Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Gerade fanden einmal wieder Miss-Wahlen statt. Prompt wurden Proteste laut wegen der Zulassungsbedingungen zur Teilnahme. Besonders die Altersbeschränkung löste Diskussionen aus.
Sicher kann man auch Quasimodo, Büchsen-Uschi, Angela Kasner, die Koboldin oder Claudia Roth zu dem Wettbewerb entsenden. Mit Schönheit hat das allerdings dann nichts mehr zu tun.
Über Sinn und Unsinn derartiger Veranstaltungen kann man weidlich streiten. Superlative lassen sich fast immer anzweifeln, zumal im Bereich der Ästhetik, wo das Urteil sehr stark dem individuellen Geschmack unterliegt, oder eine vielleicht noch Schönere sich nicht zur Wahl stellen wollte, weil sie sich zu derartiger Taxierung bei einer unwürdigen Fleischbeschau nicht bereit fand.
Dessen ungeachtet aber gibt es auch hier absolute Ausschlußkriterien, bei deren Vorhandensein von Schönheit einfach nicht mehr die Rede sein kann. Man kann Schönheit dann umdefinieren, lügt sich dabei aber in die eigene Tasche, weil damit indirekt zugegeben wird, daß der eigentliche Maßstab verfehlt wird, und dieser zurechtgebogen werden muß. Schlagwörter wie „innere Schönheit“ müssen herhalten, wenn die äußere fehlt.
Das ist nur ein Beispiel von vielen, in denen schwarz zu weiß und weiß zu schwarz erklärt wird. Sicher wären alle am liebsten bildschön, hochintelligent, kerngesund und steinreich. Aber auf wen trifft dies schon zu - und dann noch kumulativ?
Diese Realitätsverweigerung mit dem Hang zu Lebenslügen wäre ein individuelles Problem, führte sie nicht zu Fehlbestzungen mit fatalen Folgen. Weil neben Häßlichkeit auch Dummheit offiziell nicht vorkommen darf, besetzen für intelligent erklärte Vollpfosten Schalthebel im Staate. Niemand nimmt mehr sein Schicksal mit seinen individuellen Beschränkungen an, sondern gefordert wird einfach ein anderes, bzw. es wird schlicht dessen Existenz negiert und das Gegenteil vorgegeben. Der Dumme bleibt aber dumm und der Häßliche häßlich, auch wenn beide sich klug und schön vorkommen. Die Umwelt nimmt sie anders wahr, und sie selbst ahnen dies auch.
Es ist kein Drama, nicht perfekt zu sein; aber es ist ein solches, wenn man durch Selbstbetrug seinen Platz in der Gesellschaft verfehlt zu deren Schaden.