Am 20. Dezember 1955 unterzeichnete die Bundesrepublik Deutschland das erste Anwerbeabkommen für Gastarbeiter aus Italien. Weitere Länder folgten - und das deutsche Wirtschaftswunder.
Die deutsche und italienische Flagge sind zu sehen.Vor 60 Jahren wurde das Anwerbeabkommen zwischen Deutschland und Italien unterzeichnet
Fakten von Cüneyt Özadali, SWR Redaktion Religion und Welt
In die Pizzeria gehen, italienisches Eis genießen - noch dazu alles gleich um die Ecke. Das ist für uns heute selbstverständlich. Zu verdanken haben wir das den ersten italienischen Gastarbeitern! Ursprünglich nur gekommen, um hier ein paar Jahre hart zu arbeiten und gutes Geld zu verdienen, sind sie am Ende doch hier heimisch geworden: Über 750.000 italienische Migranten leben in Deutschland, davon fast ein Drittel in Baden-Württemberg.
Wann kamen die ersten italienischen "Gastarbeiter" nach Deutschland?
Viele Menschen mit Koffern an einem Bahngleis.Italienische Gastarbeiter steigen 1963 in bereits überfüllte Züge am Hauptbahnhof in Stuttgart, um in ihre Heimat zu fahren.
Das Anwerbeabkommen mit Italien wurde am 20. Dezember 1955 unterzeichnet - ein paar Wochen später kamen die Züge voller italienischer Arbeitskräfte. Doch was wir fast vergessen haben: die ersten Italiener kamen bereits ein paar Jahre zuvor in Südbaden an: Die Bauern dort suchten dringend Arbeiter - wegen der Landflucht.
Wer ist damals nach Deutschland gekommen?
Es waren zunächst meist junge Männer. Die ersten kamen aus dem Norden Italiens. Später auch aus dem Süden - aus Sizilien, Kalabrien oder Neapel, den ärmeren ländlichen Regionen. Deutschland brauchte damals kräftige und gesunde Arbeitskräfte. Dafür untersuchten deutsche Ärzte jeden Einzelnen gründlich.
Gastarbeiterinnen in einer FirmaAnfangs waren es junge Männer, die als Gastarbeiter zu uns kamen. Später auch Frauen, etwa aus der Türkei oder dem damaligen Jugoslawien, die Anfang der 1980er-Jahre wie hier Schaltschränke für die Bundespost herstellten. In den ersten Jahren quartierten die Unternehmen Gastarbeiter in einfachsten Unterkünften ein. Die Presse 1970: "Jeder Gastarbeiter hat Anspruch auf ein Bett, einen Hocker, ein Stück Tischplatte, drei Quadratmeter Boden zum Wohnen und zehn Kubikmeter Luft zum Atmen."
Wo hat Deutschland die italienischen Arbeitskräfte eingesetzt?
In der Automobilindustrie, in Schuhfabriken, am Fließband. Im Ruhrgebiet haben italienische Arbeitskräfte mit anderen Kumpels Kohle abgebaut. Andere wiederum, die handwerklich besonders qualifiziert waren, wie Maurer oder Schlosser, arbeiteten im Baugewerbe oder bei der Verlegung von Eisenbahntrassen.
Wie hat sich das Leben der italienischen Gastarbeiter hier entwickelt?
Eigentlich wollten die Italiener - übrigens wie viele andere "Gastarbeiter" auch - nur ein paar Jahre arbeiten, das nötige Geld für ein Haus oder ein Geschäft sparen und in die Heimat zurückkehren. Doch wir wissen: Es ist alles anders gekommen. Seit ein paar Jahren haben wir neue Zuwanderer aus dem Süden - aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit in Italien.
Was haben wir den italienischen Migranten zu verdanken?
"La Dolce Vita" - das süße Lebe gilt heute noch als der Inbegriff für die deutsche Sehnsucht nach dem Süden. Die Mittelmeer-Atmosphäre haben die Italiener - wie keine andere Migrationsgruppe - den Deutschen näher gebracht: Pizza, Spaghetti, Espresso - und das köstliche Eis haben wir ihnen zu verdanken! Wenn das keine Bereicherung ist. Mille Grazie!
Dario Fontanella bereitet am 27.02.2014 in Mannheim (Baden-Württemberg) in seiner Eisdiele ein Spaghetti-Eis zu.Die Gastarbeiter brachten uns italienisches Flair nach Deutschland: Wie etwa Dario Fontanella, der eine Eisdiele in Mannheim betreibt und als Erfinder des Spaghetti-Eises gilt
Quelle: von Internet 💞
naja es waren ja nicht nur die Italiener, sondern auch die Türken, Spanier und Portugiesen, und auch die haben das Leben in D bereichert ;)
Steem on und weiter viel Erfolg...
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du liegst absolut richtig,
Ich habe nur berichtet, wie viele Jahre wir Italiener hier in Deutschland leben, dann sind sicherlich auch die Türken, Spanier und Portugiesen angekommen. 😘
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😉
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