AKK - Amerikas kriegerischer Kriecher

in deutsch •  4 years ago  (edited)

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Das Verteidigungsministerium scheint dafür prädestiniert zu sein, die dümmsten und servilsten Köpfe für seine Spitze anzuziehen. Nach Rohrkrepierer Büchsen-Uschi rattert nun AKK ihre Sottisen in die Welt.
Völlig unreflektiert und unambitioniert kontert AKK Émmanuel Macrons absolut richtigen Ansatz zu europäischer Autonomie und Autarkie auf militärischem Gebiet. Wie es von weisungsabhängigem US-Personal nicht anders zu erwarten ist, liefert AKK Deutschland bedingungslos den USA für deren kriegerische Kapriolen zur Errichtung einer US-Weltdiktatur aus - ganz nach der Devise „Ohne unsere Besatzer tuen wir garnichts.“
Die größte Gefahr für Deutschland liegt weniger jenseits seiner Grenzen, sondern innerhalb derselben.

Unsere Freunde Erasmus Konsul und Tanuki haben sich dazu sehr kluge Gedanken gemacht.

USA, China und das deutsche Schnellfeuergewehr AKK

von Erasmus Konsul / Tanuki

Wenn man dem glauben soll, was der Autor der Deutschen Wirtschaftsnachrichten (DWN) in seinem Artikel zur möglichen chinese connection und dem Verhalten von Wall Street schreibt, was wir jenseits der von uns nicht überprüfbaren Fakten, hinsichtlich seiner Hypothese zu Chinas Einfluss über die großen Gelder von Wall Street auf den US-Wahlkampf nicht in Gänze tun, könnte China den Donald doch „gelegt“ haben. Es scheint angesichts der finanziellen und ganz offiziellen Unsittlichkeit der Rahmenbedingungen für die US-Wahlen ein Einfluss von Wall Street in jedem Fall offensichtlich. Die andere Frage ist, ob er so monokausal ist, wie dargestellt, auch hinsichtlich digitaler Währung. Traditionell dürften ja auch die nahöstlichen Verbindungslinien über Wall Street eine wichtige Spur darstellen, wo eigentlich Trump geliefert haben sollte. Es sei denn, es wäre ein Renversement de la Politique in dieser Region angestrebt, das nunmehr trotz aller Trump‘schen Konzessionen an Jerusalem wieder mehr bellizistische Züge annehmen könnte, die ja Trump trotz allem etwas vernachlässigt hat. Wenn die These des Autors hinsichtlich des chinesischen Einflusses stimmen sollte, wäre das jedenfalls eine Relativierung desjenigen der jüdischen Lobbies. Wir werden es abwarten müssen, wie so vieles.

