Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Uta Ranke-Heinemann und Hans Küng werden nun ggf. Gelegenheit haben, sich ihr Urteil über ihr diesseitiges Wirken im Jenseits an höchster Stelle abzuholen.
Unser Freund Notan Dickerle verabschiedet sie höchst würdig zu ihrer letzten Reise.
Mythen – nein danke! - Zum Tod von Uta Ranke-Heinemann und Hans Küng
von Notan Dickerle, Anwärter auf den Leuchtturmpreis für mutigen Journalismus gegen “Bunt”
Innerhalb von zwei Wochen hat der liebe Gott zwei der schärfsten und prominentesten Kritiker seiner katholischen Vertreter auf Erden zu sich gerufen. Uta Ranke-Heinemann, Tochter des dritten Bundespräsidenten Gustav Heinemann, verstarb am 25. März (Mariä Verkündigung!), der Schweizer Hans Küng am 6. April, dem Dienstag nach Ostern. Beide wurden 93 Jahre alt, beider Namen stehen für die Krise der katholischen Kirche im Gefolge der dramatischen Verweltlichung des öffentlichen Lebens und der Globalisierung, die seit dem letzten Drittel des vergangenen Jahrhunderts auch die Vorstellungen vom Jenseits und vom Göttlichen zunehmend beherrschen. Beide Theologen haben versucht, die Krise einer modernen Lösung im Sinne materialistischer Rationalität zuzuführen und auch der zunehmenden Sehnsucht des Kirchenvolkes nach Gleichheit aller Menschenbrüder und -schwestern (und “Diversen”) entgegenzukommen. Wenn der römische Dichter Plautus mit seiner Sentenz “Wen die Götter lieben, den lassen sie jung sterben” Recht hat, dann haben Küng und Frau Ranke-Heinemann nicht zu Gottes Lieblingen gehört. Andererseits wird er ihnen ihre Aufsässigkeit verzeihen, denn – frei nach Voltaire – Verzeihen ist schließlich sein Metier...
Hans Küng, der bis zuletzt näher an der offiziellen Lehre der Kirche als seine Kollegin und deshalb trotz Entzuges der kirchlichen Lehrerlaubnis Ende 1979 Priester geblieben ist, war der Mann der Ökumene, wie die Globalisierung auf Theologisch genannt wird, mit dem Ziel, religiöse Differenzen aus- bzw. anzugleichen. Bereits mit 32 Jahren und ohne formelle Habilitation wurde er in Tübingen Professor für Fundamentaltheologie, als eine Art Teenager-Theologe sogar beratender Teilnehmer am Zweiten Vatikanischen Konzil – ebenso wie der fast gleichaltrige Joseph Ratzinger. Sein Drang an die Öffentlichkeit sowie zu pathetisch vorgetragener Kritik kulminierte Ende der 60-er Jahre in dem Ruf “Der Papst ist nicht unfehlbar!” - eine wenig überraschende Einsicht, die aber perfekt in die Rebellenstimmung von APO und 1968 passte (die praktische Bedeutung des 1870 eingeführten, bereits damals höchst umstrittenen Dogmas von der päpstlichen Unfehlbarkeit ex cathedra ist sehr gering, es gibt bisher einen einzigen Fall, in dem die Kirche eine Lehrmeinung darauf begründet hat!). Nach dem Entzug der Lehrerlaubnis wechselte Küng immer im selben Tübingen vom Lehrstuhl für Dogmatik auf den (weltlichen) für ökumenische Theologie, nahm zahlreiche Gastprofessuren insbesondere in den USA und Kanada an und wurde 1996 emeritiert. Bereits vorher durfte er auf dem zuletzt im Zusammenhang mit dem “Great Reset” stark ins Zentrum der Aufmerksamkeit geratenen Weltwirtschaftsforum in Davos sein “Projekt Weltethos” vorstellen, denn nach Küng ist der Frieden in der Welt ohne Religionsfrieden schlechterdings unmöglich, die Globalisierung bedürfe dringend globaler, religionsübergreifender ethischer Grundsätze. Im Gefolge wurde alsbald eine “Stiftung Weltethos” gegründet, als deren Präsident Küng bis vor einigen Jahren fungierte. So wurde er mit den Worten der Neuen Zürcher Zeitung “von einem Theologen der katholischen Kirche zu einem Theologen der Welt”.
