Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Der 18. April - Tag des Denkmals - sollte uns den Wert alter Bausubstanz - als Erinnerung an unsere Vergangenheit, mit der wir in Kontinuität stehen, und als städtebauliche Bereicherung - in Erinnerung rufen.
Viele architektonische Kleinodien werden erst so richtig vermißt, wenn sie nicht mehr vorhanden sind. Zuvor sind sie wie selbstverständlich einfach da. Doch bedürfen sie, wie alle Schätze, pfleglichen Umganges und sorgfältiger Bewahrung.
Fast wäre es für die Nachwelt verloren gegangen: das 1800 erbaute Geburtshaus des Malers Anselm Feuerbach. Man hatte es aus verantwortungsloser Nachlässigkeit fast dem Verfall anheimgegeben. 1967 beschloß der Speyerer Stadtrat unter dem primitiven Banausen und kulturfremden Sozen Paulus Skopp seinen Abriß. Engagierte Bürger wußten das zu verhindern. Ein Beweis mehr, daß man ignorantem Polit-Gesindel nichts überantworten darf.
Heute ist das Häuschen ein Juwel mit seinem zauberhaften Barockgärtchen. Es beherbergt im Obergeschoß das Feuerbach-Museum mit Werken des Künstlers. Im Erdgeschoß befindet sich eine Gaststätte mit geschmackvollem Biedermeier-Mobiliar. Bei schönem Wetter lädt das Gärtchen zum Genießen mit allen Sinnen ein. Bei einer Portion Maultaschen und einem Glas Grauburgunder kann man die Vögel beobachten, die dort auch gerne Rast einlegen und sich an der Tränke laben. Der zufriedene Blick der Skulptur des Malers ruht auf der Idylle. Gerade bietet sich dort ein imposantes Naturschauspiel. Eine große japanische Wildkirsche steht in voller rosa Blütenpracht und zieht die verdiente Bewunderung aller auf sich. Man kann bei diesem Anblick grandios abhängen und eine Zeitlang alles um sich herum vergessen.
Kultur muß, wie man sieht, nicht anstrengend, sondern kann höchst entspannend sein.