Die Maas-Mission: Männchen trifft auf echten Kerl.

in deutsch •  5 years ago  (edited)

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Maasmännchen hatte bereits im vergangenen Jahr vergeblich auf eine Unterredung mit dem libyschen General Chalifa Haftar, dem mächtigen Antagonisten des machtlosen offiziell anerkannten Ministerpräsidenten Fajis as-Sarradsch, gehofft. Dieser aber mußte sich zuerst eine Lupe besorgen, um den Gnom überhaupt zu sehen. Jetzt hat es geklappt.

Heiko Maas antichambriert in Bengasi für die Teilnahme des Generals an einer Libyen-Konferenz in Berlin, deren Erfolgsaussichten mehr als fragwürdig erscheinen, nachdem ein Treffen der libyschen Kontrahenten, ihrer internationalen Unterstützer und Gegenspieler in Moskau eben erst gescheitert ist. Eine weitere Zusammenkunft in ähnlichem Format in solch enger Sequenz folgen zu lassen, dürfte nicht sehr sinnvoll sein, da sich die Lage unverändert präsentiert.

Während der Einfluß der Regierung Fajis as-Sarradschs sich auf die libysche Hautstadt Tripolis und ihre unmittelbare Umgebung beschränkt, gelang es General Chalifa Haftar weite Teile des Landes unter seine Herrschaft zu bringen. Damit verhandelt er aus einer überlegenen Position heraus und diktiert weitgehend die Bedingungen. Sein derzeitiges Interesse an Verhandlungen, aus denen es für ihn wenig zu gewinnen gibt, wird sich daher als eher gering erweisen. Vielmehr muß ihm daran gelegen sein, seine Geländegewinne zu konsolidieren und möglichst rasch auszubauen, ehe das Eingreifen Dritter auf der bisher militärisch erfolglosen Gegenseite ihm den Vormarsch erschwert oder gar das Blatt zum Nachteil für ihn wendet.
Chalifa Haftars nur „grundsätzlich“ erfolgte Zusage der Teilnahme an der Berliner Konferenz spiegelt diese Situation wider. Vor diesem Hintergrund erklärt sich auch der brüske Abbruch der Moskauer Veranstaltung durch ihn, der eine Aufwertung seines Gegners verhindern muß.

Am Beginn des libyschen Desasters stehen, wie am Anfang so vieler weltweiter Übel, die USA. Sie stifteten, zusammen mit Frankreich und GB, innerlibysche Unruhen an und nahmen diese zum Anlaß, einen Regierungswechsel in Libyen herbeizuführen. Dies geschah vor dem Hintergrund der Absicht Muammar al-Gaddafis, die Fakturierung der Erdölexporte des Landes in US-$ aufzugeben und an eine eigene goldgedeckte Währung zu koppeln, sowie auf die Einigung und Stärkung der afrikanischen Saaten hinzuarbeiten. Nach der Ermordung Gaddafis versank das prosperierende Land in einen Bürgerkrieg, der bis heute anhält. Dies beweist die Skrupellosigkeit, mit der die USA und ihre Vasallen ihre Interessen durchsetzen - ohne Rücksicht auf die Folgen für das betroffene Land, die Region und die Welt.

Im gegenwärtigen Stadium der innerlibyschen Kämpfe halten die USA sich weitgehend mit dem Beziehen einer eigener Position zurück. Dies mag sich daraus erklären, daß ihr saudi-arabischer Hauptverbündeter in der Region sich zusammen mit Rußland auf Seiten Chalifa Haftars wiederfindet, und die die USA ihm nicht in die Quere kommen wollen.
Die Türkei wiederum verfolgt bei der Unterstützung der Regierung Fajis as-Sarradschs primär das Ziel des Ausbaues ihres Einflusses im Mittelmeerraum. Die innerlibysche Situation tritt dahinter klar als allenfalls sekundär zurück. Die USA verfolgen dies zwar kritisch, wollen dem aber nicht selbst aktiv entgegentreten, sondern dies anderen überlassen und derweil im Hintergrund lauern.
Im Ergebnis werden die USA den ihrem Einfluß zugänglicheren as-Sarradsch präferieren, da der profiliertere Haftar an die Bestrebungen Gaddafis anknüpfen könnte und ein wenig konzilianter Genosse zu werden verspricht, der sich nicht einfach über den Tisch ziehen läßt.

Die Konferenz in Berlin wird sicher nicht den großen Durchbruch bringen, da niemand Chalifa Haftar etwas anzubieten hat, was sich für ihn lohnte.

Maasmännchen aber durfte mal einen Typen kennenlernen, der der genaue Gegenentwurf zu ihm ist: einen Sieger mit Profil, Biß, Mut und Verstand. Der General aber wird sich wundern, was für Memmen sich in Deutschland in der Politik tummeln.

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https://www.pnp.de/nachrichten/politik/3574469_Maas-General-Haftar-zu-Waffenruhe-im-Libyen-Konflikt-bereit.html
http://derwaechter.net/die-unvorstellbaren-grausamkeiten-des-gaddafi-an-seinem-volk

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