Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Negativzinsen, seit ihrer Einführung durch die Europäische Zentralbank (EZB) einmalig in der Geschichte, waren als geldpolitisches Instrumentarium nie vorgesehen - und dies aus gutem Grund. Sie sind der Giftstoff, der das Bankensystem zur Erosion und letztlich zum Kollabieren bringen wird.
Die Geldeinlagen der Kundschaft bei den Banken waren Kredite, die den Geldhäusern gewährt wurden. Dafür zahlten letztere Entgelt in Form von Zinsen.
Nachdem die Null-Zins-Phase einsetzte, bekommen die Banken das Geld der Einleger zum Nulltarif, was als zinsloser Kredit einzustufen ist. Schon dieser Zustand ist systemwidrig. Worin bestünde das Interesse der Einleger, den Banken ein zinsloses Darlehen einzuräumen? Gezwungenermaßen tun sie es, weil sie Geld für bevorstehende Transfers auf fremde Konten bereithalten müssen. Zudem birgt die Aufbewahrung großer Summen außerhalb der Banken versicherungsrechtliche Probleme.
Die jetzt anstehenden Negativzinsen für Bankkunden transformieren den früheren Kreditvertrag in einen entgeltlichen Aufbewahrungsvertrag. Die Banken erhalten von der Kundschaft Geld dafür, daß sie deren Geld annehmen. Schon hier wird die Absurdität erkennbar. Das Geld zahlt Miete! Es soll auf diese Weise in Investitionen gedrängt werden. Wo jedoch durch staatliche Mißwirtschaft und die gezielte Deindustrialisierung Deutschlands, verbunden mit der Erreichung der Grenzen des Konsums, das Vertrauen potentieller Investoren fehlt, lassen sich Investitionen nicht erzwingen.
Den Banken, die selbst Negativzinsen für ihre Einlagen an die EZB abführen müssen, bleibt, außer der Erhöhung der Kontoführungsentgelte, kaum noch eine Alternative zur Weitergabe dieser Belastung an ihre Kundschaft. Bisher beschränkt sich das noch auf relativ hohe Einlagen. Doch inzwischen dehnen die ersten Institute diese Maßnahme schon auf alle Einlagen vom ersten Euro an aus. Ist dieser Damm erst signifikant gebrochen, werden die übrigen Banken nachziehen. Als unvermeidliche Konsequenz wird ein panikartiger Ansturm (run) der Konteninhaber auf die Geldhäuser erfolgen zum Abzug ihrer Guthaben zur Sicherung vor Wertverlust. Konsequenterweise wird dies im weiteren Verlauf eine Flucht in Sachwerte nach sich ziehen.
Gewinner der Negativzinsen sind Unternehmen und Staaten, letztere jedoch abhängig von ihrem Verhalten. Auf der Verliererseite finden sich die Bürger und die Banken wieder.
Unternehmen können sich kostengünstig Zugang zu Finanzmitteln verschaffen. Diese Möglichkeit führt jedoch dazu, daß am Markte nicht (mehr) erfolgreiche Unternehmen nicht von diesem verdrängt werden, wie das der Fall sein sollte, wenn ihre Produkte nicht mehr gefragt sind oder zumindest nicht mehr zu konkurrenzfähigen Konditionen angeboten werden. Diese Firmen verteilen anstelle erwirtschafteter Gewinne kreditfinanzierte Ausschüttungen an ihre Aktionäre, oder sie kaufen auf Kredit eigene Aktien auf und verhindern damit artifiziell deren Wertverfall, der aber nur die logische Konsequenz ihrer ansonsten fehlenden Rentabilität wäre. Diese ausbleibende Marktselektion mündet in eine Zombifizierung der Wirtschaft, in der Unternehmen weiter existieren, die schon längstens der Daseinsberechtigung entbehren.
Bei den Staaten schlagen sich Negativzinsen über den günstigeren Schuldendienst in jedem Falle positiv in den Bilanzen nieder. Desweiteren hängt die Wirkung der Negativzinsen davon ab, ob sie sich durch die Bereitstellung billigen Geldes zur weiteren Erhöhung ihrer Verschuldung verleiten lassen, oder die Chance zum Schuldenabbau nutzen.
Die Zeche zahlen die Privaten, die über die Negativzinsen einen Eigentumsverlust erleiden.
Die Banken werden durch die Negativzinspolitik ihrer Geschäftsgrundlage beraubt und in den Ruin getrieben.
Im Ergebnis liefern sich Banken und Bürger einen Endkampf, den keine Seite gewinnen kann.
And the final winner is …
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