„Du sagtest vorhin: Gedankentätigkeit und Selbstkontakt schließen einander aus in deinem Erleben. Die Einladung an dich: Erforsche mal, wie es ist, wenn beides gleichzeitig da sein darf. Gedankentätigkeit ist ja im Grunde genommen immer da.
Es macht nicht viel Sinn, Willenskraft entwickeln zu wollen, um die Gedanken ruhig zu stellen. Das wäre genau so, als wenn man zum Ozean ginge und fordern würde, dass der Ozean augenblicklich spiegelglatt sein muss, damit wir ihn als Ozean erkennen können. Das ist absurd.
Die Gedanken sind die Wellen im Ozean. In der Tiefe ist es immer still. Gedankentätigkeit darf da sein. Nur: Wir müssen nicht draufspringen! Die Gedanken haben meistens keine große Bedeutung. Wir müssen ihnen nicht glauben. Wir halten unseren Fokus im Selbstkontakt. Gedankentätigkeit stört unser inneres Erleben überhaupt nicht.
Immer wenn du bemerkst, deine Gedanken sind voller Angst und Zweifel – sowohl nach innen (fehlendes Selbstvertrauen, Selbstzweifel) als auch als Konsequenz nach außen hin zu bestimmten Menschen – dann bestrafe dich nicht dafür. Wiederhole laut und eindringlich in dir: Danke, heiliger Geist, dass du mich denkst! In dem Augenblick übernimmt die Kraft des Geistes und es kommt in die Transformation.“
Gerd Bodhi Ziegler, Sacred Spaces Maria Waldrast 2022
aus der Herzsitzarbeit
(geteilt von Timo, Bild: Pixabay / Pexels)