Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Sigmar Gabriel hat einen neuen Job. Er wird als Wärter Aufsicht über Erpresser, Veruntreuer und Betrüger führen. Sein neuer Wirkungskreis ist nicht etwa eine Justizvollzugsanstalt. Die Delinquenten befinden sich auf Freigang und werden von ihrem Aufseher sozusagen gleich am Tatort betreut. Dort wird ihnen künftig die Lektion vermittelt „Nur nicht erwischen lassen!“
So in etwa hätte die Stellenbeschreibung geklungen, hätte Sigmar Gabriel sie vor einigen Jahren selbst abgegeben.
Heute aber liest sich das wie folgt: Sigmar Gabriel wird Aufsichtsrat der Deutschen Bank AG.
Wie sich die Zeiten und Ansichten ändern! Der ehemalige Schulversager, Fast-Sonderschüler und Doch-noch-Pauker Sigmar Gabriel darf demnächst am Konferenztisch Platz nehmen bei den Herren im feinen Zwirn. Erfahrung im Bankgeschäft hat er zwar bisher nur als Kunde, aber sei ’s drum. Bald schon wird er die Arbeit derer beaufsichtigen, die wirklich etwas von Finanztransaktionen verstehen. Das ist dann so, als beurteilte der Kartoffelschäler die Leistung des 3-Sterne-Kochs.
Daß Sigmar Gabriel diesbezüglich fürwahr keinen Einzelfall darstellt, macht es nicht besser. Die den Aufsichtsräten gesetzlich zugewiesene Aufgabe aber läuft somit leer. Diese Gremien werden mit inkompetenten Entsorgungsfällen bestückt, die selbst bei bestem Vorsatz keinerlei Chance haben zu erkennen, was unter ihnen so vor sich geht. Und so tanzen die Mäuse weiter munter auf den Tischen, während die fetten Katzen nicht weiter die Aufführung stören, weil sie noch nicht einmal wissen, in welchem Film sie sich befinden, geschweige denn, was dort gespielt wird.
Besonders nett verspricht es am Konferenztisch zu werden, wenn der Neu-Bankster den erstaunten Alt-Bankstern darlegt, sie müßten mit ihrem Privatvermögen haften. Dann kommt sicher Stimmung auf in der gediegenen Bude.
Vor seiner beißenden Kritik an den in der Branche üblichen „unanständigen Gehältern“ (O-Ton Gabriel in früheren Zeiten) dürfte die Herrschaften die mit 200000 € + dotierte Stelle des Neulings bewahren. Der Blickwinkel verschiebt sich mit der eigenen Position. Auf dem eigenen Bankkonto schrumpfen derartige Beträge in Windeseile zu peanuts. Aus der Sicht der Bankster scheint es kein ungeschickter Schachzug zu sein, Kritiker einfach zu kooptieren. Wer wird denn da von korrumpieren reden? Alles eine Frage der Perspektive!
Kooptation heißt das Zauberwort, welches schon den einstigen Schulversager, Taxifahrer, Tagedieb, Straßenschläger, Berufsprotestler und Terroristenfreund Josef „Joschka“ Fischer zu einem - na ja -„Staatsmann“ machte. Dieser bräsige Fettsack vollzog wohl die erstaunlichste Wandlung vom Saulus zum Paulus. Seit er Teil des Systems sein darf, das er früher so vehement bekämpfte, und es ihn üppig alimentiert, ist es für ihn in Ordnung.
Gerade Emporkömmlinge aus dem links-grünen Parteienspektrum lassen sich immer wieder dabei beobachten, wie sie in Verhaltensmuster verfallen, die sie in Anfällen von wahrer Machtbesoffenheit als feudalistische Karikatur erscheinen lassen, die borniert auf ihren Status pocht.
So wußte ein Fahrer zu berichten, daß die anfangs umgänglich-leutselige Claudia Roth mit den Jahren immer kapriziöser und schikanöser geworden sei. Kerstin aus der Dynastie Müller (Grüne) entzog sich der routinemäßigen Ausweiskontrolle beim Betreten des Auswärtigen Amtes mit der Frage „Wissen Sie nicht, wer ich bin?“ und einer Dienstaufsichtsbeschwerde über den Bundespolizisten.
Mit der Situation „plötzlich wichtig“, “plötzlich reich“ und „plötzlich einer von ihnen“ wissen wenige angemessen umzugehen. Dieses Phänomen ist in Deutschland nicht endemisch. Man trifft es häufig auch in der Dritten Welt an, wo einst Unterdrückte, einmal an der Macht, ihrerseits zu Despoten werden, die nichts verändern, sondern lediglich auch einmal am großen Rad drehen wollen.
Die Deutsch-Banker brauchen sich keine Sorgen zu machen. Der Neue wird sich problemlos und rasch domestizieren lassen mit der Wahl der richtigen Mittel. Er hat ja schon angebissen und Geschmack daran gefunden.
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/politikerkarrieren-gabriel-verteidigt-wechsel-zur-deutschen-bank/ar-BBZl01S?ocid=spartandhp
https://www.wiwo.de/unternehmen/banken/neuer-aufsichtsrat-der-deutschen-bank-die-erstaunliche-wandlung-des-sigmar-gabriel/25469416.html
https://www.rnd.de/politik/bankenaufseher-sigmar-gabriel-das-verdient-er-im-neuen-job-ZEA4WCXW6FFRXITGCM2VQLGRTQ.html