Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Es kam, wie es kommen mußte. Kaum war die Berliner Libyen-Konferenz zu Ende, nahmen die gegnerischen Parteien in Libyen ihre Kämpfe wieder auf. Nichts anderes war zu erwarten.
Angela Kasners Provinzposse war von langer Hand vorbereitet worden; umso schlimmer, wenn dann so etwas dabei herauskommt. Was ist erst von diesen Stümpern zu erwarten, bzw. zu befürchten, sollte einmal spontanes Handeln angesagt sein?
Es gibt nur wenige Regeln der Etikette, die sich in sich selbst erschöpfen. Die meisten von ihnen bestehen nicht um ihrer selbst willen, sondern dienen einem Zweck. Das gilt auch für das Verbot des Nachladens. Der Einladung zu einer Veranstaltung geht die Überlegung voraus, wer als Teilnehmer in Frage kommt. Danach werden die Einladungen an den Adressatenkreis mit gebührendem zeitlichem Vorlauf versandt, der es den Geladenen gestattet, sich auf das Ereignis einzurichten. Wurde jemand vergessen, ist dies schon mißlich genug. Aus dem Fehler würde ein Kardinalfehler werden, würde der Betreffende dann noch kurzfristig nachgeladen werden, denn daraus erschlösse sich, daß ihm keine hohe Priorität zuerkannt wurde - sei es, daß er einfach übersehen und übergangen wurde, oder daß er als Lückenbüßer vorgesehen ist.
Der potentielle Teilnehmerkreis, der für die Berliner Libyen-Veranstaltung in Frage kam, war nicht unübersichtlich groß. Daß dennoch gleich eine ganze Anzahl der von dem Konflikt Betroffenen nicht beteiligt wurde, stellt nicht nur eine protokollarische Panne dar. Offenbar fehlt Kasner & Co die Übersicht über die Zusammenhänge, Verflechtungen und Auswirkungen der Kämpfe in Libyen. Ohne den Überblick über die Interessenverästelungen tappt man im Dunkeln. Für eine Vermittlungsrolle ist man unter solchen Umständen disqualifiziert. Die Ignoranz der Ignoranz jedoch ließ die Dilettantin Kasner auf der Suche nach dem ganz großen persönlichen Abgang unverdrossen voranschreiten.
Der eingetretene Schaden ist erst einmal irreparabel und kann nicht durch das Antichambrieren bei den Vernachlässigten beseitigt werden.
Zu vermuten, es genüge, alle zum Artigsein aufzurufen, war schon sehr vermessen. Es fehlte für die Beteiligten jeglicher Anreiz, von ihren Positionen abzurücken. So überrascht es nicht, daß sie es auch nicht tun. Kasner hat ihnen nichts anzubieten. Die seinerzeitige deutsche Abstinenz von der Beteiligung am Überfall Libyens durch die USA und ihre Vasallen GB und Frankreich bewahrte Deutschland zwar eine gewisse Neutralität, die ohne inhaltliche Komponente aber für eine Mediation nicht genügt.
Was die Kasner‘sche Jubelpostille Süddeutsche Zeitung als „Merkel-Faktor“ preist und mit Erfahrung und Unaufgeregtheit umschreibt, verwechselt sie mit Kasners Visionslosigkeit, intellektueller Insuffizienz und geistiger Unbeweglichkeit. Das Prinzip des Aussitzens versagt nicht nur bei Vermittlungsbemühungen, dort aber ganz besonders. Zu solchen Missionen Berufene zeichnen sich aus durch Dynamik, Flexibilität und Kreativität - alles Eigenschaften, die Kasner zur Gänze abgehen.
Der großspurig angedachte Einsatz der Bundeswehr in Libyen ließe diese auf dem unbekannten Minenfeld schnell zwischen die Fronten geraten. So etwas auch nur in Erwägung zu ziehen, ist verantwortungslos und dumm.
Es bleibt zu hoffen, daß die Dynamik der Ereignisse in Libyen des Debakels zweiten Akt im Februar verhindern möge.
Erdogan überreichte Kasner bei ihrem Besuch in der Türkei einen Spiegel als Gastgeschenk. Ein echt hintersinniger Akt, um den lästigen und vermessenen Störenfried zu entsetzen im doppelten Sinne der Bedeutung dieses Wortes.
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/„der-eu-einsatz-in-libyen-wäre-hochgefährlich“/ar-BBZ9wzo?MSCC=1579664194&ocid=spartandhp#image=1
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/stellvertreterkrieg-in-libyen-spitzt-sich-zu-maas-will-alle-nachbarländer-libyens-in-friedensprozess-einbeziehen/ar-BBZg2Wm?ocid=spartandhp
https://www.sueddeutsche.de/politik/libyen-konferenz-merkel-1.4763877