Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Die Wahl des Vogels des Jahres stand an. Bisher war sie von Fachleuten erfolgt, um einer bedrohten Vogelart mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen und ihr fokussiert aktive Hilfestellung zu geben bei ihrem Kampf ums Überleben - nach der bewährten Devise „Nur was man kennt, das schützt man.“.
Erstmals wurde diese Wahl in diesem Jahr von der Bevölkerung getroffen. Die Einführung von mehr Demokratie ist nicht nur aus grundsätzlichen Erwägungen auch in diesem Bereich zu begrüßen. Sie kommt auch dem mit der Abstimmung verfolgten Anliegen zugute. Schutzmaßnahmen funktionieren erwiesenermaßen umso besser, wenn sie auf möglichst breiter Ebene mitgetragen werden. Die Fachleute mit ihrem Vorsprung an Erkenntnissen sollten hierbei Informationen und Beratung darüber liefern, was wo erforderlich und sinnvoll ist.
Das Ergebnis sorgte für eine Sensation. Nicht Wintergoldhähnchen, Goldregenpfeifer oder eine andere seltene und daher schon per se gefährdete Vogelart machte das Rennen, wobei die Erfahrung gezeigt hat, daß auch verbreitete Vogelarten (z. B. Haussperling) durch menschliches Fehlverhalten ganz schnell selten werden können. Als Sieger ging die Taube hervor.
Nun kann man darüber sinnieren, was das bedeutet. Sollte die Taube als Friedenssymbol aufgewertet werden? Ist die Wahl als Protest gegen die Verdrängung von Tauben aus unseren Städten mit dem Tierschutz Hohn sprechenden Maßnahmen zu verstehen? Oder hat die Wählerschaft schlicht nicht verstanden, worum es hier geht, weil keine der einschlägigen Informationen sie erreicht hatte? Wurde hier reiner Aktionismus betrieben nur aus Spaß an der Freude? Wurde das Ganze als Jokus betrieben, um die Fachwelt zu schockieren? Welche Botschaft sollte hier transportiert werden; bzw. sollte überhaupt eine solche ausgesandt werden?
Zumindest ohne weitere Erklärung erschließt sich die Bedeutung dieser Wahl nicht.
Ohne Wählerschelte zu betreiben oder diese Wahl überzubewerten, drängt sich doch die Frage nach ihrer Aussage auf im Hinblick auf die Einführung von Plebisziten. Dem sei als Gegenargument jedoch die Manipulation herkömmlicher Wahlen sogleich gegenübergestellt.
Möge Hirn regnen über Deutschland - schnell und viel!
