Heute: Dialekt (In meinem Falle, Fränggisch)
Meine Muttersprache
Heute möchte ich euch zu einem kleinen Ausflug in meine Muttersprache einladen, Fränggisch.
Ja, richtig, ich bezeichne den fränkischen Dialekt als meine Muttersprache. Meine erste Fremdsprache war demzufolge das (Hoch)Deutsch, so wie ich es dann in der Schule gelernt habe. Ich bin heute noch meinem Vater und meiner Großmutter sehr dankbar, die mir, schon lange Zeit bevor ich in die Grundschule ging, ein wenig Schreiben und Lesen beibrachten - und mich lehrten, dass Dialekt und Deutsch zwei völlig verschiedene Sprachen sind.
Während Dialekt sehr lange in der "öffentlichen" Wahrnehmung eher verpönt war, so erlebt die Mundart seit einigen Jahren eine kleine Renaissance. Es hat sich gezeigt, dass das Erlernen und Sprechen von Dialekt keineswegs ein Zeichen für einen niedrigeren Bildungsstand oder Intelligenzquotienten von Menschen ist (wie selbst Sprachwissenschaftler lange Zeit glaubten), im Gegenteil. Hier ein interessanter Artikel zum Thema.
Der Franke und seine Dialekte
Zunächst ist festzustellen, dass die Franken ein etwas eigenwilliges Völkchen sind. Eher ruhig, beinahe stoisch, oft ein wenig "mumbflert" (etwa: mürrisch). Auf Bayern spricht man die Franken am besten gar nicht erst an. (Ja, wir wissen, dass wir im Bundesland Bayern wohnen. Nein, wir sind trotzdem keine Bayern.)
Die Dialekte, die wir in Franken sprechen, sind so verschieden wie die Menschen hier. Selbst zwischen zwei Ortschaften, die auf der Landkarte nur wenige Kilometer auseinander liegen, können gravierende Unterschiede im Dialekt herrschen - dafür sind selbige Ortschaften dann aber gerne mal durch mehr oder weniger ernst gemeinte Fehden und Rivalitäten miteinander verbunden.
Ich selbst bin in Nürnberg geboren, aber in Feucht, etwa 20 km außerhalb, aufgewachsen. Als ich klein war, zog mein Vater nach Thüringen und ich besuchte ihn dort oft. Eines Tages kam ein alter Kumpel von meinem Vater dort vorbei während ich zufällig gerade wieder zu Besuch war. Besagter Kumpel war ein Baum von Mann, ich kann mich noch gut erinnern, dass ich glaubte er hätte mir die Hand gebrochen als er sie schüttelte. Er kam aus Nämberch (Nürnberg) - und ich wähnte mich plötzlich auf einem völlig fremden Planeten, als er anfing, zu sprechen.
Den Ur-Nämbercher Slang hatte ich bis dato nicht kennengelernt und ich verstand kein Wort von dem, was er sagte. Das war ein ziemlich bizarres Erlebnis für mich, ich wohnte doch schließlich quasi in direkter Nachbarschaft zu diesem Mann und ohne meinen dolmetschenden Vater hätte ich ihn dennoch wohl nie verstanden.
Aussprache und Besonderheiten
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Der fränkische Dialekt verzichtet generell eher auf die Aussprache von P, K, T. Es gibt zwar durchaus Ausnahmen, aber die bestätigen ja bekanntlich die Regel. So heißt zum Beispiel der Club (1. FCN) in Nürnberg nur "Glubb", seine Fans sind die "Glubberer".
Peter heißt in Franken "Beder", der Name Martin spricht sich "Maddin". Wenn wir etwas buchstabieren, verwenden wir "haddes B" und "weiches B" um zwischen P und B zu unterscheiden. Selbiges gilt für D und T.
Der fränkische Dialekt klingt gerne mal etwas derb, und ist es zuweilen auch. Wir sagen gerne was wir denken, und das ist nicht immer schmeichelhaft für den Angesprochenen.
