„Wir können Gedanken nicht ausschließen. Wir können Gedanken nicht anhalten. Das funktioniert nicht! Wir müssen mit Gedanken nicht kämpfen. Gedanken sind wie Vögel, die am Himmel unseres Bewusstseins vorüberziehen oder manchmal auch vorüberflattern.
Lass sie ziehen, kämpfe nicht dagegen, hole sie nicht vom Himmel herunter, schieße sie nicht ab, tu nichts damit, füttere sie nicht. Und wenn es aggressive Vögel sind, die dich angreifen, dann erlebe es mit deinem Fokus nach innen gerichtet. Lass sie machen, bleibe mit deinem Fokus im Inneren. Es atmet dich.
Früher oder später verliert jeder Vogel das Interesse, denn es gibt ja nichts zu fressen. Du fütterst sie nicht. Es gibt nichts zu fressen. Du bleibst bei dir – mit dem Fokus nach innen. Und sie ziehen weiter.
Manchmal kann es auch sinnvoll sein, wenn Gedanken sehr hartnäckig sind, sie einfach aufzuschreiben. Dann sind sie gewürdigt, haben ihren Platz und sind ausgedrückt. Und irgendwann kannst du mit den aufgeschriebenen Gedanken ein kleines Feuerritual machen.
Die Gedanken, die zu Dämonen geworden sind, haben jetzt – in diesem Augenblick – schon einen großen Teil ihrer Ladung verloren. Eigentlich sind auch diese Gedanken nichts anderes als ein Schrei nach Liebe.
Und in deine innere Welt kehrt zunehmend Ruhe und auch Ausruhen ein. Lass dir wirklich viel Zeit damit. Stell dir deine Lieblingsmusik an, oder eine Aufzeichnung von unseren Seminaren oder eine Sammlung meiner Einstimmungen. Ruhe dich aus und lass die Gedanken vorüberziehen.“
Gerd Bodhi Ziegler, Intensiv-Wochenende Köln 2022
aus der Herzsitzarbeit
(geteilt von Timo, Foto: Pixabay / dmytro_R)