#183 Was ist die Wahrheit? Ein Kurs in Wundern

in deutsch •  3 years ago 

„Was möchtest DU, dass ich tue? Wohin möchtest DU dass ich gehe? Was möchtest DU, dass ich sage, und zu wem?“
- EIN KURS IN WUNDERN, Ü-I.71.9:3-5

Heute ist mir sehr danach, über die Wahrheit mit dir zu sprechen. Was ist denn überhaupt die Wahrheit? Wer bestimmt, was m/deine Wahrheit ist? Wir leben in einer Welt, die uns mit Informationen überflutet. Täglich prasseln so viele Meinungen auf uns ein, was am besten zu tun und zu unterlassen ist. Manche Menschen möchten uns gar weismachen, dass sie die absolute Wahrheit für uns parat halten — und alles andere eine Lüge ist. Auf der menschlichen Ebene wirst du vielleicht auch schon beobachtet haben, dass es so viele verschiedene Wahrheiten zu geben scheint, wie es Menschen gibt.

Ich glaube, dass wenn du etwas in Worte fassen kannst, es schon gar nicht mehr die absolute Wahrheit sein kann. Denn die absolute Wahrheit ist nicht etwas, was du wahrlich aussprechen kannst, du kannst sie nur erfahren. Lao Zi hat es so formuliert: „Das Tao, das sich mit Worten beschreiben lässt, ist nicht das wahre Tao.“

Die ewige Wahrheit

“Ein Kurs in Wundern“ lehrt uns ja, dass es sehr viele menschliche Wahrheiten gibt, aber nur eine absolute Wahrheit. Es gibt also Wege, wenn wir EKIW zur Hilfe nehmen, um zu klären, ob eine Aussage auf Liebe oder auf dem Ego basiert, so viel wissen wir als Schüler vom Werk.

Dann sagt uns das Werk sagt auch, dass die Wahrheit in Ewigkeit unveränderbar ist. Das ist schon mal ein Indiz, um eine Idee von der universell gültigen Wahrheit zu erhalten: Ist etwas temporär wahr oder ewiglich? Alles, was sich verändert, ist nicht die absolute Wahrheit. Dann kommt sofort die Frage in mir auf, was sich alles über die Zeit hinweg verändern kann. Das erste, was mir in den Sinn kommt, ist der Körper. Du bist nicht mehr der gleiche Körper, der du vor drei, fünf oder vor zehn Jahren warst. Der Köper ist somit nicht Teil der absoluten Wahrheit. Ich weiß, dass das den ein oder anderen hier nerven wird. Sprich, dein Ego wird sich wehren. Und dann gibt es wieder einige unter uns, die das als mega erleichternd empfinden. Wo stehst du?

Das dominante Narrativ

Die Wahrheit, die unsere Gesellschaft aktuell für uns bereithält, ist genau dies: eine temporäre Wahrheit. Das, was wir vor fünf oder zehn Jahren gesellschaftlich als vernünftig empfunden haben, ist aktuell vielleicht nicht mehr das, was die Mehrheit als vernünftig und gut empfindet. Keine Wahrheit muss wahr für dich sein, nur weil die Mehrheit diese Wahrheit als wahr empfindet. Wenn du das dominante Narrativ — also die Geschichte, die uns durch die Gesellschaft und die Medien immer wieder präsentiert — ansiehst und beobachtest, dann wirst du bemerken, dass sich die Wahrheit einer Gesellschaft immer wieder verändert hat.

Es gibt so viele Dinge, die wir selten hinterfragen. Ist es z.B. nur möglich, dass wir als Angestellte eine Vierzigstundenwoche arbeiten — oder wessen Wahrheit folgen wir da? Wer steckt eigentlich hinter den relativen Wahrheiten, die wir manchmal einfach annehmen, weil sie schon immer da waren? Ist es denn überhaupt wahr, dass diese Wahrheiten (die z.B. Vierzigstundenwoche) immer schon da waren? Menschen erklären uns täglich die Welt und wir nehmen es oft genug einfach als die Wahrheit an, ohne uns zu hinterfragen, ob es wirklich nur diesen einen Blick auf die Welt gibt und was das mit der absoluten Wahrheit zu tun hat.