Wichtig ist natürlich in jedem Fall, dass die Bundesregierung zu allem und überall bereit scheint, um die Amerikaner zu unterstützen, wie ihr strategisches Schnellfeuergewehr AKK jetzt urbi et orbi hinausratterte. Diese neue - obwohl auf herkömmlichen politischen und ausgelatschten Pfaden beschaffte - Waffe hat eine besonders weitreichende Munition, die bis in den pazifischen Raum reichen soll: „Dass beim Thema China dort, wo es mit unseren Interessen vereinbar ist, eine gemeinsame Agenda Europas mit den USA möglich und gewollt ist.“ Keine Hunnenrede, aber irgendwie doch wilhelminisch? Anklänge mag es zwar geben, aber die Intentionen sind doch verschieden, da Kaiser Wilhelm II ja aus einer nationalen Ambition - wie übersteigert sie auch immer gewesen sein mag - redete, während für AKK die Interessen der USA und ihres zukünftigen Präsidenten sowie die bündnispolitische „Schuld“ an die Vormacht im Vordergrund stehen. Wie von mir vor einigen Tagen schon angedeutet, setzt sich hier konsequent fort, was von der US-affinen Politik und Presse schon unmittelbar nach der Wahl angekündigt worden war: Unterstützung von Biden um jeden Preis, koste es was es wolle, auf alle Fälle bis zu zwei Prozent des BIP. Die Schleusen sind also geöffnet. Blöd wäre dann nur, wenn vielleicht zu China eine gewisse Strategieänderung anzusagen wäre. Aber eigentlich auch kein Problem, da es ja nicht „unsere“ Strategie ist und diese uns gar nicht oder höchstens sehr bedingt nutzt. Da geht es eher um das Motto: Wenn wir erst einmal zwei Prozent ausgeben, dann marschieren wir überall hin, oder schwimmen auch, schließlich werden wir ja mit unserem Einsatz für die Demokratie überall gebraucht. Um es klarzustellen: Wir reden hier nicht von weltfremdem Spaß und exotischen Ideen oder theoretischen Diskussionen abgehobener Sicherheitspolitiker. Das müsste auch AKK wissen, allein schon wegen der Bedeutung unserer Wirtschaftsbeziehungen mit China für die deutsche Volkswirtschaft. Aber es geht auch um Sicherheitspolitik im eigentlichen Sinne: Henry Kissinger sagte laut DWN kürzlich auf dem „Bloomberg Economic Forum“ : „Amerika und China tendieren jetzt zunehmend zur Konfrontation und führen ihre Diplomatie auf konfrontative Weise (...) Die Gefahr besteht darin, dass es zu einer Krise kommt, die über die Rhetorik hinaus zu tatsächlichen militärischen Konflikten führt. Wenn es keine Grundlage für kooperatives Handeln gibt, wird die Welt in eine Katastrophe geraten, die mit dem Ersten Weltkrieg vergleichbar ist.“ Was treibt die deutsche Regierungspolitik, dass wir da unbedingt dabei sein müssen? Als vorsichtigen Versuch einer vorläufigen Antwort auf diese Frage und die Rede von AKK könnte man eine Anleihe bei KK - Karl Kraus -, Die letzten Tage der Menschheit nehmen Damals gab es Nation, Nationalität und Nationalismus noch als Plural. Das ist out. Nichtsdestoweniger ist Nationalismus selbst in seinen skurrilsten, abartigen Auswüchsen durchaus statthaft, wenn nicht sogar erwünscht - sofern es die USA sind, denen er gilt. In diesem Sinne also der Ausruf eines braven Badriotn anno 1914: „Es lebe die Nibeluungendrä-e!“ (Wiedergabe phonetisch).

Dass der Franzose Macron dann - geprägt von letzten verstaubten Spurenelementen des Gaullismus - ein caveat anbringt und eine unabhängige europäische Verteidigungspolitik fordert, entspricht einer alten strategischen Debatte, die eine Folge des Elysée-Vertrages zwischen de Gaulle und Adenauer aus dem Jahr 1963 ist. Sie wurde über Jahrzehnte zwischen Bonn und Paris geführt und natürlich innerhalb Deutschlands. Es ging und geht dabei um die Auseinandersetzung zwischen Atlantikern, die immer und überall auf Amerika setzten und setzen und Frankophilen, die auf eine Art europäischer Autonomie in der Verteidigungspolitik hoffen. Heute - nach 1989 - wirkt diese Debatte etwas gespenstisch, weil ja die verteidigungspolitischen Rahmenbedingungen sich völlig verändert haben, die russischen Divisionen stehen nun einmal nicht mehr an der Elbe, auch wenn manche - möglicherweise auch AKK - sie gern für die Begründung ihrer Politik wieder virtuell dorthin beamen würden. Es gibt keine konkrete Bedrohung, höchstens Potentiale dazu, woraus eine solche entstehen könnte. Weder Russland noch China wollen uns „ihr“ System aufzwängen, ganz abgesehen davon, dass es schon schwer fällt, ein solches überhaupt zu definieren, es sei denn als Spielart des Kapitalismus. Natürlich sollen wir mit Frankreich zusammenarbeiten und auch mit USA oder China oder Russland, im Rahmen unserer Interessen und soweit es diese hergeben. Aber dies kann nicht die Unterstützung einer „One-World-Leadership“ der USA bedeuten, die keine anderen gleichwertigen Mächte neben sich dulden will und zu diesem Zwecke auch Kriege in Kauf nimmt. Aber wir haben - im Gegensatz zur Zeit des Kalten Krieges - keinen Entscheidungszwang, es gibt keinen akuten Handlungsbedarf! Dieser scheint aber bewusst konstruiert zu werden. Auch durch solche Reden, wie die von AKK! Da klingt der späte Gaullismus eines Macron trotz seiner Zahnlosigkeit noch irgendwie erfrischend,

