„Das zu erkennen, ist so wertvoll. Sobald das erkannt wird, besteht die Möglichkeit, die allerersten Schritte ganz neu zu setzen – wie ein kleines Kind: unschuldig, ohne vermeintliches Wissen, noch ohne Konditionierungen, das ursprüngliche Gesicht.
Deshalb heißt es unter anderem in der Bibel: ‚Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, wenn sich diese Reinheit, diese Unschuld nicht erneut entfalten kann, habt ihr keine Chance, das Königreich Gottes in euch zu betreten.‘ Die innere Arbeit besteht nicht so sehr in einem Erreichen von etwas, was wir glauben, dass es gut ist, erreicht zu werden. Die innere Arbeit besteht in einem Ausräumen!
Wie beim Zwiebelschälen, Schicht für Schicht, so dass die unversehrte Reinheit und Unschuld, die in jedem Menschen im innersten Kern da ist, freigesetzt werden kann. Das geschieht, sobald ein Mensch bereit ist, den in Konzepten, im Denken und in Ansprüchen verlorenen Fokus wieder in die direkte, unmittelbare Wirklichkeit zu richten.
Das sind Atem und Körper. Atem und Körper verankern uns im Jetzt. Mit diesen Schritten in den Selbstkontakt versuchen wir nicht, irgendetwas zu erreichen, was noch nicht da wäre, sondern wir zeigen unsere Bereitschaft, uns dem zu öffnen, was schon da ist und zwar permanent, immer.
Das innere Erleben ist immer da – das, was wir die Wahrheit des gegenwärtigen Momentes nennen. Der Atem ist immer da. Der Körper ist immer da. Die grenzenlose Ausdehnung in alle Richtungen ist schon immer da. Wir müssen nirgends wohin. Heimkehren! Ankommen… in dem, was ist. So einfach. So rein. So direkt und unmittelbar.“
Gerd Bodhi Ziegler, 7 Tage am Kraftort Sass da Grüm 2022
aus der Herzsitzarbeit
(geteilt von Timo, Bild: Pixabay / 1494202)