Guten Abend! Wie gewohnt - das Wort zum Sonntag - direkt aus der Landhausredaktion von @happy.food.life
Ich möchte heute über ein brisantes Thema sprechen.
Die Fleischeslust!
Wie ihr alle wisst, bin ich bei foodsharing sehr aktiv.
Ich war also heute schön brav im Bioladen abholen. Brot ohne Ende, Gemüse lecker, alles gut. Weil ich ja eine tolle Foodsaverin bin, habe ich dann auch gleich noch auf dem Wochenmarkt abgeholt. Ganz vorbildlich!
Hier klappern wir dann immer einen Stand nach dem anderen ab und meist liegen die aussortierten Lebensmittel dann für uns schon an der Seite zum Einpacken bereit. Mein Blick schweift weiter und ich bleibe beim Metzgerstand hängen. Mist. Da ja auch noch.
Ich schnapp mir also meine Ikea-Tasche – des Foodsavers treuester Freund – und mach mich auf in Richtung Fleisch. „Hallo, Foodsharing! Sollen wir heute was mitnehmen?“ Kaum ausgesprochen habe ich schon eine Tüte voll mit tierischem Allerlei in der Hand.
Falls es bis hierhin einige Vegetarier von euch geschafft haben, es geht so weiter, also bitte gut überlegen ob ihr weiterlesen wollt!
Gut, erst mal rein ins blaue Täschchen. Und der zweite Metzger folgt zugleich...
Alles eingesammelt, geht’s zum Aufteilen. Wer mag was mitnehmen und wer nimmt was mit. Da Foodsaver in der Regel sehr bewusste Menschen sind und wissen, dass Tiere essen böse ist, liegt natürlich ganz zum Schluss noch ganz einsam was in der großen blauen Tasche? Die Metzgerstüten!! Logo. Ach herrjeh, immer das gleiche Theater.
Wer nimmt jetzt das halbe Schwein?
Und hier frage ich euch. Was würdet ihr machen? Ja, ihr. Auch ihr Vegetarier. Jetzt liegt dieses arme geschlachtete Tier in Form von Wurst und Würstchen vor euch und wenn ihr es nicht mitnehmt, dann endet es im Müll. Im Feuer findet es seine letzte Ruhe.
Nein, in den Fairteiler könnt ihr es auch nicht legen, wir sprechen hier von rohem Fleisch!
Während die Feinde in meinem Inneren mal wieder anfangen ihre Waffen auszupacken und aufeinander losgehen, hoffe ich inständig es möge sich jemand erbarmen und die Tüte endlich einpacken.
Es dauert zu lange! Der Kampf in mir ist ausgetragen. Meine Hand erbarmt sich und greift nach der Tüte. Ein schwerer Seufzer entfährt uns allen Drei. Den anderen Beiden weil sie das geschlachtete Tier nicht an sich nehmen müssen und mir weil ich jetzt mit meinem schlechten Gewissen nach Hause fahren muss.
Die Fleischeslust wiegt schwer im Rucksack auf meinem Rücken. Schuldgeplagt strample ich auf meinem Fahrrad den sowieso anstrengenden Weg zurück. Was habe ich nur getan?
Zuhause angekommen, kann ich nicht umhin die Tüte aufzumachen. Ich bin unschuldig, tönt es in meinem Kopf. Doch die Antwort folgt zugleich, du schlechter Mensch, hast du es wieder nicht geschafft!
Zuhause angekommen, läuft mir schon das Wasser im Mund zusammen. Es gibt frische Metzgers-Bratwurst......
Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!
Samstagabend in der Landhausredaktion am Ofenfeuer sitzend, grüße ich euch und wünsche euch einen schönen Sonntag. Möget ihr frei sein von Schuld und den Fleischeslüsten widerstehen! ;D
Anmerkung der Redaktion:
Ich lebe überwiegend vegetarisch. Tierquälerei finde ich grausam. Seit Jahren versuche ich herauszufinden, wo mein Platz in Bezug auf Fleisch essen ist. Im Moment ist es so, dass ich in der Regel kein Fleisch kaufe es aber gerne esse wenn es da ist. Damit kann ich sehr gut leben. Ich bin sehr gespannt auf die Kommentare von euch! :D
Fotos:
Photo by Zoltan Kovacs on Unsplash
Photo by Monja
Neugierig geworden? Besuch gern mal meinem introduceyourself-post! Dort gibt’s noch mehr tolle Artikel von mir.
Es ist schwer zu Argumentieren. Ich finde Fleisch essen nicht verwerflich. Immer berücksichtigt das, daß Tier artgerecht und unter guten Bedingungen aufgezogen wurde. Jeder möge hier seinen Weg finden mit sich selbst im reinen zu sein.
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Das hört sich gut an ;D
Ist ja eh das wichtigste, mit sich selbst im reinen zu sein!!
Danke für deinen Kommentar. Ist schön zu hören.