So wird als Bedrohung der Demokratie dargestellt, dass „einige“ Staaten ihr eigenes Modell dem unsrigen entgegenstellen. Also wie ? Indem sie es praktizieren, bei sich in ihrem Land, sind sie schon eine Bedrohung für unser System? Wenn man sich diese geistigen Tiefschläge einmal durch den Kopf gehen lässt, vor allem die Schlussfolgerung daraus, nämlich dass unser System so schwach ist, dass allein die Existenz anderer Systeme eine Bedrohung darstellt, die militärisch abgewehrt werden muss und natürlich die Existenz jeglichen anderen Systems in seiner Berechtigung durch diese Argumentation weltweit in Frage gestellt wird, da es ja eine Bedrohung für unseres ist, also das Ende aller Souveränität, dann fehlen einem dazu eigentlich fast die Worte. Dieses Verhalten erinnert stark an die Ratten, die bekanntlich alle anderen Ratten totbeißen, die nicht denselben Nestgeruch aufweisen. Darüber hinaus aber katapultiert sich AKK mit diesem Verhalten aus dem Dunstkreis all jener, die das Wort "Demokratie" überhaupt in den Mund nehmen dürfen, zumal eine solche Gesellschaftsverfassung nicht nur die Existenz einer Meinungspluralität, sondern auch das Recht auf adäquate Äußerung derselben anzuerkennen und zuzulassen hat. Wer aber ständig und oberlehrerhaft mit erhobenem Zeigefinger herumläuft und bei anderen deren (vermutete oder wahrgenommene) Nicht-Identität mit der eigenen (und/oder der US-amerikanischen) Verfasstheit abmahnt, verliert eben genau dadurch jedes Recht dazu. De facto drängen AKK und ihre Gesinnungsgenossen ihr Land Schritt um Schritt aus der zumindest de iure noch geltenden Demokratie in eine veritable Xenokratie - auch und gerade dann, wenn sie dieses Wort nicht einmal kennen sollten.

Das allerschlimmste ist aber die intellektuelle Zumutung, dass dieses Schnellfeuergewehr AKK gar nicht wirklich sagt, wo sie Deutschland eigentlich verortet, was wir eigentlich wollen, was eigentlich die Perspektiven Deutschlands und Europas in dieser sich enteuropäisierenden Welt sein könnten. Implizit deutet die Dame an, dass die Europäer eine Art Panzerkreuzer im amerikanischen Kreuzzug zur universalistischen Durchsetzung des US-Systems sein sollen und sich nur um den besten Beitrag Gedanken machen müssen, den sie dazu leisten können. Der Skandal dabei ist, dass Franz Fluchtachtel und Jeremias Dosenbier damit zufrieden sind, solange sie meinen, nicht selbst marschieren oder die Rechnung dafür bezahlen zu müssen, die Marschkolonnen nur bei ihren Urlaubsflügen überfliegen.

AKK erweist sich damit als völlig unoriginell. Haltung und Stupidität sind identisch, bloß das Identifikationsobjekt ist ein anderes. Nicht gescheit, aber zumindest erlaubt... könnte sich möglicherweise ändern, dank good old Joe und deutscher Nibelungentreue!

https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/507636/Schlagabtausch-Macron-will-europaeische-Souveraenitaet-Kramp-Karrenbauer-sagt-nur-die-USA-koennen-Europa-schuetzen
https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/507582/Warum-Biden-viel-mehr-Geld-fuer-seinen-Wahlkampf-hatte-als-Trump-und-was-BlackRock-und-die-Fed-damit-zu-tun-haben
http://www.verteidigungsministerium.de/de/aktuelles/zweite-grundsatzrede-verteidigungsministerin-akk-4482110

Anlage 1

Deutsche Wirtschaftsnachrichten
vom 17.11.2020

Schlagabtausch: Macron will europäische Souveränität - Kramp-Karrenbauer sagt, nur die USA können Europa schützen!

Zwischen Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist es zu einem Schlagabtausch hinsichtlich der künftigen europäischen Verteidigung gekommen.
Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer plädiert für mehr Verantwortung Europas in der Welt, hält zugleich eine Unabhängigkeit von den USA in Sicherheitsfragen aber für nicht absehbar. "Die Idee einer strategischen Autonomie Europas geht zu weit, wenn sie die Illusion nährt, wir könnten Sicherheit, Stabilität und Wohlstand in Europa ohne die NATO und ohne die USA gewährleisten", sagte die CDU-Vorsitzende in einer Grundsatzrede an der Bundeswehr-Universität in Hamburg am heutigen Dienstag. Sie reagierte damit auch auf Kritik von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der Europas Verhältnis mit den USA (das Macron als "Abhängigkeit" bezeichnet) infrage stellt.

