Artenschutz als Geisel von Gier

in deutsch •  5 years ago 

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Etwas vom Deprimierendsten sind zu verzeichnende Rückschritte hinter einen bereits erreichten höheren Standard. Auf dem Gebiet des Natur~ und Artenschutzes tritt dies besonders dramatisch hervor. Dies stellt der Spezies Mensch kein günstiges Zeugnis aus. Sie durchläuft offensichtlich keine lineare Entwicklung zur Optimierung ihrer Weisheit und Reife, sondern fällt immer wieder zurück. Durch dieses Fehlverhalten werden große Schäden angerichtet, die Generationen überdauern und eine erschreckende Prognose weit in die Zukunft hinein stellen.

Die Natur braucht uns nicht; aber wir brauchen die Natur. Dabei enthält der erste Teil des Satzes fast eine zynische Doppelbedeutung dahingehend, daß die Natur sehr gut auf ihren Zerstörer Mensch verzichten könnte.

Anstatt sich mit der Umwelt im Wege friedlicher, auf Nachhaltigkeit gründender Koexistenz zu arrangieren, frißt sich der sich ungezieferartig vermehrende Mensch wie eine Dampfwalze in die Natur hinein und raubt den Mitgeschöpfen den ihnen zustehenden Anteil an diesem Planeten. Dies ist nicht nur unethisch; es unterminiert die Existenzgrundlagen der Menschheit selbst. Die Ausbeutung erfolgt einmal; danach bleibt ein Feld der Verwüstung mit verbrannter Erde zurück.

Arten~ und Klimaschutz sind untrennbar miteinander verbunden. Klimatische Katastrophen dezimieren die Artenvielfalt; und der Verlust natürlichen Lebensraumes bedingt adverse klimatische Veränderungen. Wird dieser Teufelskreis nicht gebrochen, wird die menschliche Gier zwar sich selbst auslöschen, doch dabei alles mit sich ins Verderben reißen.

Die Waldbrände in Brasilien stehen als Menetekel für Verantwortungslosigkeit des dortigen Regimes von Jair Messias Bolsenaro, dem seine Erzeuger mit der Vergabe des zweiten Vornamens wohl eine andere Rolle im Leben zugedacht hatten als die schändliche, die er gerade spielt. Als Verwalter eines substantiellen Teiles des ökologischen Welterbes agiert hier ein gewissenloser Despot, der in seiner Intransigenz nicht erkennt, daß auch er und sein Land von einem intakten Ökosystem abhängen.
Eine ähnlich inakzeptable Haltung legen afrikanischer Staaten auf der derzeit in Genf tagenden Artenschutzkonferenz an den Tag.
Drittweltstaaten berufen sich gerne auf ihre Souveränität zur Abwehr von Umweltschutzauflagen der Völkergemeinschaft. Sie werfen um die dortige Fauna und Flora Besorgten Imperialismus und koloniales Gehabe vor. Andererseits aber bedienen gerade sie selbst die Kolonialmentalität, indem sie noch immer ihr Bettlergehabe nicht ablegen und sich Maßnahmen, die auch in ihrem ureigenen Interesse liegen, abkaufen lassen wollen. Ihre explodierende Bevölkerungsproliferation, auf die sie selbst Einfluß nehmen könnten, torpediert jede Umweltschutzhilfe von außen. Ehe dieses Faß ohne Boden nicht versiegelt ist, erübrigt sich jede weitere Diskussion um finanzielle Hilfe. Dabei verfängt auch der larmoyante Hinweis auf die hungernde Bevölkerung nicht, denn dieses Problem ist nicht zwingender Natur, da selbstgeschaffen. Ausbeutung von außen findet in der Dritten Welt zwar durchaus noch statt, doch jetzt mit der Kooperation der lokalen Machthaber, ohne die diese kaum möglich wäre. So gesehen hat die Dritte Welt noch eine Menge Hausaufgaben zu bewältigen. Dazu gehört auch die realistische Erkenntnis, daß der Zahlende die Marschrichtung bestimmt.
Die entwickelten Staaten können mit ihrer ohne jeglichen Zweifel erforderlichen Änderung ihrer Lebensführung nur Beiträge erbringen, die Makulatur bleiben, wenn nicht alle kooperieren und an einem Strang ziehen.

