Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Vor dem Oberlandesgericht in München muß sich derzeit ein Russe wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit verantworten. Dem Wissenschaftler am Augsburger Institut für Materialforschung wird Industriespionage zu Gunsten Rußlands vorgeworden, dessen Auslandsgeheimdienst ihn angeworben habe.
In dem Institut der Augsburger Universität entstehen Werkstoffe der Zukunft, die u. a. auch in der Raumfahrt Verwendung finden. Des russischen Forschers Spezialgebiet waren Materialien mit besonderer Resistenz gegenüber extremen Temperaturschwankungen.
Als Hauptakteure der gegen Deutschland gerichteten Wirtschaftsspionage will der dubiose deutsche „Verfassungsschutz“, der sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem heißen Kandidaten für die eigene Observation entwickelt hat, vier Staaten ausgemacht haben: Rußland, China, den Iran und die Türkei.
Dabei scheint ein noch viel gewichtigerer Spion „vergessen“ worden zu sein. Oder sollten die naiven deutschen Schlapphüte davon ausgehen, daß nicht sein kann, was nicht sein darf? Man erinnert sich an den ominösen Satz: „Abhören unter Freunden - das geht garnicht.“. Und wie das geht!
Blendet man die nicht abwegige Möglichkeit aus, daß der deutsche Verfassungsschutz selbst US-unterwandert ist, könnte er die notorischen Räuber aus den USA schlicht deswegen nicht auf dem Radar haben, weil sie sich keiner konventionellen nachrichtendienstlichen Methoden bedienen (müssen). Ihnen stehen - dank ihrer permanenten militärischen Präsenz im Lande - andere Mittel der Erkenntnisgewinnung zur Verfügung. Da braucht man sich nicht mit den traditionellen und fast schon vorsintflutlichen Vorgehensweisen eines James Bond aufzuhalten.
Der große Aasgeier weiß mit Sicherheit schon alles, was die Russen eher mühsam abzuschöpfen suchen, wobei sie naturgemäß öfter ertappt werden. Er selbst läuft eher selten Gefahr, erwischt zu werden und kommt mit wenig Personaleinsatz aus. Sollte es doch einmal schiefgehen, kann er darauf bauen, daß seine Befehlsempfänger die Sache verläßlich unter den Tisch kehren. „Freunde“ läßt man nicht auffliegen.
https://www.dw.com/de/prozess-gegen-russischen-raketenspion/a-60784446