Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Khalid al-Asaad war Direktor des Museums und Chefarchäologe der antiken Stätten von Palmyra. Letztere bedeuteten sein Lebenswerk, deren Erforschung und Restaurierung er über 50 Jahre seines Daseins widmete. Seine wissenschaftlichen Erkenntnisse über diese antike Stadt bildeten die Grundlage für deren Erhebung in den Status eines Weltkulturerbes durch die UNESCO.
Ungeachtet, bzw. gerade wegen seiner Verbundenheit mit seiner Heimat Syrien und insbesondere seiner Wirkungsstätte Palmyra genoß er hohe internationale Reputation als weltweit gefragter einzigartiger Experte auf seinem Fachgebiet. Als solcher kooperierte er auch mit dem Deutschen Archäologischen Institut.
Auch während des Krieges und der Belagerung der antiken Ruinenstadt hielt er Palmyra die Treue. Obwohl der unterste menschliche Müll der Terrormiliz des Islamischen Staates wiederholt die Zerstörung des Weltkulturerbes androhte, blieb Khalid al-Asaad heldenhaft auf seinem Posten. Ein Rückzug aus der Krisenzone in sicheres Gebiet oder gar eine Flucht ins Ausland, die ihm in Anbetracht seiner internationalen Verbindungen jederzeit möglich gewesen wäre, zog er zu keinem Zeitpunkt in Betracht. In ungebrochener Loyalität und Hingabe verrichtete er noch als alter Herr im Alter von 82 Jahren unbeirrt seine wissenschaftliche Tätigkeit, die er als seine Berufung betrachtete.
Dieses großartige Pflichtbewußtsein bezahlte er im Sommer 2015 mit dem Leben, als der Abschaum des Islamischen Staates ihn entführte, folterte und enthauptete. Auch unter Folter hatte er sein Wissen um das Versteck antiker Artefakte nicht preisgegeben und sie so für die Menschheit gerettet. Der tapfere Kurator starb für die ihm anvertrauten Relikte einer großen Vergangenheit. Dafür ist die Nachwelt ihm zu tiefem Dank verpflichtet.
Schuldig am Tod dieses beispielgebenden noblen und mutigen Menschen sind neben den Mördern auch alle ausländischen Kräfte, die die syrische Regierung zu destabilisieren suchten. Sie bereiteten den Boden für diese barbarische Schandtat.
Khalid al-Asaad beschämt alle, die ihr Land feige im Stich ließen und lassen, um ihren persönlichen Vorteil über ihre Verpflichtung gegenüber ihrer Heimat zu stellen. Unsere abgrundtiefste Verachtung ist ihnen gewiß.
Vor Mister Palmyra Khalid al-Asaad aber verneigen wir uns in Respekt und Bewunderung. Wir geloben, sein Andenken zu bewahren und in Ehren zu halten. Möge er zahlreiche Nachahmer finden - um Palmyra, Syrien und der Welt willen.
https://www.dw.com/de/arch%C3%A4ologie-syrien-khaled-asaad/a-56545601
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