Debatte zwischen Verlogenheit und Naivität

in deutsch •  3 years ago 

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Die Debatte um die Restitution von „Raubkunst“ beherrscht die Medien und zieht bereits weitere Kreise hin zu „geraubten“ Bodenschätzen.

Ausgeblendet wird hierbei eine differenzierte Aufarbeitung der jeweiligen Vorgänge bei der Übernahme der Güter.
Es existieren fraglos Fälle der einseitigen unberechtigten Wegnahme. In vielen Fällen aber waren und sind bis in die Gegenwart Landeskinder an den Transaktionen aktiv beteiligt. Dies gilt für die heute noch erfolgenden Entnahmen ausnahmslos. Daß die Bevölkerung der betreffenden Staaten keinen Anteil an den Erlösen erhält, ist den Machthabern der jeweiligen Staaten anzulasten. Daran vermag allein die dortige Bevölkerung etwas zu verändern. Um dies zu verhindern allerdings gibt es tatsächlich illegale Interventionen des Westens. Hier gilt es anzusetzen.
Wer von den naiven Hackschreiberlingen planlos die Rassismuskeule schwingt, muß sich fragen lassen, wie es um patriarchalische Bevormundung stünde, schriebe man vor, wie das gezahlte Geld von den Empfängern zu verwenden sei.
Auch früher schon gab es das Prinzip der Fundteilung, das so ungerecht nicht war, bedenkt man, daß die Einheimischen ohne fremde Hilfe finanzieller und technischer Art damals zu den Entdeckungen nicht in der Lage gewesen wären, von ihrer nachfolgenden Kuration ganz zu schweigen. Heute hat sich daran nichts Wesentliches geändert. Noch immer leisten zahlreiche ausländische Archäologen~ und Kunsthistorikerteams in Afrika Unterstützung. Wo dort vorbildlich kuratiert und präsentiert wird, erkennt man deutlich deren Handschrift. Wo dies nicht der Fall ist, gammeln die Dinge vor sich hin und verschwinden gelegentlich auch schon einmal in dunkle Kanäle. In Ägypten, immerhin einer Führungsnation auf dem Kontinent, konnte man das jahrzehntelang beobachten. Für viele Artefakte bedeutete es die Rettung, in New York oder Paris gelandet zu sein.
Das ist kein Rassismus, sondern die von mir selbst in vielen Jahren der direkten Anschauung vor Ort (Kairo, Luxor, Assuan, Paris, New York) erworbene Erfahrung. Nur wer sich darauf beschränkt, vom Schreibtisch aus „Geistesergüsse“ abzusondern, kann derartige Sottisen in die Tasten hauen.

Unredlichkeit herrscht bei den Restitutionen auch hinsichtlich der Selektion. Seien wir doch einmal ehrlich: Wem werden die Benin-Bronzen hierzulande und in Paris fehlen? Einem relativ kleinen Kreis von Fachleuten und einschlägig Interessierten. Wie aber sähe es bei Kunstwerken aus, die halbe Museen füllen und als Publikumsmagneten gelten? Ähnlich wie bei der Diskussion um moralische Werte, beginnt auch hier die Unseriosität bei unangebrachter Differenzierung (selektive Blindheit!).

https://www.dw.com/de/kommentar-restitution-raubkunst-afrika/a-60120976

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