Was Kramp-Karrenbauer sagt
Kramp-Karrenbauer sagte, es sei gut, "dass es heute über die politischen Lager hinweg einen Konsens für mehr Verantwortung Deutschlands und Europas gibt". Der Ausgang der US-Wahl mit dem Sieg des Demokraten Joe Biden eröffne Europa neue Chancen, stelle zugleich aber auch neue Herausforderungen dar, auch in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik. "Jetzt können wir Europäer zeigen, dass wir und wie wir diese Chance nutzen wollen", betonte die Ministerin. Wichtigster Verbündeter in diesen Fragen blieben aber die USA. "Und sie werden es auf absehbare Zeit auch bleiben. Ohne die nuklearen und konventionellen Fähigkeiten Amerikas können Deutschland und Europa sich nicht schützen. Das sind die nüchternen Fakten."

Macrons Meinung

Macron hatte in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der Zeitung "le grand continent" gesagt, er teile die Meinung Kramp-Karrenbauers bei Sicherheitsfragen "ganz und gar nicht" - ihre Aussagen kämen einer "Fehlinterpretation der europäischen Geschichte" gleich (Macron bezog sich auf einen Gastbeitrag der Verteidigungsministerin im amerikanischen Politikmagazin "Politico"). In dem Interview sprach Macron (der ein vehementer Verfechter einer eigenen europäischen Armee ist) ausführlich über eine europäische Souveränität, erwähnte dabei die Zusammenarbeit mit den USA aber kaum.

Gemeinsame Linie - oder weiterer Schlagabtausch?

Es sei kein Widerspruch, eng mit den USA zusammenzuarbeiten und gleichzeitig die EU zu einem "eigenständigeren Handeln" zu befähigen, so Macron. Kramp-Karrenbauer stimmte diesem Punkt am
Dienstag zu: "Wir wollen, dass Europa für die USA starker Partner auf Augenhöhe ist und kein hilfsbedürftiger Schützling", sagte sie. Und weiter: "Der neue amerikanische Präsident Joe Biden muss sehen und spüren, dass wir genau das anstreben." Gibt es also doch eine gemeinsame Linie der beiden Kontrahenten?
Sollte der Schlagabtausch allerdings weitergehen, ist jetzt Macron wieder am Zug.

Anlage 2

Deutsche Wirtschaftsnachrichten
vom 15.11.2020

Warum Biden viel mehr Geld für seinen Wahlkampf hatte als Trump - und was BlackRock und die Fed damit zu tun haben!

Herausforderer Joe Biden standen für seinen Wahlkampf viele Millionen Dollar mehr zur Verfügung als Präsident Donald Trump. Die Gründe zeigt DWN-Kolumnist Ernst Wolff in einer detaillierten Analyse auf.

US-Wahlkämpfe sind Materialschlachten, die extrem viel Geld verschlingen. 2020 haben sich das Big Business und seine Lobbyisten besonders ins Zeug gelegt: Der zurückliegende Wahlkampf war nach Schätzungen des „Center for Responsive Politics”, das die verschlungenen Wege des Geldes in der Politik nachverfolgt, der teuerste in der Geschichte der USA.
Mit insgesamt 14 Milliarden Dollar haben die Wahlen des Präsidenten, des 435-köpfigen Repräsentantenhauses und des Senats (hier wurde über 35 der insgesamt 100 Sitze abgestimmt) mehr Geld verschlungen als die Wahlkämpfe von 2012 und 2016 zusammen, wobei allein auf das Duell Trump gegen Biden 6,6 Milliarden Dollar entfielen. Zum Vergleich: Das Rennen Trump gegen Hillary Clinton hatte 2016 noch 2,4 Milliarden Dollar gekostet (also nur etwas mehr als ein Drittel).

