Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Eine britische Meteorologin, die nach der Oderflut 2002 an der Erstellung eines europäischen Frühwarnsystems beteiligt war, bezeichnete die jüngste Flutkatastrophe in Deutschland als totales Systemversagen, denn entsprechende Warnungen hätten frühzeitig vorgelegen, seien aber aus Deutschland nicht abgerufen worden.
Horst Seehofers Hinweis, die Zuständigkeit dafür liege nicht beim Bund, ist zutiefst beschämend. Bei der Abwendung einer Katastrophe befindet sich im Recht, wer Erfolg hat.
Beim Hamburger Deichbruch setzte Helmut Schmidt seinerzeit alle Hebel in Bewegung - auch solche unorthodoxer Art. Die Bevölkerung dankte es ihm, und das Ergebnis trug ihm später - viel zu spät und fatalerweise viel zu kurz - die Kanzlerschaft ein.
Hier Unzuständigkeit zu reklamieren beweist gefährliche Dummheit und Pflichtvergessenheit. Die Behauptung, es sei nicht alles ideal, letztlich aber doch gut verlaufen, versetzt allen Geschädigten einen Schlag ins Gesicht.
Bei der Flutkatastrophe im Ahr-Gebiet sah die Bevölkerung sich weitgehend auf sich selbst gestellt. In Nachbarschaftshilfe und Berufsverbandssoldarität bewiesen die Menschen Verbundenheit und Zusammenhalt untereinander. Aus vielen Teilen Deutschlands begaben sich Helfer spontan auf den Weg. Es wurden von privater Seite selbstlos Sachmittel~ und Geldspenden in beachtlichem Umfang zur Verfügung gestellt. Diejenigen, deren Aufgabe darin bestanden hätte, das Unglück zu verhindern und wenigstens danach Hilfe zu organisieren, da sie über entsprechende Zugriffsmöglichkeiten, Kontakte und Steuermittel verfügen, waren nicht, bzw. nur mit leeren Phrasen zur Stelle.
In ihrem Unglück (Eines kommt bekanntlich selten allein.) wurden die Flutopfer auch noch von zwei Kaspern auf Selbstinszenierungstour heimgesucht. Vor den laufenden Mikrophonen hatten Armin Laschet und Walter Steinmeier, dessen betretene Miene ansonsten schon fast zur Berufsaufmachung gehört, pathetische Worte des Bedauerns gefunden; kaum waren sie jedoch in die zweite Reihe getreten, konnten die Kameras sie beim Feixen einfangen. Es mutet schon befremdlich an, daß den beiden beim Anblick der Verwüstungen und bei den Schilderungen der Betroffenen noch so fröhlich zumute war. Ihre nur verbal “zerrissenen Herzen“ waren schnell wieder repariert und machten Heiterkeit Platz. In ihrer gesamten bisherigen Laufbahn erwarben sie sich noch nicht einmal so viel Medienprofessionalität, daß ihnen bewußt wäre, daß sie sich ständig im Fokus von Kameras auf der Suche nach Sensationen befinden. Derartige Entgleisungen und Unbeherrschtheiten stellen stets ein bereitwillig gefundenes Fressen dar. Den Geschädigten jedenfalls dürfte damit klar sein, daß sie mit ihrem Elend von zwei Heuchlern nur als Kulisse mißbraucht wurden.
Angela Kasner begab sich erst an Ort und Stelle, nachdem die anderen ihren Katastrophentourismus bereits beendet hatten. Wenn sie meint, die deutsche Sprache kenne keine Begriffe für derartiges Unglück, muß sie sich schon fragen lassen, in welcher anderen Sprache sie geeignetere Worte fände. Ihrer Entfremdung von diesem Land hätte sie nicht deutlicher Ausdruck verleihen können. Es hätte dessen aber auch nicht mehr wirklich bedurft.
In guten Zeiten kommt die Bevölkerung notfalls auch allein zurecht. Bei Notfällen - natur~ oder öfter regimegemacht - wird es immer augenscheinlicher, daß dieses Land verlassen ist. Es sieht sich einer Bande von gewissenlosen Kriminellen ausgeliefert, der sein Schicksal gleichgültig ist. Seiner Mittel beraubt, die von seiner illoyalen, inkompetenten und korrupten Führung veruntreut werden und ihm im Bedarfsfall nicht zur Verfügung stehen, gerät es schnell und immer öfter in eine Schieflage, die sich für viele lebensbedrohlich bis tödlich erweist.
Das System, das in Deutschland Inkompetenz und Illoyalität nach oben spült, hat definitiv sein Endstadium erreicht. Hier muß sich Grundlegendes dramatisch und schnell ändern.
https://www.nordisch.info/england/wetter-expertin-fassungslos-deutschland-wusste-dass-die-flut-kommt/
https://www.tagesspiegel.de/politik/schwere-vorwuerfe-deutschland-wurde-praezise-gewarnt-die-buerger-aber-nicht/27433034.html