Hoch geflogen, tief gefallen!

in deutsch •  5 years ago 

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Schon einen Tag nach der Berliner Libyen-Konferenz zeichnet sich erwartungsgemäß ihr Scheitern ab.
Bezeichnend dafür sind die Kommentare der Blockparteien dazu, die sich allesamt in Sprechblasen ergehen, in denen Konjunktiv und Konditional hervorstechen.

In Berlin wurde nicht mehr erreicht als kurz zuvor in Moskau. Um dies zu prognostizieren, bedurfte es keiner hellseherischen Fähigkeiten. In dieser Mission war der Mißerfolg schon genetisch angelegt. Was sollte das Ganze eigentlich? Wollte man Putin und Lawrow vorführen? Die Dilettanten Kasner und Maas waren dazu denkbar schlecht berufen.

Abermals verweigerte General Chalifa Haftar jegliche Unterschrift - was sehr nachvollziehbar ist. Er hat gerade in Libyen militärisch „einen Lauf“ und besetzt strategisch wichtige Positionen, von denen aus er den Erdölexport des Landes kontrolliert. Damit ist er der einzige, der etwas zu verlieren hat. Warum sollte er Konzessionen machen, wenn er im Gegenzug nichts dafür erhält? Der Mann ist ja wahrlich kein Tölpel, der sich so einfach über den Tisch ziehen ließe. Tölpelhaft dagegen war es, ihn derart zu unterschätzen. Noch dazu wird er es kaum goutiert haben, daß andere über ihn, statt mit ihm, sprachen und das Schicksal seines Landes außerhalb desselben entschieden werden sollte.

Warum sollte die militärische Lösung keine Option sein? Sie wäre es nicht zum ersten Mal. Gefolgt von einem demokratischen Prozeß, wäre sie der artifiziell aufrechterhaltenen Pattsituation weitaus vorzuziehen und bereitete den Weg für einen raschen Fortschritt. Soll die libysche Bevölkerung etwa skrupellos in Geiselhaft gehalten werden für den erbärmlichen Versuch Angela Kasners, noch einmal am großen Rad zu drehen, um ihr jämmerliches Bild noch vor ihrem Verschwinden aufzubessern?

Von Aktionismus und Profilierungsdrang getrieben, würde AKK am liebsten gleich die bunte Wehr nach Libyen in Gang setzen. Doch das ist das letzte, was Libyen gerade braucht. Mit welcher Mission sollten die deutschen Soldaten dort anrücken? AKK brennt förmlich darauf, ihre Daseinsberechtigung unter Beweis zu stellen und sich für die Kanzlerkandidatur zu empfehlen. Dabei bemerkt sie nicht, daß sie sich mit derart unüberlegten Initiativen immer weiter von der Kanzlerschaft entfernt. Libyen muß wahrlich für vieles herhalten.
Dem Rest des Regimes aber wird noch dämmern, daß seine Vermessenheit sich nicht nur in einer Blamage erschöpft. Von dritter Seite werden dadurch Erwartungen geweckt, die das Regime in Berlin weder erfüllen will, noch kann.

In Berlin wurde, bar jeder Ahnung von der lokalen Wirklichkeit in Libyen, ohne Plan und Strategie, ein Theaterstück aufgeführt, das keinen Ausweis der Übernahme größerer globaler Verantwortung darstellt, sondern ein Armutszeugnis, in dem Ignoranz und Dilettantismus die prägenden Faktoren liefern. Anspruch und Leistung fallen diametral auseinander. Meriten erzielt man jedoch nur bei sich einstellendem Erfolg.
Deutschland muß künftig international eine bedeutendere Rolle spielen, aber nicht mit solchen Zwergen als Akteure. Bruchlandungen entfernen eher von diesem Ziel. Die Häme der anderen ist gewiß.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/auf-distanz-zur-verteidigungsministerin-merkel-und-maas-nennen-diskussion-um-deutschen-libyen-einsatz-verfrüht/ar-BBZ8n6v?MSCC=1579509895&ocid=spartandhp
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/neue-gefahr-türkische-söldner-verlassen-libyen-in-richtung-europa/ar-BBZ9A7D?ocid=spartandhp
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/nach-konferenz-in-berlin-reaktionen-auf-libyen-einigung-europa-trägt-eine-verantwortung-für-seine-nachbarschaft/ar-BBZ8Xyv?ocid=WidgetStore
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