Fünf Jahre Papst Franziskus — ein Pontifex mit dem Segen der USA

in deutsch •  7 years ago  (edited)

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Der gefälligen Lektüre empfohlen sei dieser Gastkommentar unserer Freundin Klothilde Kappes.

„Wir sind Papst!“ titelte die Bildzeitung mit Boulevard-Enthusiasmus, nachdem der aus dem niederbayerischen Marktl am Inn stammende Kardinal Joseph Ratzinger Mitte April 2005 als Benedikt XVI.zum Oberhaupt der Katholischen Kirche gewählt worden war. Auch wenn Friede „Shalom“ Springers Revolverblatt mit „wir“ damals wahrscheinlich nicht die Bayern gemeint hat: seit mehr als fünf Jahren, genau seit Ende Februar 2013, sind „wir“ nicht mehr Papst. Der im politisch korrekten Milieu als erzkonservativ verschrieene Ratzinger hatte einen unerhörten Schritt getan und war – scheinbar freiwillig – von seinem Amt zurückgetreten und damit sogar in den Augen seiner Kritiker zu einem „Fortschrittler“ geworden.

Seit fünf Jahren sind nun die Argentinier Papst. SPON, „Speigel online“, hat am Wochenende in einem lammfrommen, so gar nicht zur ätzenden Linie dieses „Im Zweifel linken“ Systemmediums passenden Beitrag daran erinnert: „Fünf Jahre Papst Franziskus – Reformer im Intrigantenstadl“. Als „Weltretter“ wird er dort apostrophiert. Moment mal – so etwas kennen wir doch aus der Bildzeitung! „Kann Angela Merkel die Welt retten“ oder so ähnlich – es war letztes Jahr im Zusammenhang mit irgendeinem Klimagipfel. Die Systemmedien mögen den Bergoglio-Papst und die Kanzlerin mögen sie auch. Da kann etwas nicht stimmen!

Müde sei er und den Strapazen seines Amtes nicht mehr gewachsen – auf dieser Linie hatte Benedikt seinen Rücktritt begründet. Auch wenn er im Vergleich zu den letzten Jahren seines Vorgängers noch wie das blühende Leben wirkte, hatten die meisten Beobachter ihm das abgenommen; es ist eben nicht jeder wie Johannes Paul II. Wahrscheinlich fühlte Benedikt sein nahes Ende, deshalb trat er zurück. Fünf Jahre später ist es offenkundig, daß dem nicht so war. Der Emeritus ist angeblich trotz alterstypischer körperlicher Gebrechen geistig weiterhin auf der Höhe. Was hat ihn wirklich zu seinem spektakulären Schritt gebracht?

Das Jahr 2012 dürfte für Ratzinger äußerst unangenehm gewesen sein: die merkwürdigen „Vatileaks“ waren die Spitze eines Eisbergs von Intrigen, zu denen Giuseppe Nardi in katholisches.info/2018/02/fuenf-jahre-amtsverzicht-von-benedikt-xvi-und-viele-offene-fragen/ erstaunliche Details berichtet. Demnach gibt es im Vatikan seit den 90-er Jahren ein vom damaligen Erzbischof von Mailand, Carlo Martini, organisiertes Netzwerk von Jesuiten, die mit Johannes Pauls Amtsführung haderte und Martini als Nachfolger aufbaute. Als der polnische Papst starb war dieser aber bereits emeritiert und daher nicht mehr wählbar. Bergoglio als neuer Kandidat der Jesuiten unterlag Ratzinger im Konklave 2005, allerdings mit der Perspektive, bei nächster Gelegenheit wieder anzutreten. Um nicht ebenfalls aus Altersgründen aus dem Rennen zu fallen musste sich eine solche Gelegenheit spätestens 2013 bieten. Kurz vor seinem Tod im August 2012 forderte Martini Benedikt daher zum Rücktritt auf.

Die amerikanischen „liberals“, also die Linksliberalen um Barack Obama und Hillary Clinton, hatten zu dieser Zeit ihr Interesse am Vatikan und einem „like minded pope“ entdeckt, der ihrem Anspruch auf eine globalisierte Welt unter Leitung der USA nicht im Wege stand. Benedikt war für dieses Projekt nicht zu haben, zu eurozentrisch, zudem wenig verständnisvoll gegenüber dem Islam, dafür aber um so offener für den Dialog mit der Orthodoxie und besonders eine Annäherung an Russland. Abgesehen davon, daß er in seiner zarten Jugend bei der HJ war, in manchen amerikanischen Kreisen die Todsünde schlechthin... Seine berühmt gewordene Rede an der Uni Regensburg vom September 2006 (in der Benedikt einen byzantinischen Kaiser aus dem 14. Jahrhundert mit der Ansicht zitiert hat, Mohammed habe für die Welt nichts Gutes gebracht, z.B. die Forderung, den Glauben durch das Schwert zu verbreiten) scheint in Übersee schlechter angekommen zu sein als bei manchen Mohammedanern – unter anderen schlossen sich die Großmuftis von Ägypten und Russland (!) den Ausführungen Benedikts an. In Washington aber wurde die Propagandamaschine angeworfen, die sich nun auf den deutschen Papst einschoss und auch ihm Nahestenden nicht verschonte, wie seinen Bruder Georg (Misshandlungen bei den Regensburger Domspatzen) oder seinen Privatsekretär Georg Gänswein (homosexuell?). „Vatileaks“ - angeblich durch Benedikts Kammerdiener gestohlene und an die Öffentlichkeit gegebene, vertrauliche Unterlagen aus dem Vatikan ohne aufregenden Inhalt – war ein Warnschuß der „Global Player“ und gleichzeitig deutliche Erinnerung an die Rücktrittsforderung Martinis. Höhepunkt der Kampagne war aber der Ende 2012 erfolgte Ausschluß der Vatikanbank IOR aus dem internationalen SWIFT-System des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Dies bedeutete in der Praxis unter anderem, daß die weihnachtlichen Besucher der vatikanischen Museen nur noch mit Bargeld, nicht mehr mit Bank- oder Kreditkarte bezahlen konnten (ein warnendes Beispiel dafür, was uns im Falle eines Bargeldverbots blühen kann!). Kurz nach Benedikts Rücktritt wurde die Maßnahme wieder aufgehoben. Ein kurz nach der Bergoglio-Wahl erfolgter Versuch, den neuen Papst als angeblichen Befürworter der argentinischen Militärdiktatur in Misskredit zu bringen („Auf den Hitlerjungen folgt der Juntafreund“), wurde dann erstaunlich schnell und geräuschlos der medialen Aufmerksamkeit entzogen.

„Obskure Finanzmanöver: Ratzinger durch Erpressung von Obama zur Abdankung gezwungen“ resümierte die italienische Zeitschrift für Geopolitik „Limes“ im Mai 2017. Zweifelsohne hätte der deutsche Papst in der Flüchtlingskrise eine andere Rolle gespielt als sein Nachfolger, der sich als Mann unbegrenzter Willkommenskultur erwiesen hat, der zwischen Nächsten- und Fernstenliebe keinen Unterschied macht und offensichtlich auch gegen Umvolkung alias „Replacement migration“ keine Einwände hat – zumindest, solange sie sich in Europa abspielt und nicht in seiner argentinischen Heimat. Benedikt ist wahrscheinlich zurückgetreten, um seiner Kirche eine Zerreißprobe zu ersparen. Der Vatikan ist seither in der Hand der Globalisten.

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