Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Er kann es einfach nicht lassen: Karl-Theodor zu Guttenberg hat sich wieder einen Doktortitel ergattert. Ohne einen solchen fühlt er sich wohl einfach nicht komplett.
Nachdem offensichtlich keine deutsche Universität sich mehr dazu herablassen wollte, dem Betrüger ihren guten Namen zu leihen, zog es ihn nach Großbritannien. Man darf gespannt sein, bei wem er dieses Mal abgekupfert hat und ob er es nun wenigstens etwas geschickter anging.
Grundsätzlich wird die Dissertation bei weitem überbewertet. Sie weist nur die Leistung in einem einzigen relativ eng gefaßten Thema nach. Über die Fähigkeiten auf allen anderen Gebieten des betreffenden Faches trifft sie keine Aussage. Es kann daher jemand durchaus eine wahre Koryphäe in seinem Fach sein, ohne promoviert zu sein, weil ihm dazu vielleicht die Zeit fehlte.
Besondere Skepsis ist geboten, wenn jemand seine Dissertation außerhalb seines eigentlichen Faches abgelegt hat. Dies stellt ein sicheres Indiz dafür dar, daß der betreffende in seinem Hauptfach nicht die zur Promotion berechtigende Mindestnote aufweist, und er daher auf ein Nebengebiet ausweichen mußte.
Solch ein Titel macht sich für Gauner besonders gut, um Kompetenz und Vertrauenswürdigkeit vorzuspiegeln. Hatte man doch in letzter Zeit den Eindruck gewonnen, bei jedem krummen Ding alsbald auf den Namen Guttenberg zu stoßen. So hatte er seine Finger nicht nur in der Wirecard-Sache. Auch in die dubiose Augusta-Intelligence-Angelegenheit ist er verstrickt. Dabei hätte er es von Hause aus nicht nötig, sich auf der schiefen Ebene einzurichten. Offenbar aber ist er nun auf die Schattenwirtschaft abonniert und läßt dort seine alten Kontakte spielen.
Seine ungewöhnliche Wortkargheit in Bezug auf seinen neuen Titel wird ihn nicht vor kritischen Überprüfern seines neuen Delektates bewahren. Man darf gespannt sein, was die von ihm selbst erwähnten Geisterschreiber auf beiden Seiten des Atlantiks sich so für ihn einfallen ließen. Er wird sich jetzt immerhin nicht mehr auf fehlenden Vorsatz herausreden können, wie er es bei seinem ersten Plagiat erfolglos versuchte. Die Universität Bayreuth erklärte ihm in einem 20000 Euro-Repetitorium (Nachhilfe für Jurastudenten), daß man so etwas nicht darf.
Etwas merkwürdig mutet schon an, daß der kleine Jurist (mit nur erstem juristischem Staatsexamen) mit einem wirtschaftswissenschaftlichen Thema einen Doktorgrad der Philosophie erworben haben will. Für einen juristischen oder wirtschaftswissenschaftlichen Titel hat es wohl auch dieses Mal nicht gereicht.
Wir sind neugierig, in welcher Akte er demnächst auftaucht.
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/karl-theodor-zu-guttenberg-hat-neue-doktorarbeit-in-gro%C3%9Fbritannien-ver%C3%B6ffentlicht/ar-BB17SFm6?ocid=msedgdhp
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https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/lobbyismus-scheuer-tauschte-sich-%C3%BCber-whatsapp-gruppe-mit-augustus-intelligence-gr%C3%BCndern-aus/ar-BB17aIcY?ocid=msedgdhp
https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/amthor-affaere-augustus-intelligence-managerin-bricht-schweigen-und-erklaert-beziehungen-zur-politik/26007198.html?ticket=ST-13013727-4HdURU6hWpUR2mghe4Lx-ap5