Ach, ist er immer noch hier?

in deutsch •  5 years ago 

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Die Besetzung der Spitzenposition der US-amerikanischen Botschaft in Berlin demonstriert eindrucksvoll den Stellenwert Deutschlands in den USA.
Das unangemessene Auftreten Richard Grenells, das mehr an das eines Statthalters erinnert als an das eines Botschafters, zeugt allein schon von mangelndem Respekt. Das für Diplomaten eherne Gebot der Nichteinmischung in die Innenpolitik des Gastlandes hat er von Anfang an geflissentlich ignoriert. Daß dieses Gebaren nicht nur subjektiv in seiner Person begründet liegt, sondern daß er dafür die Rückendeckung von höchster Stelle seines Landes genießt, beweist die Personalpolitik der US-Regierung im Hinblick auf die US-Botschaft in Berlin.

Schon die Auswahl Grenells für diese Position ließ keine besondere Sorgfalt erkennen. Entsandt wurde ein Mann ohne erkennbare Affinität zu seinem Gastland, der weder über Landes~, noch Sprachkenntnisse verfügte und auch keine Neigung erkennen ließ, sich beides anzueignen. Vielmehr ließ Grenell deutlich erkennen, daß er auftragsgemäß die Station in Berlin abarbeiten würde, bis sich etwas in seinen Augen Besseres fände. Dieser ersehnte Augenblick schien gekommen zu sein, als im Februar die Stelle des Geheimdienstkoordinators der US-Regierung interimistisch zu besetzen war, und die Wahl auf ihn fiel. Er wechselte in die USA, behielt jedoch seinen Botschafterposten in Berlin bei. Offenbar war man in Washington der Auffassung, diese Aufgabe ließe sich auch als Nebenjob auf Distanz wahrnehmen. Schon vor Grenells Amtsantritt in Berlin hatte Washington keine Eile, die Stelle zu besetzen, und ließ sie 15 Monate lang vakant. Nachdem nun ein endgültiger Kandidat für die Stelle des Geheimdienstkoordinators gefunden ist, sollte Grenell sich eigentlich wieder in Berlin einfinden, scheint sich aber mit dem Gedanken nicht anfreunden zu können.
Schon mehrmals soll er für herausgehobene Positionen im Gespräch gewesen sein. So wurde er dem Vernehmen nach als Botschafter bei den Vereinten Nationen in New York und als Sicherheitsberater Trumps im Weißen Haus gehandelt. Doch ungeachtet der Elogen des US-Präsidenten auf seinen treuen Diener, zerschlugen sich diese Pläne bisher stets.

Wir wünschen ihm viel Glück für seine Zukunft außerhalb Deutschlands. Möge sie bald beginnen. Ach ja, die 50000 US-GIs kann er gerne mitnehmen. Anders als von ihm vermutet*, verzichten wie ebenso gerne auf sie wie auf ihn.

  • Originalzitat: "Sie wünschen sich die USA, die Sie nicht zur Zahlung Ihrer Nato-Pflichten drängen, wegschauen, wenn Sie zu viel russisches Gas kaufen, nicht zwingen, Ihren in New York lebenden Nazi-Gefängniswärter zurückzunehmen, Ihre höheren Autozölle akzeptieren und trotzdem noch 50.000 Soldaten in Ihr Land schicken."

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/richard-grenell-us-botschafter-in-berlin-will-offenbar-abtreten/ar-BB14w3XN
https://www.welt.de/politik/ausland/article208201763/Umstrittener-Diplomat-Richard-Grenell-soll-als-US-Botschafter-in-Berlin-abtreten.html

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