Ein neuer Ansatz zur Reform der Schule?

in deutsch •  2 years ago 

Isabella Klais /Aufbruch - Wir für Deutschland!

Der ehemalige Red-Bull-Manager Manfred Hückel macht sich Gedanken und ergreift Initiativen zur dringend gebotenen Reform der Bildung in Deutschland. Seine Erfahrungen als Mann der Wirtschaft will er in diese Bemühungen einbringen. Was Unternehmen weiterbringe, sollte auch in Schulen fruchten, meint er; und damit liegt er richtig.

Interessant und verfolgenswert ist sein Ansatz, weniger in die Bekämpfung von Schwächen zu investieren als in die Förderung von Stärken.
Bei der Entdeckung und Unterstützung von Talenten war die DDR uns bereits weit voraus. Aus ideologischer Verblendung versäumte man es seinerzeit, davon zu lernen. Daher versanden noch immer in Deutschland zu viele Begabungen mit enormem Verlust für sie selbst und die Gesellschaft. Dahinter verbergen sich viele Lebensdramen und vergeudete Chancen.
Es versteht sich von selbst, daß Dinge, denen mit Freude nachgegangen wird, viel eher Erfolge zeitigen. Das gilt auch umgekehrt: Erfolge machen Spaß und ermutigen zum Weitermachen.
Dennoch kann auch auf die Arbeit an Schwächen nicht verzichtet werden. Ganz ohne grundlegende Kenntnisse von Mathematik und Orthographie kommt beispielsweise auch ein Künstler nicht durchs Leben. Wenn Mediziner von „Feten“ schreiben und „Föten“ meinen, kann ihre Abhandlung inhaltlich noch so brillant sein; der sprachliche Mangel beeinträchtigt die Anerkennung ihrer vorhandenen fachlichen Kompetenz.
Daher ist Manfred Hückels Idee der anderen Schwerpunktsetzung in der Tendenz völlig richtig, muß aber vernünftig ausbalanciert werden.

Richtig ist sicher auch seine Forderung, daß Lehrpersonen Motivation und Begeisterung hervorrufen müssen. Die von ihm zitierten „coolen“ Typen aber erweisen sich oft als Darsteller ohne Tiefgang. Bedauerlicherweise erkennen Schüler oft zu spät den Wert seriöser Lehrpersonen, die Wissen vermitteln und Leistungen abverlangen. Mit letzterem verfolgen sie ein sehr realistisches Konzept, wie es die Schüler später erwartet. Das gerade müßte ein Manager zu schätzen wissen. Popularität allein ist eben zu wenig und artet häufig in Schaumschlägerei aus, die den Schülern wertvolle Zeit stiehlt.

Insgesamt erscheint dieser Reformansatz aber sehr erwägenswert.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/welt/red-bull-manager-manfred-h%C3%BCckel-manager-k%C3%B6nnen-das-schulsystem-revolutionieren/ar-AA19AIyD

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