In weniger globalharmonischen Wellen verlief die Karriere der streitbaren Theologin Uta Ranke-Heinemann, die nach 13 Semestern evangelischer Theologie im Jahr 1953 zum Katholizismus konvertierte, in München Kommilitonin von Joseph Ratzinger und 1969 als erste Frau weltweit in katholischer Theologie habilitiert wurde. Anschliessend wirkte sie an mehreren Universitäten Nordrhein-Westfalens, bevor sie 1987 ähnlich dem Kollegen Küng ihre katholische Lehrbefugnis verlor und den theologischen Lehrstuhl gegen einen kirchenunabhängigen für Religionsgeschichte eintauschen mußte bzw. konnte. Damals entstand ihr Hauptwerk mit dem ebenso biestigen wie trendigenTitel “Eunuchen für das Himmelreich – Katholische Kirche und Sexualität”, das es 1989 auf Platz 2 der SPIEGEL-Bestsellerliste schaffte und 2012 in erweiterter Form als “Geschichte der katholischen Sexualmoral, von Jesus bis Benedikt XVI.” noch einmal gedämpfte Furore machte. Ranke-Heinemann hatte ihren zum Papst gekürten Ex-Kommilitonen zuvor vergeblich um eine Privataudienz gebeten, ein Privileg, das Benedikt XVI. Hans Küng ein halbes Jahr nach seiner Wahl gewährt hatte.
Die angebliche Jungfrauengeburt war der “Alice Schwarzer der Theologie” (Gabor Steingart) ein besonderer Dorn im Auge, und obwohl sie niemals offiziell aus der katholischen Kirche ausgeschlossen oder auch nur ausgetreten wäre betrachtete sich Uta Ranke-Heinemann selbst spätestens nach ihrem Buch “Nein und Amen – Mein Abschied vom traditionellen Christentum” (2002) als faktisch exkommuniziert. Die Geschichte vom Kreuzestod Christi und seine Interpretation lehnt Ranke-Heinemann ganz Aufklärung in einem “7-fachen negativen Glaubensbekenntnis” ab, schließlich sei die Bibel nicht das Wort Gottes sondern Menschenwerk, Jesus nicht Gott sondern Mensch, Maria daher auch nicht die Gottesmutter, die Hölle ebenso wie der Teufel und die Erbsünde eine Erfindung der Menschen, die blutige Erlösung am Kreuz eine heidnische Menschenopferreligion nach religiösem Steinzeitmuster.
Kann man es der katholischen Kirche vor diesem Hintergrund verdenken, wenn sie diese Dame allenfalls noch mit ganz spitzen Fingern behandelt hat? Im Grunde ist Uta Ranke-Heinemann eine Protestantin geblieben bzw. hat versucht, die katholische Kirche auf protestantische Linie zu bringen - eine Linie, die beim jesuitischen Putschpapst Franziskus und den Bischöfen des “synodalen Weges” auf ein gewisses Verständnis stößt, die Flucht der Schäflein aus der Heiligen Mutter Kirche aber mitnichten aufhält und auch den sonntäglichen Gottesdiensten zu keiner größeren Attraktivität verhilft.
Sowohl Küng als auch Ranke-Heinemann waren Reiter auf den Wellen des Zeitgeistes, der sich aufklärerisch gibt, im Prinzip aber die letzten Dinge des Lebens gegen nur unzureichend kaschierten Materialismus eintauscht. Auch wenn Küng diese konsumistische Agenda geschickter und geschmeidiger vorgetragen hat als seine Kollegin gilt für beide der Satz des Philosophen Peter Sloterdijk, wonach seit 1968 alle Wege, auch diejenigen zeitgemäß interpretierter Religion, zwangsläufig in den Supermarkt führen.
die kenn ich alle ned diese toten......
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Dann hast Du sie wenigstens jetzt noch kennengelernt.
Das geht mir aber auch oft so. Höre ich endlich von jemandem, ist er schon weg.
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...., jo auch
als medienverweigerer kenn ich ja besonders wenige...
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