Die Vereinnahmung von Begriffen und der Meinungshoheit

in deutsch •  5 years ago  (edited)

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

A) Eine Umfrage „Sind Sie tolerant und weltoffen?“ erzielte mit Sicherheit ein annäherndes Ergebnis mit Ja-Stimmen von über 90% in Deutschland. Wer will schon ein intoleranter Hinterwäldler sein?

Damit eignen sich diese positiv besetzten Begriffe ideal, um sie zu kapern und mit Inhalten zu füllen, die sie ursprünglich nicht hatten. Die so geschaffenen Trojanischen Pferde werden dann mit manipulativer Absicht auf den Weg geschickt. „Framing“ nennt sich dieser Trick.
Zunächst muß man herausfinden, welche neue Botschaft sie nun transportieren. Danach aber wird es schwierig, sich dagegen zu positionieren. Die früheren positiven Inhalte billigt man ja weiterhin, nicht aber den vergifteten Zusatzstoff, der später beigefügt wurde. Wehrt man sich jetzt gegen die Begriffe als solche, erlaubt man es den Trickdieben, sich ihrer zu bemächtigen und sie umzuinterpretieren. Zudem läßt man sich eine negative Eigendarstellung aufzwingen.

Die deutschen Regimevertreter und ihre Anhänger verorten die Opposition allzu gerne bei den Bildungsfernen, Benachteiligten, Verlierern, Hinterwäldlern. Dabei scheitern die meisten dieser Berufsglobalisten bereits jenseits der Landesgrenzen daran, sich zu verständigen, ohne dies zur Lachnummer werden zu lassen - von ihren weder national, noch international kompatiblen Manieren ganz zu schweigen. Nicht jeder Hintertreppenglobalist ist ein Weltbürger. Zwischen Postulat und Wirklichkeit klaffen oft tiefe Gräben.

Dem Versuch der Umdeutung etablierter Begriffe gilt es entschieden entgegenzutreten mit der Verteidigung ihrer ursprünglichen Bedeutung und einem erklärenden Zusatz, der die eigene Position klarstellt und den subtilen Mißbrauch entlarvt.

B) Die Meinungsfreiheit ist - zumindest in ihrer Vielfalt - ein weiteres Opfer von Vereinnahmung.
78% der Deutschen wagen es nicht, ihre Meinung frei zu äußern. Bei Jugendlichen beträgt dieser Prozentsatz immerhin noch 68%.

Niederschlag findet dies in sozialen Medien, wo kaum jemand sich unter dem Klarnamen zu Wort meldet. Pseudonyme sind dort die Regel, was sicher keinem Zufall zu verdanken ist.
Da das Regime Großunternehmen mit seinen Vasallen infiltriert hat, die sich von Regimenähe Vorteile versprechen, wird für viele Bürger die freie Meinungsäußerung zur existentiellen Frage, zumal auch berufsständische Interessenverbände gleichgeschaltet sind.
Die Medien verbreiten - mit wenigen Ausnahmen, die von nicht mehr zu unterdrückenden Fakten diktiert werden - Regimepropaganda. „Künstler“ schließen sich dem an und mißbrauchen so ihren privilegierten Zugang zu Massenmedien. Dort kommen fast nur Vertreter regimekonformer Meinungen zu Wort. Abweichende Stimmen werden sofort öffentlich angeprangert.

Der Deutsche Bundestag, an sich das Forum freien politischen Diskurses, erlebt gerade ein Beispiel dafür, wie mit Oppositionellen dort umgegangen wird.
Wolfgang Schäuble, der Mann, dem man schon einen Betrag im Gegenwert von weit über 100.000 D-Mark im Briefumschlag überreichen muß, damit er sich das Gesicht des Spenders merkt, schwingt sich zum Richter über den AfD-Abgeordneten Stephan Brandner auf, der über den Medienliebling Michel Friedmann nichts anderes sagte, als es belegbaren Tatsachen entspricht.
Die Medien bieten Friedmann, einem in seiner eigenen Gemeinschaft zu Recht Diskreditierten, ein Forum als Sprachrohr derer, die ihn bewußt nicht als solches legitimiert haben. Ignaz Bubis, dessen Nachfolge Friedmann gerne angetreten hätte, aber nicht antreten durfte, sagte einmal: „Ich verkaufe doch nicht meine Großmutter.“ Friedmann, der nicht die Größe des freiwilligen Rückzuges hat, um seine Gemeinschaft nicht mit seinen Verfehlungen zu belasten, findet dabei anscheinend nichts.

An der Universität Hamburg gaben Studenten mit ihrem gewaltsamen Protest gegen den Unterricht von Prof. Dr. Bernd Lucke ein erschreckendes Exempel von Bildungsmangel, entartetem Demokratieverständnis und Unkultur. Mit ihm zu reden und kontrovers zu diskutieren, war als Option überhaupt nicht erst in Erwägung gezogen worden.
An dem Ort, wo der freie Austausch von Meinungen oberstes Gebot sein muß, damit die bessere obsiegt, regieren die Regeln des Mob.

Immer öfter wird durch Lautstärke und Gewalt fehlende Diskursreife zu ersetzen versucht. Doch auch die Verweigerung des Austausches legt ein beredtes Zeugnis ab für Argumentationsschwäche. Weil man sich dem Gegner nicht gewachsen fühlt, wird er niedergebrüllt, attackiert, diffamiert und ausgegrenzt. Wenn 78% das so empfinden, ist der Diktatur einer Minderheit über die Mehrheit der Weg bereitet.
Gerade diejenigen, die auf das Wort „Toleranz“ abonniert zu sein scheinen, lassen selbst diese zur Gänze vermissen, womit sich der Kreis zu dem eingangs Gesagten schließt.

https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/umfrage-deutsche-trauen-sich-nicht-offen-stellung-zu-beziehen-65393758.bild.html
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/schäuble-kritisiert-afd-abgeordneten-bundestag-gedenkt-der-opfer-des-anschlags-von-halle/ar-AAIUYpB?ocid=spartanntp
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/kommentar-zu-bernd-lucke-nazischweine-und-gesinnungsterror-16437503.html
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/er-ist-wieder-da-afd-gründer-bernd-lucke-lehrt-wieder-an-der-uni-hamburg-–-wir-waren-in-seiner-vorlesung/ar-AAISMaH?li=BBqfUd5&fdhead=CS-INT-EXP-C&ocid=crossde
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Für das Volk der Dichter und Denker sehr traurig, beschämend und deprimierend! Mit fällt hier auch noch der Begriff "Frankfurter Schule" ein.

Nicht neues unter der Sonne in der "freiesten und besten" Republik auf "deutschem" Boden ...