Wichtig ist im Zusammenhang mit den zunehmenden kriegerischen Auseinandersetzungen die Sensibilisierung für deren adverse Auswirkungen auf die Umwelt.
Die USA gingen als einzigartige Verbrecher an der Umwelt mit dem Einsatz des hochtoxischen Entlaubungsmittels „Agent Orange“ während des Vietnam-Krieges in die Annalen der Geschichte ein. Dieser Frevel war der Auslöser der auf Initiative Rußlands unter der Ägide der Vereinten Nationen erarbeiteten ENMOD-Konvention (Convention on the Prohibition of Military or Any Other Hostile Use of Environmental Modification Techniques). Seither sind gezielte Eingriffe in die Umwelt als Kampfstrategie im Rahmen kriegerischer Auseinandersetzungen gebannt. Was bleibt aber sind Kollateralschäden in beträchtlichem Umfange. In dieser Hinsicht bleibt noch vieles zu tun, denn auch nicht gezielt ausgelöste Umweltzerstörungen sind inakzeptabel und dürfen nicht unsanktioniert bleiben. Die Verabschiedung einer fünften Genfer VN-Konvention zum Schutze der Umwelt (neben den vier bestehenden Genfer VN-Konventionen zum Kriegsrecht) wäre ein gebotenes Zeichen, um den Belangen des Umweltschutzes in Kriegszeiten ihren gebührenden Stellenwert einzuräumen.

Die historische Stellung der USA als einzigartige Verbrecher an der Umwelt fand auch ihren Niederschlag bei der Zerstörung des Bikini-Atolls durch Atomwaffentests. Dies sollte das Land zur Übernahme einer Vorreiterrolle in Sachen Umweltschutz verpflichten - so wie es das gegenüber anderen Staaten auch reklamiert in Bezug auf deren nicht ganz so einzigartige Verfehlungen. Zurzeit scheinen die USA dieser Verpflichtung nicht gerecht zu werden.

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https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/trump-regierung-schwächt-artenschutz-gesetz-ab/ar-AAFJ0MD?ocid=crossde
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/großwildjagd-soll-wieder-erlaubt-werden/ar-AAFHOF1?ocid=spartandhp
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/waldtier-bestände-dramatisch-geschrumpft/ar-AAFJUBA?ocid=crossde
http://www.general-anzeiger-bonn.de/news/panorama/Keine-neuen-Schranken-für-Elfenbeinhandel-article4170028.html
https://www.zeit.de/wissen/2019-08/artenschutzkonferenz-elfenbeinhandel-bleibt-verboten
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/wissenundtechnik/wenn-die-natur-zum-kriegsopfer-wird/ar-AAFA5HJ?ocid=spartandhp
https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-532987.html
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/wissenundtechnik/bikini-atoll-der-strand-der-zum-größten-atombombenlabor-der-usa-wurde/ar-AAGaaQA?ocid=spartandhp
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/bolsonaro-hat-neue-verdächtige-für-die-brände/ar-AAGc46r?ocid=crossde
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/streit-um-waldbrände-am-amazonas-bolsonaro-wirft-macron-„kolonialistische-mentalität“-vor/ar-AAGdkqu?ocid=spartanntp

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Einmal mehr ein erstklassiger, engagierter Beitrag mit sehr interessanter Zusammenschau! 👌🏼👍🏼

Kennst du Viktor Schauberger und sein hochinteressantes Lebenswerk?

Lieben Dank, Mundharmonika!
Nein, ich kannte ihn bisher nicht. Habe gerade erst einmal "gegooglet". Herzlichen Dank für den Hinweis. Das sehe ich mir genauer an.