Erpressung als Mittel der Politik: Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr.

in deutsch •  7 years ago 

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Der Einsatz unverhohlener Erpressung greift als Mittel der internationalen Politik immer mehr um sich. Dieses Zeichen der Verrohung der Sitten ist der Unfähigkeit der politischen Kasten zu verdanken. Natürlich wurden schon immer Drohungen ausgesprochen, um Ziele durchzusetzen. Doch stellte dies meist die ultima ratio dar, wenn alle anderen Wege erfolglos ausgeschöpft waren. Derzeit jedoch besteht die Tendenz, die Situation sofort zu eskalieren.
Die Diplomatie ist eine im Niedergang begriffene Kunst. Das kann man beklagen, doch es wird an den Tatsachen nichts ändern. Man wird sich darauf einstellen müssen.

Es liegt nicht nur an Donald Trump, daß das so ist. Er praktiziert diese Methode nur offener als seine Amtsvorgänger, sodaß sie klarer und schneller zu Tage tritt. Hierfür gebührt ihm sogar noch Kredit für Ehrlichkeit. Sein perfider Vorgänger ging da noch wesentlich skrupelloser vor, verbrämte dies nur geschickter.

In Europa sieht das Bild nicht anders aus. Auch hier wird permanent versucht, die Folgen interner Mißstände zu „exportieren“. Andere Staaten sollen den Preis für das eigene Versagen zahlen. Beliebt ist auch das Rosinenpicken. Man versucht, sich der negativen Folgen getroffener Entscheidungen auf Kosten anderer zu entziehen. Die Vorteile werden gerne mitgenommen, die Nachteile bleiben für die anderen.

Daraus kann man nur folgende Konsequenzen ziehen:

  1. Auch wir müssen lernen, unsere Interessen ggf. auch mit harten Bandagen durchzusetzen. Unter Wölfen kann man als Schaf nicht überleben.
    Praktische Beispielsfälle: UNO-Programme werden nur noch gezielt finanziert, wenn sie unseren Interessen entsprechen. Ohne ständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat werden die Beitragszahlungen herabgesetzt oder ganz eingestellt. Keine Übernahme mehr von Risiken im EU-Währungs~ und Finanzbereich.
  2. Wir vertreten keine Interessen anderer, wenn wir daraus keinen Vorteil ziehen. Jeder ist sich selbst der Nächste.
    Praktischer Beispielsfall: Die Northstream II pipeline liegt uneingeschränkt in unserem Interesse, da sie unsere Energieversorgung entschieden verbessert und verbilligt. Polen und die Ukraine, die bisher aus ihrer geographischen Lage profitierten, müssen selbst sehen, wo sie bleiben. Bestandsgarantien werden keine erteilt.
  3. Erpressung darf sich nicht lohnen.
    Praktische Beispielsfälle: Wenn Iran glaubt, Ultimaten stellen zu können, muß er selbst den höchsten Preis dafür zahlen. In diesem Falle werden schon jetzt die Firmen dafür sorgen, daß dies so ist, denn der Staat kann kein Unternehmen zu Geschäften zwingen, die ihm zu riskant erscheinen. Mit GB muß strikt auf der Basis gegenseitigen Vorteils über den BREXIT verhandelt werden.

Man kann nicht oft genug wiederholen: Ein Staat hat keinen Freund, sondern allenfalls Allianzpartner bei Interessenkongruenz. Die anderen schreien diese Botschaft beständig in die Welt. Sind wir taub???

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/brexit-machtkampf-briten-drohen-mit-sabotage-von-eu-satellitenprojekt-galileo/ar-AAxiNE0?ocid=spartandhp
https://www.welt.de/wirtschaft/article176360010/Italien-Neue-Regierung-will-die-Schulden-massiv-ausweiten.html?,
https://www.welt.de/finanzen/article175981142/Niedrigzinsen-Deutsche-Sparer-stehen-in-Europa-alleine-da.html?,
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/atomabkommen-iran-fordert-entgegenkommen-der-eu-–-und-droht-sonst-mit-urananreicherung/ar-AAxynCl?ocid=spartandhp
Falsche-Freunde-sind-gefahrlicher-als-Feinde-Dein.jpg

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Wir verdienen doch schon am Tod durch den Verkauf von Waffen in Krisengebiete, die keine Krisengebiete sind. Wir haben am Elend der Griechen doch auch hervorragend verdient. Wir verbrauchen als Land so viele Ressourcen, dass nicht alle Menschen so leben könnten. Wann reicht das eigentlich?

Das ist das Narrativ für Naive. Wenn wir Waffen in Krisengebiete liefern, die keine sind (!), ist ja alles in Ordnung. Die Lieferung in Nicht-Krisengebiete ist nicht verboten. Zudem tun die anderen das in erheblich höherem Maße - in Krisengebiete! An den Griechen haben wir verdient? Noch nie von Target-II gehört? So undifferenziert kann man diese Problematik nicht darstellen.

Wer definiert denn ein Krisengebiet? Opfer der Waffen oder Verkäufer der Waffen?

Wir sind 80 Mio. von 7 Mrd. Verbrauchen wir mehr oder weniger Ressourcen gemessen an dieser Relation?

Sie diskutieren hier am eigentlichen Thema vorbei. Dieses lautet nicht "Verbrauch von Ressourcen" und auch nicht "Waffenlieferungen in Krisengebiete". Man kann nicht einfach ein Thema kapern für das, was man immer schon einmal anbringen wollte. Das ist intellektuell unredlich. In der Schule hätte es geheißen "Thema verfehlt. Note 6".

Verstehe, auch diese Frage können sie nicht beantworten. Politische Rhetorik hilft nicht immer weiter übrigens. Aber sie erwähnen auch der Iran solle den höchsten Preis zahlen. Dieser ist in der Regel ein Krieg mit Vernichtung. Sind sie an der Waffe ausgebildet und bereit dazu oder fordern sie das nur in der Absicht jemand anders erledigt dies dann?

Der Preis ist immer relativ und nicht notwendigerweise ein Krieg. In diesem Falle würde dem Regime dort wohl eher die Bevölkerung wegbrechen wegen eintretender Versorgungsmängel. Wenn es aber die atomare Karte ausspielen will, werden andere ihm Paroli bieten. Wir sind da ganz weit von entfernt.