Das Tat-Video von Halle und die Erkenntnisse daraus

in deutsch •  5 years ago 

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Das vom Attentäter von Halle aufgenommene Video von der Tat liefert einige erstaunliche Erkenntnisse, als da sind:

a) Im Zentrum einer deutschen Großstadt, nicht irgendwo an der Peripherie, kann man mit einer Waffe offen im Anschlag über eine halbe Stunde seelenruhig sein Unwesen treiben, ohne daß dies die Polizei auf den Plan riefe. Nach etwa 20 Minuten ertönt in einiger Entfernung ein Martinshorn, von dem man jedoch nicht weiß, ob dies mit der Tat in Zusammenhang steht.
Wäre der Täter qualitativ besser ausgerüstet gewesen, hätte er ein Massaker unvorstellbaren Ausmaßes anrichten können. Niemand wünscht sich einen Polizeistaat; aber dies ist der Sorglosigkeit etwas zu viel.

b) Passanten nehmen etwas wahr, vermögen es jedoch überhaupt nicht einzuordnen, obwohl die Situation an Eindeutigkeit nicht zu überbieten ist. Sie reagieren darauf völlig irreal.
Das spätere erste Opfer tadelt den Täter, der sich gerade mit brachialer Gewalt an den Türen der Synagoge zu schaffen macht, im Vorübergehen wegen des Radaus, der damit verbunden ist. Sie erkennt nicht im Entferntesten, welche Ungeheuerlichkeit sich gerade vor ihren Augen abspielt. Kopfschüttelnd setzt sie, ohne sich noch einmal umzudrehen, ihren Weg fort. Sie macht weder Anstalten, sich den Täter einzuprägen zwecks späterer Zeugenaussage, noch alarmiert sie die Polizei.
Dann erscheint ein Mann mit einem Lieferwagen. Das erste Opfer liegt bereits erschossen auf der Fahrbahn. Der Fahrer steigt aus und stellt den Täter aus einiger Entfernung zur Rede. Dieser schießt (zum Glück vergeblich) auf ihn, der noch immer keinen Fluchtreflex erkennen läßt. Vielmehr steht er mit stoischer Ruhe in der Landschaft wie Siegfried, der Unverwundbare. Schließlich besteigt er ohne jegliche Eile seinen Wagen und fährt davon.
Sind die Leute so in fiktiven Filmwelten gefangen, daß sie die Realität nicht mehr erkennen und richtig einschätzen können? Versagt die Angst als Warnfunktion vor Gefahren, weil Fiktion und Wirklichkeit verschwimmen?
Ist jede/r derart im persönlichen Trott verhaftet, daß sie / er sich um nichts in der Welt darin stören läßt?
Das dürfte interessantes Material für die Auswertung durch Psychologen ergeben, die vielleicht eine Deutung für derartiges Verhalten finden.

c) Der Täter kennt nur ein Ziel: Er will ein einziges Mal im Fokus der Aufmerksamkeit stehen. Dafür ist er sogar bereit, sein Leben einzusetzen, mit dem er ohnehin nichts anzufangen weiß.
Dieser Mann verfolgt keine politische Mission, und er verbreitet keine politische Botschaft.
Seine Einlassungen zum Beginn des Videos zu den Themen Holocaust, Feminismus und Migration trägt er formel- und fast roboterhaft vor. Man braucht nicht gleich zu wettern wie Pierre Vogel; aber weniger an Überzeugung, Nachdruck und Engagement, als Stephan Balliet hier zeigt, ist kaum noch denkbar. Weder begründet er seine Aussagen, noch wirbt er für sie. Vielmehr betet er sie lapidar als Pflichtübung einmal herunter, weil er wohl davon ausgeht, dies tue man üblicherweise so bei derartiger Gelegenheit, und kommt nicht mehr wieder darauf zurück.
Das ist kein politischer Eiferer, sondern ein Irrer.
Darauf weist auch die Auswahl seiner Opfer hin. Selbst aus seiner Sicht ergab deren Ermordung keinerlei Sinn. Die Frau kam ihm weder bei seiner Aktion in die Quere, noch wäre sie ihm als Zeugin gefährlich geworden (vgl. oben). Sie hatte sich bereits auf dem Rückzug befunden, als er sie hinterrücks erschoß. Noch absurder war die Ermordung des harmlosen Gastes des Döner-Imbisses.

d) Die Person des Täters weist Merkwürdigkeiten auf, die sich nicht durch Irrsinn erklären lassen.
Er baut selbst Waffen, was zumindest rudimentäres technisches Verständnis voraussetzt. Er bedient sich der englischen Sprache auf einem Niveau und mit einer Selbstverständlichkeit, wie sich Günther Oettinger und Angela Kasner das nur wünschen könnten.
Dann aber fällt ihm erst auf dem Weg zum Tatort ein, daß „hoffentlich“ die Türen der Synagoge nicht verschlossen sind. Das bedeutet konkret, daß er zuvor noch nicht einmal den Tatort inspiziert und die Öffnungszeiten in Erfahrung gebracht hatte, deren Kenntnis ihn wesentlich weiter gebracht hätte. Er überließ den Erfolg einfach dem Zufall!? Ein ganz grundlegendes Versäumnis, das noch keinem Ersteinbrecher unterliefe!
Vor der Synagoge zerschießt er einen seiner Autoreifen. Das Vorgehen bei der Tür zum Friedhof kann nur als stümperhaft gewertet werden. Die zum Einsatz gekommenen Waffen hatte er zuvor nicht getestet.
Diese merkwürdige Konstellation wirft die Frage auf, ob nicht im Hintergrund von langer Hand für Schadensbegrenzung, bzw. ~vermeidung gesorgt worden war, weil der gewünschte Erfolg schon mit einem untauglichen Versuch eintreten würde. Die Opfer wären dann als Kollateralschäden zu verbuchen - möglicherweise, weil der Täter aus dem Ruder lief.

Auch wenn Balliet als wirrer Einzeltäter handelte, wofür bisher alles spricht, darf man sich mit dieser Erklärung nicht verfrüht zufrieden geben, denn gerade ein Psychopath läßt sich vortrefflich instrumentalisieren, weil für logische Brüche stets die Erklärung „irrational“ parat steht, während die ratio ganz woanders liegt. Auf die Frage, wem die Tat nützt, geben gerade viele eine Antwort.

https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/verfassungsschutz-chef-im-innenausschuss-halle-attentaeter-wird-psychiatrisch-untersucht/?fbclid=IwAR1Q3J5m90fYsbKAPmx7XVPBImB6vRwfacUBBp5PTZdp8X6-hScuXevCGWE
synagoge-halle-1200.jpg

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Ja, das ist schon ein enormes Sammelsurium von Merkwürdigkeiten und Auffälligkeiten! Man darf gespannt sein.