Der Anfang vom Ende

Für mich begann der Anfang vom Ende meiner Beziehung mit dem dem dominanten Narrativ mit meinem Studium der Medienwissenschaft. Als junger Mensch an der Universität habe ich alles, was ich davor als „normal“ empfunden habe, auf den Kopf gestellt bekommen. Damals war es ein eher unsanftes Erwachen — heute bin ich mehr als dankbar dafür.

Das gesamte Studium hindurch, haben wir das dominante Narrativ zerlegt und hinterfragt. Ich habe lernen dürfen, wie Medien arbeiten — mit dem Ergebnis, dass ich meinen Idealismus für die Zunft des Journalismus vollkommen revidiert habe. Ich hatte mir dieses Studium ausgesucht, weil ich Journalistin (meine zweite Liebe war die Psychologie) werden wollte. Bereits im ersten Semester war ich komplett desillusioniert. Eine Branche, mit der ich anfangs so idealistische Ziele verbunden hatte, war weitestgehend vom Ego korrumpiert und fungierte meist nur noch als ein Werkzeug der Manipulation für zwei Ziele: Gewinnmaximierung und Machterhaltung. Das war die Wahrheit, die ich an der Universität über Medien gelernt habe.

Wer weiß das schon so genau, wie viele menschliche Sichtweisen es gibt. Ich weiß, dass ich mir — mit Hilfe meiner inneren Klärung — bestimmt ein eigenes Bild der Welt mache und es sich immer weiterentwickelt. Je geklärter ich bin und je mehr ich mir selbst und der Welt vergebe, desto liebevoller ist die Welt für mich. Auch das ist also nicht die absolute Wahrheit. Ich nutze mein Körper als ein Vehikel, um der Wahrheit näher zu kommen. Vielleicht kommt irgendwann der Moment, wo permanent nichts mehr zwischen mir und diesem Bewusstseinszustand steht.

Lass mich still sein

Du hast ein Bewusstsein, welches GOTT (die absolute LIEBE) in dir platziert hat. Wenn dich etwas an die Wahrheit heranführen kann, dann ist es genau dieses Bewusstsein. Um damit wieder in den Kontakt zu kommen, darfst du anfangen, dich wieder auf dieses wahre Selbst in dir zu besinnen. Dieses Bewusstsein in dir wackelt nicht. Dein innerer Beobachter hat immer die gleiche Qualität. Diesen Beobachter nimmst du in der Stille wahr.

In Lektion 106 im Übungsbuch spricht EKIW zu uns darüber, wie du diese Stille in dir zulässt und kultivierst. Falls du dich noch einmal daran erinnern willst, wie genau du diesem Beobachter das Ruder übergibst, hilft diese Lektion dir. Dort heißt es: „Wenn du des Ego Stimme weglegst, wie laut sie scheinbar auch rufen mag, wenn du seine unbedeutenden Gaben nicht akzeptierst, die dir nichts geben, was du wirklich willst, wenn du offenen Geistes zuhörst, der dir nicht sagte, was Erlösung ist: dann wirst du der Wahrheit mächtige STIMME hören, ruhig in IHRER Macht, stark in der Stille und in IHREN Botschaften ganz sicher.“

Du bist stark in der Stille und sicher in ihren Botschaften. Menschen, die in diesen Zeiten Stille praktizieren, tun sich und ihrer Umwelt einen großen Gefallen. Menschen, die schreien, verwirrend sind, Beleidigungen für andere parat halten, wütend sind, drohen, unter Druck setzen, verurteilen, in die Trennung gehen, mit „wir gegen die anderen“ argumentieren, manipulieren, in Angst kommunizieren, sich und anderen eine grausame Zukunft ausmalen, Drohungen und Sanktionen aussprechen und den Körper als das höchste Gut darstellen, sind innerlich nicht in der Stille und erinnern sich in dem Moment nicht an ihre wahre Natur (die Wahrheit). Das ist unmöglich. Sei dein eigener Held, sei deine eigene Heldin. Schreib bitte deinen eigenen Song. Auch wenn du denkst, dass keiner mitsingen wird. Darum geht's grad nicht. Die Ewigkeit ist nur zugänglich für das Liebevolle und Gute, egal, wie viele von uns das bereits erkannt haben.

Für das Liebevolle und Gute (Nobody can tell you there's only one song worth singing)
Deine Peri

P.S Hier geht's zum Gedicht von Khalil Gibran: Do not love half lovers und wäre das Gedicht nicht dazwischen gekommen, das war der Song des Tages: Make your own kind of music (Cass Elliot)

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