Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Der Fluch reicher Bodenschätze hat schon so manches Land ins Verderben gestürzt. Kommt dann noch eine autarke, den Interessen des Landes und seiner Bürger verpflichtete Regierung hinzu, ist der Weg in den Abgrund schon fast vorgezeichnet.
In Bolivien wiederholt sich gerade vieles, was man aus Libyen kennt.
Auch wenn es bei der Wiederwahl von Evo Morales Ayma Unregelmäßigkeiten gegeben haben sollte, und wo gibt es diese nicht, ist nicht ersichtlich, warum das bolivianische Volk seinen wirtschaftlichen Erfolgsgaranten abgewählt haben sollte. Es gibt jedoch im Ausland viele, denen er ein Dorn im Auge war. Sein Antagonismus zu den USA war eine feste Koordinate in seinem politischen Leben.
Deutschland hatte sich vertraglich den Zugriff auf den für das Post-Carbon-Zeitalter so bedeutsamen Rohstoff Lithium gesichert. Das dürfte international eine ganze Reihe von Neidern auf den Plan gerufen haben.
Prompt kamen Proteste der indigenen Bevölkerung auf - fast wie auf Bestellung. Da der Präsident einer der ihren ist, mutet es schon verdächtig an, daß diese Bevölkerungsgruppe keinen anderen Weg fand, um ihm ihre Anliegen zu Gehör zu bringen. Es liegt die Vermutung nahe, daß die Proteste von langer Hand inszeniert wurden. Dabei bedurfte es keiner großen Mühe, um in der oft benachteiligten Gruppe Mißtrauen und Argwohn zu säen und sie so gegen den Anwalt ihrer eigenen Interessen in Stellung zu bringen.
In Panik vor der Wahl sagte Morales den Vertrag schließlich rechtswidrig auf.
Die deutsche Seite wäre gut beraten gewesen, bei den Vertragsverhandlungen nicht die äußersten Grenzen ihrer Vorteilsmöglichkeiten auszuschöpfen. Im Sinne einer tragfähigen nachhaltigen Lösung hätte es sich als vorausschauend klug erwiesen, auf eine angemessene Beteiligung der Ureinwohner auch seitens der Deutschen zu achten.
Es würde nicht wirklich überraschen, wenn - Rechtsposition hin, Rechtsposition her - aus dem jetzt wiedereröffneten Rennen um die Lithiumvorkommen nicht mehr Deutschland als Sieger hervorginge. Hilfreich dabei dürfte sich die Installierung eines Präsidenten erweisen, der sich gegenüber US-Einflußnahmen aufgeschlossener zeigen würde.
Der Putsch entbehrt zwar einiger typischer Charakteristiken eines solchen, doch besteht kaum Zweifel daran, daß Morales das Land nicht ganz freiwillig verließ, sondern dies nach nachhelfender Überzeugungsarbeit des Militärs tat.
Der nachfolgende Aufschwung der Tesla-Aktie an den Börsen weist darauf hin, aus welcher Richtung die Einflußnahme kam und in Richtung welcher Erwartung sie erfolgt war.
Im Interesse Boliviens und Deutschlands wäre zu wünschen, daß in dieser Geschichte noch nicht das letzte Wort gesprochen wäre. Möge die bolivianische Bevölkerung sich auf ihre Interessen besinnen und solidarisch zusammenstehen gegen die Anfechtungen derer, die nicht seine „Freunde“ sind. Da ist weniger sicher mehr als nichts.
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=26366
https://de.sputniknews.com/politik/20191114325989665-bolivien-putsch-grund/
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https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/501097/Bolivien-Militaers-gehen-brutal-gegen-die-indigene-Bevoelkerung-vor
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