Gehen Sie nicht gleich an die Decke! Denken Sie lieber einmal nach!

in deutsch •  4 years ago  (edited)

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Die Einführung der Gender-Sprache im Duden durch die Abschaffung des generischen Maskulinums hat in konservativen Kreisen Protest hervorgerufen. Dabei wird verkannt, daß konserviert nur das werden sollte, was korrekt und daher erhaltenswert ist.

Sprachlich enthält die Lehrer-in auch den Lehrer, der Lehrer die Lehrerin aber nicht, außer durch die apodiktische Behauptung, es wäre so (Und ich schreibe wohlgemerkt nicht, es „sei“ so.). Dieses Diktat nennt sich generisches Maskulinum. Es ist nachweislich morphologisch falsch und entspricht nur einen Sprachgebrauch, der sich eingebürgert hat, wohl aus einer Mischung aus Dominanz der Herrschenden und Sprachfaulheit.

Nun halten wir mal folgendes fest: Stellen Sie sich eine Pendeluhr vor. Je weiter das Pendel zu einer Seite ausschwingt, umso weiter schlägt es in der Folge auf die andere Seite hin aus. Dort sind wir jetzt angelangt.
Frauen wurde lange Zeit das Wahlrecht vorenthalten. Bei den Steinzeitkäuzen in den südlichen Alpen war dies noch bis 1971 der Fall! Und selbst diese Reform erfolgte nur auf Zwang des Europarates hin. Das Namensrecht war verfassungswidrig, wie meine Professoren mir auf mein unablässiges Maulen in den Vorlesungen hin versicherten. Frauen waren vom Militär ausgeschlossen mit entsprechender Präklusion von den Karrieremöglichkeiten dort. Auch das war ein ständiger Punkt, den ich im Unterricht monierte und der seitens der Professoren Bestätigung fand. Frauen brauchten noch bis Anfang der 70er Jahre die Zustimmung ihres Partners für die Ausübung einer Berufstätigkeit. Vielleicht ahnen Sie jetzt, warum mich an der Universität München seinerzeit fast alle mit Namen kannten.
Haben diese Mißstände die Herren gestört? Vermutlich nicht.
Zum Nachteil der Frauen ist allerdings zu bemerken, wie doof 51% der Bevölkerung sein mußten, um diese Zustände nicht zu ihren Gunsten zu kippen und sich stattdessen von der Minderheit auf der Nase herumtanzen zu lassen. Viele ließen sich ihre Rechte auch abkaufen - seien wir ehrlich!
Dann traten nach und nach Korrekturen ein. Es war irgendwann der Zeitpunkt erreicht, daß wer wollte, alles konnte, wenn die Fähigkeiten dazu vorhanden waren.
Jetzt schlägt bedauerlicherweise das Ganze ins andere Extrem um. Durch Quotierungen werden dämliche Frauen auf Posten gehievt, die sie nicht auszufüllen in der Lage sind. Besser begabte Männer geraten dadurch ins Hintertreffen. Jahrhundertelang aber waren besser begabte Frauen im Nachteil gegenüber intellektuell unterlegenen Männern. Das bedeutete faktisch eine maskuline Quote, und diese näherte sich 100%. Das hat die Herren vermutlich auch nicht gestört, oder?
Die gegenwärtige Larmoyanz der Herren erklärt sich aus ihrem Terrainverlust. Berechtigung aber kommt ihr nur insofern zu, als keine Bestenauslese mehr erfolgt zum Nachteil unseres Landes.

Was die deutsche Sprache betrifft, so sollten wir in Deutschland künftig eine zentrale Instanz installieren, die sich der korrekten und verbindlichen Festlegung von Grammatik, Vokabular und Orthographie des Deutschen annimmt und den derzeitigen Wildwuchs beseitigt.
Deutsch ist zwar als Amtssprache in Deutschland festgelegt, doch fehlt es an einem Gremium, das autoritativ bestimmt, wie korrektes Deutsch auszusehen hat. Der Duden erfüllt diese Funktion nicht. Die Kultusminister entscheiden nur für ihre jeweiligen Bundesländer, was in den Schulen gelehrt wird und Grundlage von Lehrplänen und Zensuren ist.

Obwohl die Empfehlungen des Dudens unverbindlich sind, geht von ihnen natürlich eine gewisse Signalwirkung aus. Dieses Nachschlagewerk bietet Orientierung für den Sprachgebrauch und beeinflußt diesen.

Ob nun Lehrer oder Lehrerin: Ich selbst bin diesbezüglich noch gespalten. Früher bestand ich auf dem Suffix. Heute nutze ich tatsächlich das generische Maskulinum, da ich keine Veranlassung sehe, mich als Frau zu deklarieren. Daß ich eine Frau bin, prägt mich nicht mehr als meine Augenfarbe.

In jedem Falle sei Eiferern gegen die Gender-Sprache empfohlen, ihre Position einmal aus der Sicht der Gegenseite zu überdenken. Bisweilen soll sich das als nützlich erweisen zur Klärung des Geistes.

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