Die Geldgeber im Hintergrund

Für den Wahlausgang wichtig sind vor allem die Political Action Committees (Pacs). Dabei handelt es sich um Lobbygruppen, die sich darauf konzentrieren, Abgeordnete oder Wahlbeamte der Regierung durch TV- oder Internetwerbung zu unterstützen oder zu bekämpfen.
Während Einzelpersonen oder Organisationen ihrem Präsidentschaftskandidaten nur begrenzte Summen spenden dürfen, können Pacs unbeschränkt Geld von Unternehmen, Organisationen oder superreichen Geldgebern entgegennehmen und müssen ihre Einnahmen nicht offenlegen – was sie in siebzig Prozent der Fälle auch nicht tun.
Eine weitere Schlüsselrolle spielen die „bundlers“ („Bündler“). Bei ihnen handelt es sich um meist extrem wohlhabende Unterstützer, die im Freundes- und Bekanntenkreis sowie unter Geschäftspartnern erhebliche Summen einsammeln und dafür nach der Wahl eine Gegenleistung erwarten. Der von ihnen aufgebrachte Anteil an Wahlgeldern belief sich im Jahr 2000 noch auf unter sechzig Millionen Dollar, lag 2012 bei etwa 185 Millionen Dollar und wird in diesem Jahr ein Mehrfaches davon betragen.
Hatte George W. Bush in seinen zwei Amtszeiten etwa zweihundert Bündlern Posten in seiner Administration verschafft, so waren es bei seinem Nachfolger Obama allein in der ersten Amtszeit 184, wobei achtzig Prozent derjenigen, die mehr als eine halbe Million Dollar an Spenden gesammelt hatten, auf Schlüsselpositionen wie zum Beispiel Botschafterposten in Frankreich, Großbritannien und bei der Europäischen Union gehoben wurden.
Wie schon während der Wahlkampagne von Barack Obama befinden sich auch unter Joe Bidens mittlerweile bekannt gewordenen Bündlern auffällig viele Partner von Wall-Street-Firmen. Bemerkenswert ist, dass sie sich sowohl im Vorwahlkampf als auch in den ersten acht Monaten dieses Jahres stark zurückhielten und dann ganz plötzlich gewaltig aufdrehten. Wer wissen möchte, was dahinter steckt, sollteder Spur des Geldes folgen – was wir im Folgenden tun werden.

Der große Umschwung im September: Wall Street entscheidet sich gegen Trump

Die entscheidende Wende im diesjährigen US-Wahlkampf erfolgte in den ersten Septembertagen. Lag Amtsinhaber Donald Trump bis dahin bei den Ausgaben vorn, so legte sein Herausforderer Biden ab dem 5. September enorm zu.
Allein bis Ende September kostete Bidens TV-und Internetwerbung mit 94 Millionen Dollar mehr als doppelt so viel wie die von Präsident Trump, der es nur auf 41 Millionen Dollar brachte. Im Zeitraum vom 28. September bis zum 11. Oktober wurden für Bidens 80.000 TVSpots 56 Millionen Dollar ausgegeben, während für Trumps 32.000 Spots weniger als die Hälfte, nämlich nur 32 Millionen Dollar eingesetzt wurden.

Biden schaffte es damit, sowohl im September als auch im Oktober historische Allzeitrekorde für Monatsspenden aufzustellen – ebenso wie seine Parteikollegen, die demokratischen Senatskandidaten in den bis zum Schluss heftig umkämpften Swing States (Staaten mit wechselnder Wählerschaft) South Carolina, Maine und Arizona.
Das zeigt, dass das große Geld, das ja lange Zeit auf Trump gesetzt hatte, sich ganz offensichtlich in den letzten zwei Monaten des Wahlkampfes gegen ihn entschieden hat. Warum? Da weder Trump noch Biden in dieser Zeit eine Änderung ihrer politischen Ausrichtung vorgenommen haben, kann der Grund nicht an ihnen oder ihrer Kampagnen gelegen haben. Es muss also ein Ereignis außerhalb des Wahlkampfes gegeben haben, welches eine Mehrheit von Geldgebern der Wall Street überzeugt hat, dass Joe Biden der für ihre Zwecke nützlichere Kandidat ist.

