Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Auch bei Mördern im Kindesalter gilt, daß man in ihren Gesichtszügen oft vergeblich nach Hinweisen von Verwegenheit sucht. Zumindest gilt dies, ehe man von der Untat erfährt. Danach mag man vielleicht meinen, daß bestimmte physionomische Merkmale charakterliche Verwerflichkeit anzeigten. In der Regel verhält es sich auch bei erwachsenen Straftätern so. Gerade eben waren sie noch ganz normale Kinder oder der nette Nachbar von nebenan. Dann überraschen sie mit einer Bösartigkeit, die ihnen niemand ohne weiteres zugetraut hätte und Abgründe eröffnet.
Luisa, die Philippina, und Annemarie, wohl mit brasilianischen Wurzeln, beendeten das Leben eines Mädchens, das sie einmal ihre Freundin genannt hatten. Ihr Opfer hatte keine Chance, erwachsen zu werden und zu erfahren, was die Welt für es bereithielt. Die kleinen Bestien entrissen Eltern die Tochter, in die diese wahrscheinlich einige Erwartungen gesetzt hatten. Sie zerstörten das Leben ihrer Familien, die sie einem Spießrutenlauf aussetzten und entwurzelten durch die dadurch erforderliche Flucht aus dem angestammten Wohnort. Schließlich wird das Verbrechen wie ein dunkler Schatten zeitlebens auf ihnen selbst lasten.
Kein wie auch immer geartetes Motiv rechtfertigt diese Untat. Es ist zu vermuten, daß der Auslöser so banal war wie die Fratzen der Mörderinnen.
Mitleid mit den jungen Verbrecherinnen ist nicht angebracht, denn die meisten ihrer Altersgenossen hätten sich in der gegebenen Situation anders verhalten und zeigen, daß es anders geht.
Es ist immer wieder tragisch, wie einige wenige Minuten unwiederbringlich über die Zukunft entscheiden.