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Oje. Ich kann deine Gedanken gut nachvollziehen. Wir leben auch überwiegend vegetarisch, aber es gibt seltene Gelegenheiten, da kommt so ein Hunger auf. Selten gebe ich ihm nach. Zu Beginn hatte ich ständig ein schlechtes Gewissen, wenn es passiert war. Heute tun mir die Tiere noch immer leid, doch weiß ich, dass ich an mindestens 350 Tagen im Jahr rein vegetarisch und an 200 Tagen im Jahr komplett vegan esse. Daher versuche ich mich nicht mehr zu verurteilen, wenn es mich doch mal überkommen ist.
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Ja, so mach ichs auch. Vegan krieg ich allerdings noch nicht hin. Dafür mag ichs einfach zu gern und finde keine Alternativen die ich im Moment annehmen könnte.
Das schlechte Gewissen hab ich ehrlich gesagt auch viel dem Aussen gegenüber. Man ist ja schon ein bisschen "böse" wenn man noch Fleisch ist. Zumindest in gewissen Kreisen.
Aber hier hab ich mich ja jetzt mal so richtig geoutet! Das tut gut! ;D Lach..
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Hallo Monja!
Eine ganz kurze Wiedergabe dessen, was sich regelmäßig vor meiner Haustür abspielt.
Meine Frau trifft im Dorf auf einen Bauern, der seinen Lebensunterhalt mit dem Halten von Schweinen und Kühen bestreitet. Es kommt zu folgendem Dialog:
Meine fast Vegetarierin (weil sie ja doch immer einen Schnipsel von dem Schinken probiert, den ich mir fürs Frühstück aufgeschnitten habe): "Warum tust du dir und den Tieren das nur an? Warum verlegst du dich nicht auf den Anbau von Kräutern und Heilpflanzen? Ich unterstütze dich auch bei der Vermarktung."
Der Bauer (dessen Verwunderung die komischsten Reaktionen im Gesicht auslöst): "Hast du heute mal wieder schlecht geschlafen? Geh nachhause und lege dich kurz aufs Ohr." - Sagt's und geht die Kühe füttern.
Ich bin regelmäßiger Kunde bei meinem Nachbarn. Ich weiß mit was die Tiere gefüttert und wie sie gehalten werden. Bevor ich zu Billigstpreisen absoluten Schrott im Geschäft kaufe, nehme ich lieber das Gemetzel in meiner Nachbarschaft in Kauf. Geschlachtet wird die Sau sowieso.
Gruß, Wolfram
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Lach.. Sehr schöner Dialog!!! 😂
Dann passt das ja mit deiner Frau, wenn sie auch Schnipsel probiert.
Ist auf jeden Fall gut zu wissen, wie es der Sau vorher ging!! Im Supermarkt zu kaufen find ich definitv unter aller Sau!
Gruß, Monaj
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Super Artikel und guter Gedankenanstoss. Leider habe auch ich keine Antwort. Ich selbst lebe vegetarisch aus ethischen Gründen- meinem Sohn will ich das aber nicht "überstülpen". Fleisch wegzuwerfen finde auch ich schrecklich, weil ein Lebewesen dafür gestorben ist. Ich will gar nicht wissen, wieviel Fleisch und Wurst weggeworfen wird. Selbst wenn es dann zu Tierfutter wird (für Hunde oder Katzen) ist das allemal besser als im Müll zu landen. Danke für Deine Gedanken hierzu <3
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Danke für deinen offenen Kommentar meine Liebe!
Ja, meinen Sohn lass ich auch wie er will. Aber er mag von sich aus schon nicht immer Fleisch essen. Manchmal überkommts ihn dann. Aber auch eher wenig. Finde ich aber schon toll, dass er das gar nicht so möchte.
Nein, dass willst du nicht wissen, was da weggeworfen wird!!!!!!
Schick dir liebe Gruße! Mo*
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Hallo liebe Mo, es ist komisch, Deine englischen Artikel werden mir immer sofort angezeigt, nach Deinen deutschen muß ich immer direkt auf Deiner Seite schauen. Komisch komisch komisch. Wunderbar, wie Du dieses Thema wieder anpackst. In Deiner eigenen Art. Ich habe dann immer das Gefühl, ich wäre voll dabei. Also ich bin kein reiner Vegetarier. Aber meine Schwester samt Anhang. Trotzdem hole ich mir selber sehr wenig Fleisch und Wurst. Eigentlich nur, wenn ich mal darauf Appetit habe. Werde damit eher durch die Kochkünste meiner Mutter verwöhnt. Ich selber bin eher der Nudel und Reis Fan. Und dazu benötigt man nicht unbedingt Fleisch. Gibt ja tausende Varianten davon ohne Selbiges. Im kalten Bereich bin ich dann auch mehr auf Käse. Ich liebe das vegetarische Essen meiner Schwester und koche öfter auch selber vegetarisch. Kann dem Gelüsten aber auch nicht ganz entsagen. Aber in Maßen ist es auch viel angenehmer. Zweimal die Woche reicht es total. Wenn das mehr Menschen so sehen würden, hätten wir auch sicher eine ganz andere Fleischproduktion und -zucht.
