„Ja, so ist es bei dir und so ähnlich ist es bei allen! Wenn wir bei uns sind, dann sind wir erfüllt. Es ist alles da: Geborgenheit, Geführt-Sein, Erfüllt-Sein. Und dann erleben wir im Mensch-Sein auch immer wieder das Getrennt-Sein von uns selbst. Mit allem, was Getrennt-Sein im Gepäck hat!
Meine Empfehlung ist: Lass es sich abwechseln. Mach daraus keinen Konflikt, denn Konflikt macht alles zusätzlich noch komplizierter... Aber so ist das nun mal im Mensch-Sein! Und es ist gut, dass es so ist, weil es ein Teil unseres Mensch-Seins und unseres Lernens ist.
Stell dir vor, die Persönlichkeit würde sich, für den Rest ihres Lebens, im Getrennt-Sein einrichten und alles wäre gut, dann würde keine Entwicklung stattfinden. Getrennt-Sein darf sich nicht gut anfühlen! Sonst würden wir nicht merken, dass wir gerade in einer Illusion sind oder dass etwas Entscheidendes im Selbstkontakt fehlt. Natürlich, das wissen alle, ist das unangenehm!
Wir lieben das Eins-Sein. Wir lieben es mehr als alles andere. Es ist genau diese Liebe, die uns durch die verzweifelten Phasen des Getrennt-Seins tragen kann. Genau diese Anteile, die bedürftig sind, die etwas im Außen suchen und brauchen, die verwirrt sind – alle diese schmerzhaften und leidenden Anteile im Getrennt-Sein wollen langsam in unserer eigenen Zeit ‚er-liebt‘ werden.“
Gerd Bodhi Ziegler, ESSENZ-Training Juli 2022
aus der Herzsitzarbeit
(geteilt von Timo, Bild: Pixabay / poupoune05)