Auf die Frage, wie es uns geht, antworten wir gerne mit "bassd scho". Natürlich könnte es immer besser gehen, aber es "bassd scho" soweit.
Fei, Gschmarri und Schdernlasschbeier
Das Wörtchen "fei" dient oft der Betonung einer Aussage: "Dou is fei schee" - hier ist es aber schön. "Fei wärgli" - Das ist wirklich wahr! Es kann auch als Füllwort dienen, sowie verschiedenste andere Bedeutungen annehmen.
"Gschmarri" heißt so viel wie "Unsinn" - will der Franke ausdrücken, dass er etwas für Nonsens hält, oder dass er einer Erzählung keinen Glauben schenkt, so sagt er "A su a Gschmarri". Eine Steigerung davon ist "Arschgschmarri" - "du mit dei'm Arschgschmarri".
Der "Schdernlasschbeier" ist eine Wunderkerze. Eben etwas, das "Sternla speit". Hier komme ich zu einer weiteren Besonderheit, der Verniedlichung.
Wir Franken neigen sehr zum "-la" (je nach Gegend auch -lä oder gar -li): "Waggerla" (Kind), "Zieberla" (Küken, nicht zu verwechseln mit dem "Zieberlaskäs', Quark, der gerne auf Brot gestrichen und oft mit Zwiebeln zusammen gegessen wird), "Aamerla" (Eimerchen) zum Beispiel.
Lektüre
Wer mehr über den fränkischen Dialekt erfahren möchte, dem sei wärmstens "Asterix und Obelix aff fränggisch" empfohlen. "Di Haibtling' raffm's raus" (zu Deutsch: Der Kampf der Häuptlinge") war das erste, was ich in Mundart gelesen habe und ich habe Tränen gelacht.
Übersetzt wurde das Buch von Günter Stössl und Christian Groß, eine Nürnberg-Fürther Zusammenarbeit (Fei wärgli!). Der Dialekt der beiden Städte wird zu Beginn des Buches sehr schön erklärt - und spätestens bei "däi hom an Badscher, däi Römer" ist schallendes Lachen angesagt.
Als unterstützende Lektüre empfehle ich ein Wörterbuch, selbst als Fränkin musste ich einiges doch mehrfach lesen, bis ich wusste, was gemeint ist^^.
Ich danke für die Aufmerksamkeit und wünsche allen Lesern ein schönes Wochenende!
Wenn ihr Fragen oder Anmerkungen zu meinem Artikel habt, schreibt sie mir in die Kommentare.
Grüßla,
Ines
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Wow, was für ein cooler Post :-) Wieder eine Menge gelernt.
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Das ist ganz lieb, danke dir!
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Bei Frauen mag ichs wenn Sie das "R" rollen.
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Haha, dann sind fränkische Frauen für dich wahrscheinlich perrrrfekt ;)
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Da fehlt noch eine sehr wichtige Regel: "Lass Endung wech, kannsd schnella schbrech..."
Sehr schön! Danke!
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Haha, nie gehört - gelesen hab ich das eben mit obergefrankt klingender Stimme im Kopf 😂😂
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Stadt Erlangen tweeted @ 07 Aug 2014 - 13:54 UTC
Auflosung hier: foto.stuttgarter-zeitung.de/gallery.php?id... http://t.co/ibSfrtwmzQ
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Es gibt heute viele Möglichkeiten, Sprachen zu lernen. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie das geht, schauen Sie im Internet nach. Dort finden Sie viele interessante Möglichkeiten, dies zu tun. Aber persönlich würde ich Ihnen empfehlen, die Sprache über diese Seite zu lernen. Natürlich bevorzugt jemand diese Seite rosettastone.com , aber es scheint mir besser zu sein, sie zu umgehen. Mir persönlich hat es aber nicht gefallen.
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