Ein Glück, daß Knigge das erspart blieb: Stil-Blüten!

in deutsch •  7 years ago 

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Cem Özdemir steht es gar schlecht an, sich als Protokollberater zu versuchen. Da schwingt sich wirklich der Bock zum Gärtner auf.

Sicherlich kann man als Außenminister einen ausländischen Kollegen zu sich nach Hause einladen. Diese Geste erscheint durchaus geeignet, gerade bei schwierigen Gesprächen das Eis zu brechen und eine Atmosphäre des Vertrauens zu schaffen. Ob man den Gast dabei selbst bedient, hängt einerseits davon ab, ob man die Situation noch weiter auflockern möchte, und andererseits, ob dies im Herkunftsland des Gastes üblich ist. Sollte letzteres nicht der Fall sein, da dort stets auf Personal zurückgegriffen wird, könnte die eigenhändige Bedienung mit einem Gesichtsverlust verbunden sein.
Sigmar Gabriel wirkt beim Servieren etwas linkisch. Schon deswegen wäre professionelle Hilfe angebracht gewesen.
Eine protokollarische Katastrophe aber entfaltet sich auf dem Tisch. Den Tee mit billigstem Kaffeegeschirr nebst Plastik-Thermoskanne und Aluminiumpötten zu kredenzen, grenzt nicht nur an eine Mißachtung des Gastes, sondern stellt auch dem Gastgeber ein Armutszeugnis aus. Darüberhinaus gereicht eine solche Stillosigkeit Deutschland zur Blamage, das durch einen solchen Proletarier vertreten wird. Hier entsteht der Eindruck, daß bei uns derart verwilderte Sitten der Regel entsprächen. Zudem wird die Gelegenheit versäumt, bei dem ausländischen Gast Werbung für Tafelkultur deutscher Provenienz zu machen.

Wenn Cem Özdemir sich Kritik schon nicht versagen konnte, hätte er sie wenigstens richtig anbringen müssen. Aber woher soll er das wissen? Er selbst kann es auch nicht besser.

Bei einer netten Geste vergibt man sich niemals etwas; bei einer billigen dagegen schon. Letztere hätte der Kollege vom Protokoll des Auswärtigen Amtes, dessen "Geländerfunktion" bei einer derartigen Besetzung des Spitzenpostens besonders gefragt ist, eigentlich verhindern müssen. Manche Prolls zeichnen sich jedoch gerade durch Beratungsresistenz aus.

Bedauerlicherweise sind Gabriel und Özdemir keine Einzelfälle. Über Angela Kasners schlechte Erziehung bei Tisch ließ sich sogar schon Kohl aus, der selbst wahrlich auch nicht eben durch erlesenes Verhalten zu brillieren pflegte. Ihre Unsitte, auf Personen zu deuten, ist immer wieder zu beobachten. Ihr verwackelter Hofknicks in London geriet nicht nur zur Lachnummer, sondern war der Vertretung einer Republik zutiefst unwürdig.

Aber auch andere Staaten scheinen die feinen Manieren abhandengekommen zu sein, wie man an der Begrüßung sieht, die der Staatspräsident Portugals seinem Gast zumutete. Er ließ dabei keinen möglichen Fehler aus und eignete sich eigentlich als Beispiel der Abschreckung.

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http://www.maz-online.de/Nachrichten/Politik/Oezdemir-haette-Cavusoglu-keinen-Tee-serviert

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