Der erste Eindruck ist oft der letzte.

in deutsch •  7 years ago  (edited)

Isabella Klais / Aufbruch – Wir für Deutschland!

In der Regel entscheidet der erste Eindruck darüber, ob es noch zu einem weiteren kommt. Wirbt man für eine Sache, dürfen Inhalt und Präsentation nicht grob auseinanderfallen, soll die Glaubwürdigkeit nicht beeinträchtigt werden.
Das hat wenig mit Oberflächlichkeit zu tun, sondern mit der nur begrenzt verfügbaren Zeit, die zu einer schnellen Entscheidung darüber drängt, ob und in was kostbare Auferksamkeit investiert wird.

Zwei konträre Gruppen leisten ihrer Sache einen Bärendienst: orthodoxe Muslimas und die „Mädels“, die für Patriotismus anzutreten vorgeben auf der Seite „Just National Girls“.

„Anständige Kleidung“ sollte eine Selbstverständlichkeit darstellen. Daß Modehäuser sie erst jetzt entdeckt haben wollen, überrascht doch sehr. Was haben sie, nach eigener Vorstellung, zuvor denn vertrieben? Hier scheinen eher Geschäftemacher einen Markt zu erfinden, der nicht neu ist und den es schon immer gab. Die Frage war und ist, wer zu welchem Stil greift.
Vermummung aber hat damit nichts zu tun. Zu einem vertrauenswürdigen Auftritt gehört der freie Blick in ein Gesicht, der auch die Mimik erkennen läßt, die ganz wesentlich das gesprochene Wort ergänzt, es unterstreicht, aber manchmal auch konterkariert. Desweiteren ist für ein überzeugendes Erscheinungsbild Bewegungsfreiheit maßgeblich. Bodenlange Gewänder erweisen sich nun einmal als wenig alltagstauglich.

Die „girls“ von der genannten Seite, die sich löblicherweise für Patriotismus einsetzen wollen, haben wohl einiges mißverstanden oder saßen ihnen nicht wohlgesonnenen Beratern auf.
Bereits die Selbstbezeichnung als „girls“ überrascht. Wer sich infantilisiert, hat seinen Standort schon festgelegt und kann nicht erwarten, noch ernst genommen zu werden. Wenn man auf Vertreterinnen mit Dirndl, Strapsen, Petticoat, Blumenkränzen und hochhackigen Schuhen trifft, fragt man sich, ob hier die Gegner des Patriotismus federführend agiert haben, um die derart Dargestellten der Lächerlichkeit preiszugeben. So sehen Karikaturen aus, aber keine Frauen des 21. Jahrhunderts, die für ein ernstes Anliegen zu werben vorgeben.
Wenn man dann noch liest, daß diese Püppchen für die Teilnahme an einem Ball „gefragt werden wollen“, stellt sich nur noch Verwunderung bis Heiterkeit ein. Wer etwas will, ergreift die Initiative. Wer auf andere wartet, hat diese aus der Hand gegeben. So handeln keine militanten Kämpferinnen, die Respekt geböten.
Selbst die martialischen Posen wirken clownesk. Sie wären authentischer, würden sie von Frauen eingenommen, die einschlägigen Berufen tatsächlich nachgehen. Und solche gibt es!
Warum präsentieren sich keine echten Patriotinnen, die erfolgreiche Leistungsträgerinnen sind? Auch diese gibt es – nur nicht auf der Seite der „girls“.

Normalität und Seriosität überzeugen noch immer am meisten. Hierfür liefern die leider in Verruf geratenen Bank(st)er einen Anhaltspunkt. Wer das Liebste der anderen anvertraut bekommen möchte, nämlich ihr Geld, braucht ein professionelles Erscheinungsbild. Gleiches gilt für Autorität gebietende Tätigkeiten. Uniformen sind nicht mit Verkleidungen zu verwechseln.

Und das Kopftuch? Es bewegt sich im Grenzbereich. Wer sich damit aus eigener Überzeugung wohler fühlt – bitte sehr. Seriöser als ein Blumenkranz wirkt es allemal. Selbstsicherer und überzeugender aber wirkt man ohne es.

Empfohlen wäre beiden Seiten eine Aufgabe der Rollenklischees. Dies erweiterte ihren Aktionsradius, ihre Entfaltungsmöglichkeiten und ermöglichte ihnen den Erfolg, dem sie bisher selbst im Wege stehen.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/trend-kleidung-fuer-muslimas-soll-modehaendlern-viel-geld-bringen-1.3867095
https://www.facebook.com/justnationalistgirls
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