Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Ein englisches Sprichwort besagt: „Schreibe nicht der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
Es verleitet zu einem der brandgefährlichsten Irrtümer, nämlich zur Unterschätzung des Gegners. Wir werden dessen aktuell gewärtig mit der im Westen verbreiteten Haltung, dem hochintelligenten und gebildeten russischen Staatschef Irrationalität bei seinen Handlungen zu unterstellen.
Damit begnügt man sich vorschnell mit dem denkbar simplifiziertesten Erklärungsansatz, bleibt an der Oberfläche und verstellt sich mit intellektueller Trägheit den Blick auf mögliche andere, aber nicht sofort erkennbare Deutungsmöglichkeiten der Denk~ und Handlungsweise des Gegenübers, die sich erst bei tieferem Vordringen in die Materie erschlössen. Man kann nur davor warnen, alles gleich mit Dummheit oder Verrücktheit zu erklären und dabei stehenzubleiben. Ein weiterer Blick hinter die Fassade lohnt meistens und führt oft weiter.
Von dem zitierten Sprichwort läßt sich auch die Autorin des Artikels leiten, der sich mit der in der Tat schier unfaßbaren Selbstschädigung Deutschlands durch die gegen Rußland verhängten Sanktionen befaßt und sich an einer Erklärung dafür versucht - besonders im Hinblick auf die Rolle der deutschen Industrie dabei.
Die Vorstände der deutschen Industrieunternehmen verkannten tatsächlich im Rahmen ihrer Zulieferungskettenstrategie die Möglichkeit sich drehender Machtkonstellationen. Jahrelang verfügten sie gegenüber den Zulieferern im Ausland über ein unechtes Abnehmermonopol, das es ihnen lange Zeit erlaubte, diesen die Bedingungen aufzuoktroyieren. Diese Abhängigkeit besteht jedoch auf Gegenseitigkeit, wie sich jetzt herausstellt. Auch die Zulieferer können die Kette zum Zerreißen bringen. Das ist gerade der Fall, wobei noch nicht feststeht, ob dies nur unter dem Zwang übergeordneter Ereignisse, oder zumindest teilweise auch absichtlich geschieht. Hier mag die Gier nach Kostenoptimierung durch Einsparung der Vorratshaltung tatsächlich für Blindheit gesorgt haben und das Sprichwort bestätigen.
Bezüglich der Energiewende (fracking gas gegen russisches Erdgas) war der Druck der US-Besatzer auf Deutschland so stark, daß auch die Lobbyisten aus der Industrie nicht dagegenhalten konnten, zumal sie eventuellen US-Repressionen bei der Exposition ihrer Unternehmen im transatlantischen Geschäft ausgesetzt gewesen wären. Der Vorstandsvorsitzende der BASF Martin Brudermüller fand jedoch sehr deutliche Worte bei seiner Skizzierung der Folgen des dauerhaften Ausfalles russischer Erdgaslieferungen für Schlüsselbereiche der deutschen Industrie. Daß die Industrievertreter in die Befehlsstränge der Besatzer an ihre Satrapen in Deutschland eingebunden wären, darf man ausschließen. Die zwar nicht sehr luziden Akteure auf staatlicher Seite werden immerhin noch so schlau sein, diese Strukturen nicht allzu offensichtlich werden zu lassen.
Als eindeutiges Fazit läßt sich festhalten, daß Deutschland sich auf allen Ebenen - staatlich wie privatwirtschaftlich - emanzipieren muß vom Diktat der US-Tyrannen. Gerade wird das Land durch die US-korrumpierten Schurken in seinem Regime noch tiefer in diese Abhängigkeit verstrickt. Rußland setzt noch nicht einmal jetzt erpresserische Maßnahmen auf der Wirtschaftsschiene ein. Die zu seiner Diffamierung mit gespielter Hysterie seitens deutscher Regimeverbrecher kommentierten wartungsbedingten Lieferunterbrechungen im Sommer sind notwendig und üblich. Dabei wäre es aus russischer Sicht mehr als verständlich, wenn das Land den wirtschaftlichen Hebel ansetzte, denn wessen Wirtschaft kollabiert, kann keine Waffen mehr an die Gegenseite liefern.
Die Industrie sollte ihrerseits die Konsequenzen ziehen über die Versagung von Spendengeldern an diejenigen, die gerade ihr Grab ausheben. Hier kann sie wirkungsvoll ansetzen.
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