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Hey Karstenle,
echt? Das ist ja wirklich sehr merkwürdig!! Ich wunder mich auch immer, warum du mehr meine englischen Beiträge votest 😂
Schade, dann verpasst du ja leider ein paar, die ich nicht übersetze. Sind zwar nur wenig, aber das wollen wir ja nicht! ;D
Es wäre auf jeden Fall "gesünder" für Mensch und Tier, wenn wir alle bewusst essen würden. Viele Menschen essen Fleisch und sind sich gar nicht bewusst, dass sie FLEISCH essen!!! War bei mir auch so.
Heute liegt die Bratwurst immer noch im Kühlschrank und ich muss sie gleich noch in den Froster packen...
Ich freu mich, dass dir meine Art zu schreiben gefällt! Das ist doch das was man sich wünscht wenn man schreibt!!
😀
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Ich lebe seit 10 Jahren vegetarisch. Aber ganz ehrlich: Bevor die Wurst weggeworfen wird, würde ich sie auch essen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich sie drinbehalten könnte. Aber versuchen würde ich es auf jeden Fall.
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Echt? Oh wow, davor zieh ich meinen Hut!!
Wahrscheinlich würde dir aber schon schlecht werden. Der Körper kennt das ja gar nicht mehr. Und dein Gehirn auch nicht! :D
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Vermutlich ja, das ist auch meine große Angst. Der Vater eines Freundes ist Jäger und seine Familie hat mich zum Wildessen eingeladen. Habe natürlich zugesagt, weil sie so davon geschwärmt haben und ich es gerne probieren würde. Jetzt stehe ich natürlich vor dem Problem, dass mir das Essen eventuell hochkommt und diese Möglichkeit den gastgebenden Menschen vermutlich gar nicht so bewusst ist. Die sehen ja nur den Vegetarier, den sie zum Fleisch essen bewegen können, aber nicht den Körper, der seit 10 Jahren kein Fleisch mehr gegessen hat.
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Ach herrjeh!!!
Na da wünsch ich dir viel "Erfolg" ;D
Vielleicht kannst du ja mit ihnen vorher darüber sprechen!?
Das wäre doch für alle das Beste und würde sicher Verständnis bekommen!
Weil - ich bin mir ziemlich sicher, dass dir schlecht wird! Gerade bei Wild! Das hat so einen extremen Eingengeschmack.. da hab ich auch meine Schwierigkeiten mit! Ich kann das nicht mehr essen!!! Ich kann auch tatsächlich kaum noch Fleisch essen, dass intensiv schmeckt....
Ich würd ja gern hören, wie es dir ergangen ist! Wann ist es denn soweit?
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Das Marktteam, bei dem ich war, hatte auch einen großen Anteil an Vegetariern und Veganern, trotzdem sind nie komplette Wursttüten an mir hängengeblieben. Die Inhalte waren übrigens - typisch München - Schinken, Leberkäsabschnitte, seltener Würste. Und der Inhalt der Tüten wurde genauso aufgeteilt wie der Rest - worüber ich sehr froh war, denn ich hätte erst Abnehmer suchen müssen. Als ich mit 19 ausgezogen bin (oder wurde), hatte ich noch meine vegetarische Phase, ich habe mir also nie so richtig angewöhnt, Wurstwaren zu kaufen. Fleisch esse ich grundsätzlich gern, aber nicht jedes Fleisch, und beim Einkauf bin ich da auch wieder wählerisch.
Was ich mit der (eigentlich recht gut aussehenden) Wurstschnecke machen würde: keine Ahnung. Als Suppeneinlage scheint sie mir nicht geeignet zu sein. Vielleicht häuten und den Inhalt etwa mit Kartoffeln zu Gröstl verarbeiten? Oder in einen Auflauf? Oder doch Suppe: Lauch-Hack-Suppe, nur mit Wurst statt Hack? Möglicherweise kann man auch Nudel- oder Mürbeteig mit der Masse füllen ...
Merkt man, daß ich keinen Grill habe? lach
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Mir geht es mental grundsätzlich ähnlich. Habe aber jetzt einen Bauern in MeckPomm, wo ich mir mein eigenes Schwein großziehen und schlachten lasse. Vorher komm' ich's nochmal besuchen. Das hat ne gute Zeit, lebt frei und wird nicht "gemästet" im industriellen Sinne sondern wächst ganz normal auf. Irgendwann ist es dann halt dran. Das Fleisch/Fett/alles reicht für uns monatelang. Man wird davon auch ruck-zuck satt, außerdem ist es geschmacklich unschlagbar. Gebe zu, dass ich dabei NULL schlechtes Gewissen habe :-)
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Ich finde das hört sich gut an. Ist auf jeden Fall ein natürlicherer Prozeß als versifft in irgend nem engen Käfig zu liegen.
Schweine sind super intelligente Tiere! Die kann man sogar als Haustier haben. Könntest du dann jeden Tag streicheln, dann gehts dem noch besser! ;D Allerdings wirds dann mit dem Schlachten schwierig... :)
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