Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Wenn ich den Dienst nicht schon lange quittiert hätte, hätte ich es spätestens jetzt getan. Ich fände mich nicht breit, für einen Dienstherrn zu arbeiten, der mir eine grotesk-laienspielerhaft besetzte Amtsleitung zumutet, die ihre Verantwortung so sträflich mißachtet.
Die Kollegen an der Botschaft Kabul mußten sich selbst in Eigenregie in letzter Minute vom Acker machen, nachdem ihr feiner Vorgesetzter ihnen wohl nicht mehr in die Augen blicken wollte und sie ihrem Schicksal überließ.
Wenn die Kollegen an der Botschaft Kabul - wie die russischen Diplomaten - hätten weiterarbeiten sollen, hätte man ihnen das gefälligst mitteilen müssen und auch wie. Einfach auf Tauchstation zu gehen, war ein erbärmlich pflichtvergessenes Verhalten der Zentrale des Auswärtigen Amtes und ihrer karikaturesken Führung.
Berlin hatte ja immerhin die Entscheidung zur Evakuierung der Deutschen und der Ortskräfte getroffen. Die Botschaft ließ man hängen.
Es gibt keinen Grund, die Kollegen dort zu belassen und dieser Gefährdung auszusetzen. Sie hätten ideale Zielscheiben zur Geiselnahme abgegeben, um Deutschland zu erpressen. Wenn nur noch wenige Diplomaten vor Ort sind, zieht sich der Kreis dafür immer enger. Diesen verwilderten Typen sollt man ihren Wandel nicht abnehmen und nicht riskieren, daß tote Kollegen der Beweis dafür sind, daß sie nicht Wort halten. Außerdem, was hätten sie denn dort noch tun sollen? Die feige und korrupte Regierung ist abgehauen. Mit den Taliban soll (zumindest außerhalb der Runde in Katar) nicht geredet werden. Die Deutschen werden evakuiert. Und Botschaftsberichte wurden schon früher nicht gelesen. Da bliebe nur noch der gelegentlich Blick aus dem Fenster mit wohligem Grausen, ob sich mal ein Taliban zeigt.
Rußland verfolgt einen anderen Ansatz, von dem aus das Verharren eher sinnvoll erscheint. Die Russen hocken ja nicht in der Bude und warten darauf, daß es vorübergeht.
Wenn alle „Westler“ weg gewesen wären, hätten sich die Kollegen nur noch an die russische Vertretung halten können zwecks späterer Ausreise. Zu Rußland aber hat unser Regime ja nachhaltig die Beziehungen in den Keller gefahren, was nicht heißt, daß der honorige Sergej Lawrow nicht dennoch geholfen hätte. Er hat in Venezuela schließlich schon einmal einen Deutschen rausgeholt.
Loyalität kann nur auf Gegenseitigkeit bestehen. Wenn meinem Dienstherrn mein Schicksal egal ist, endet die Geschäftsgrundlage für einen Einsatz in einem Krisengebiet und ich nutze den Verstand, der in Berlin nicht vorhanden ist, um mein Leben zu retten.
Während Abschaum Fischers Amtszeit hatte ich die Zusage der israelischen Kollegen, mir im Notfall zu Hilfe zu kommen. Ich befürchtete Ähnliches. Eine Schande, wenn wir im Dienst uns nicht auf die eigenen Leute verlassen können!
Ich mokierte mich vor Jahren noch über die Beschwerden von Jungsoldaten über eine GSG 9-Übung, bei der man allein eine Nacht im Wald verbringen mußte. Ich selbst war Jahre zuvor das gleiche Training durchlaufen. Ich hatte mich ihm ohne Bedenken in der Überzeugung gestellt, daß mein Dienstherr ggf. sicher andere Wege fände, sich meiner zu entledigen, als mich im Wald zu entsorgen. Heute wäre ich mir da nicht mehr so sicher. Verlotterte Sitten!
Die Kollegen haben alles richtig gemacht. Mit dem vollen Einsatz in Krisenregionen korreliert die Fürsorgepflicht des Dienstherrn. Sein Leben braucht niemand für Dummheit, Inkompetenz, Feigheit oder Leichtsinn anderer zu riskieren.
Sie sind ein Charakterschwein, Heiko Maas! Das ist unter Ihren unzähligen Unzulänglichkeiten und Defiziten vielleicht sogar das allerschlimmste Manko. Den schäbigen Rest in der Leitungsebene wollen wir mal mit Dummheit und Inkompetenz davonkommen lassen. Damit ist er schon genügend gestraft. Das bedeutet aber nicht, daß wir uns diese Karikaturen weiterhin leisten können, denn ihre Ignoranz bedeutet eine Gefahr für andere und das gesamte Land.
Malte Lehming schreibt im „Tagesspiegel“: „Konnte wirklich keiner ahnen, wie sich die Lage in Afghanistan nach dem Abzug der US-Soldaten entwickelt? Kann Heiko Maas nicht selbst Zeitung lesen und eins und eins zusammenzählen? Das „blame game“ in Richtung Bundesnachrichtendienst soll ablenken von der eigenen Urteilsschwäche. Es ist ein durchsichtiges Manöver, um sich selbst zu entlasten. Maas ist Deutschlands oberster Diplomat, das Gesicht des Landes in der Welt.“
Heiko Maas ist eben kein Diplomat, sondern ein Gewächs seiner Partei, den diese in sein Amt befördert hat. Wenn er unser Gesicht in der Welt wäre, sollten wir für ihn die Burka-Pflicht einführen.