BlackRock wendet sich China zu

In der Tat gibt es ein solches Ereignis. Ende August erhielt BlackRockCEO Larry Fink von den Aufsichtsbehörden in China die Erlaubnis, dort ein Investmentfondsgeschäft zu gründen. Die Nachricht, die von den Medien weitgehend ignoriert wurde, hat es in sich. BlackRock hat sich damit Zutritt zu einem Markt verschafft, der bis 2023 einen Umfang von circa dreißig Billionen Dollar erreichen soll. Außerdem geht BlackRock bei seinem Vorhaben ein Joint Venture mit der „China
Construction Bank” (CCB) ein. Die staatseigene Bank ist laut Forbes nach Vermögenswerten die zweitgrößte der Welt.
BlackRock verwaltet nicht nur ein Vermögen von 7,3 Billionen Dollar und ist damit eines der mächtigsten Finanzunternehmen der Erde (vielleicht sogar das mächtigste), es hat mit CEO Larry Fink auch einen politisch ambitionierten Mann an seiner Spitze. Fink, der bereits in Hillary Clintons Team als Finanzminister gehandelt wurde, gilt auch unter Joe Biden als aussichtsreicher, wenn auch zurzeit selten genannter (warum wohl?) Kandidat für das Amt an der Spitze der USTreasury.
Besonders bemerkenswertes Detail am Rande: BlackRock verwaltet bereits seit zehn Jahren die Vermögen ultrareicher chinesischer Bürger – und zwar in Zusammenarbeit mit der „Bank of China“, die wiederum ein Investitionspartner von Hunter Biden war, dem skandalumwobenen Sohn Joe Bidens. Der wiederum hat mittlerweile alle Aktivitäten auf dem chinesischen Markt beendet, nachdem Trumps Anwalt Rudi Giuliani kompromittierende Details zu seinen geschäftlichen Aktivitäten und auch zu möglichen Beteiligungen seines Vaters veröffentlichte.
Ein weiteres pikantes Detail der geschäftlichen Machenschaften um BlackRock betrifft den Chef der amerikanischen Zentralbank „Federal Reserve“ (FED): Jerome Powell ist kraft seines Amtes verpflichtet, seine privaten Finanzen offenzulegen, was er in diesem Sommer für das Kalenderjahr 2019 getan hat. In diesem (im Internet einzusehenden) Formular gibt er an, dass BlackRock, das die FED offiziell berät, insgesamt 25 Millionen Dollar seines Privatvermögens für ihn verwaltet – ein gigantischer Interessenskonflikt, der bis heute von keinem einzigen Presseorgan thematisiert worden ist.

Erst mit China kooperieren – und es dann unterwandern

Hatte Donald Trump seine Amtszeit noch mit einem aufwendig inszenierten Besuch des chinesischen Präsidenten und viel lobenden Worten über dessen Führungsqualitäten begonnen, so änderte sich das Verhältnis wegen der immer neuen Erhebung von Zöllen auf chinesische Waren in den Folgejahren immer stärker. Mittlerweile herrscht zwischen dem Weißen Haus und der Spitze der Kommunistischen Partei in Beijing eine Art Eiszeit.
Das aber ist sowohl für die Finanz- als auch für die Digital-Industrie der USA, die zusammen weitaus mehr Macht in Händen halten als die Politik, keine günstige Entwicklung. Die Folgen der Vierten Industriellen Revolution, die Auswirkungen des Lockdown und die extrem fragile Situation des globalen Finanzsystems haben nämlich einen Wettlauf gegen die Zeit ausgelöst, bei dem die Einführung einer digitalen Zentralbankwährung eine Schlüsselrolle spielt, und in diesem Wettlauf führt momentan China.
Als mittlerweile größter Handelspartner von mehr als 130 Ländern und als treibende Kraft hinter dem größten Wirtschaftsprojekt aller Zeiten, der Neuen Seidenstraße, könnte China den US-Dollar mit Hilfe dieser neuen Währung schon bald untergraben und damit das Ende der globalen finanziellen Vorherrschaft der USA einläuten. Vor dieser bedrohlichen Kulisse hat sich der digital-finanzielle Komplex der USA in den letzten zwei Monaten der US-Präsidentschaftswahl ganz offensichtlich für eine politische Umorientierung gegenüber seinem derzeit größten Konkurrenten entschieden: Statt Konfrontation mit dem Reich der Mitte zieht man offensichtlich Kooperation mit dem Ziel schleichender Unterwanderung vor.
Folgt man also der Spur des Geldes, so trifft man auf eine ganze Reihe von Hinweisen darauf, dass es Donald Trumps Chinapolitik war, die ihn in den vergangenen Monaten die Unterstützung der ganz großen amerikanischen Geldgeber gekostet hat.


Ernst Wolff, 69, befasst sich mit der Wechselbeziehung zwischen internationaler Politik und globaler Finanzwirtschaft.

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