Dilettantismus statt Außenpolitik

in deutsch •  3 years ago 

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

In Berlin hätte man wahrlich genug damit zu tun, sich endlich einmal darauf zu besinnen, was deutsche Außenpolitik bedeutet, d. h. was deutschen Interessen entspricht und wie man diese durchsetzt.
Stattdessen agieren die Dilettanten vom Werder’schen Markt als verlängerte Arm(l)e(uchter) ausländischer Mächte und handeln bestenfalls planlos, schlechtestenfalls deutschen Interessen zuwider. Obwohl noch nicht einmal die genuinen eigenen Aufgaben wahrgenommen werden, findet man jede Menge Zeit zur Einmischung in fremde Angelegenheiten.

Heißt es nicht, der dümmste Fehler bestehe in der Wiederholung eines solchen? Bei der aktuellen Besetzung des Auswärtigen Amtes überrascht es daher nicht, daß genau dies fortlaufend geschieht.

In der Sache des Soros-Jüngers Osman Kavala hatte man sich durch die Teilnahme an einer von vorne herein aussichtslosen und zu Recht als Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Türkei von dieser zurückgewiesenen Aktion einiger „Wertewestler“ blamiert. Ob Osman Kavala zu Recht oder zu Unrecht in seinem Heimatland gerichtlich verurteilt wurde, kann dabei dahingestellt bleiben. Ihm fehlt jeder Bezug zu Deutschland, den rudimentär sogar noch der Abschaum Yüksel aufwies.
Es grenzt schon an bornierte Idiotie, deswegen erneut den türkischen Botschafter zum Protest einzubestellen mit der voraussehbaren Folge der Erfolglosigkeit und der Einbestellung des deutschen Kollegen in Ankara. Offenbar findet man im Auswärtigen Amt überhaupt nichts Sinnvolles mehr zu tun und schlägt die Zeit mit hirnlosen Initiativen tot. Es ist doch völlig klar, daß auf diesem Wege für den Betroffenen nichts erreicht werden kann. Dafür tritt dann der Berliner Sandkastenverein sich wechselweise mit der Türkei ans Schienbein. Nicht, daß der türkische Despot Recep Tayyip Erdoğan nicht massenweise Anlaß zu Kritik böte; im bilateralen Verhältnis aber sollte man diese anbringen, wo beiderseitige Belange betroffen sind und die Beziehungen nicht durch unnötige Querelen in fremder Sache belasten, was negative Auswirkungen zeitigt, wenn tatsächlich beidseitige Probleme zur Lösung anstehen.

Das Berliner Regime gefällt sich als Weltaußenministerium und Weltgerichtshof, überhebt sich damit und verfällt dabei immer mehr in die Lächerlichkeit.

Interessant ist doch, daß niemand eine aktuell tatsächlich gebotene Protestaktion in Erwägung zieht. Warum werden nicht die Botschafter der USA und GBs einbestellt wegen der versuchten Ermordung, der Internierung in Folterhaft und der bevorstehenden Auslieferung von Julian Assange? Er ist zwar kein deutscher Staatsbürger, steht aber für die weltweiten Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit sowie der Meinungs~ und Medienfreiheit. Das aber darf die abhängig Beschäftigten in Berlin, wie der Journalist Thomas Röper sie nennt, nicht interessieren, warum sie betreten zur Seite schauen.

https://www.dw.com/de/kavala-urteil-hat-diplomatisches-nachspiel/a-61642735

Häftlinge.png

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Was bei diesem Verbrechen völlig untergeht, ist die Rolle Australiens, dessen Bürger ja Assange ist. Auch von den Bürgern hat man hier nie etwas von Demos, etc. gehört.

Doch, es gibt hier Demos für Assange, die jedoch von den Lügenmedien verschwiegen werden.
Australien ist ein Köter der USA, der seinen Herrn nicht beißen wird.

Ja, ich weiß. Mein Posting zielte eher auf den Umstand bzw. Skandal ab, dass die Regierung dort nicht einmal zum Schein etwas unternimmt. Natürlich sind mir die Zusammenhänge bewusst.