Lieber lesen als löschen: Verbissenheit ist der Feind der Freiheit.

in deutsch •  6 years ago 

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Freiheit bedeutet das Recht, alles zu tun, was nicht gesetzlich verboten ist. Freiheit bedeutet aber auch, alles zu unterlassen, wozu man nicht gesetzlich verpflichtet ist.

Die letztere Komponente wird von militanten Eiferern in Sachen Gleichheit gerne vergessen.

Eine Studie will festgestellt haben, daß die Feuerwehr einen Hort von Hetero-Männern aus der Arbeiterklasse formiere, in dem Frauen, Migranten und Vertreter anderer Berufsgruppen unterrepräsentiert seien.
Das mag durchaus zutreffen. Doch welche Schlußfolgerung läßt das zu?

In Deutschland wird in Anbetracht des Regimeversagens vieles durch den Einsatz Freiwilliger aufgefangen. Ohne sie funktionierte noch weitaus weniger.
Das beinhaltet durchaus auch eine unerwünschte Komponente. Wenn Defizite durch diejenigen kompensiert werden, die dazu nicht verpflichtet sind, wird das Versagen der bezahlten Amtsträger weniger virulent wahrgenommen, und der Druck zur Hinwirkung auf Veränderungen entweicht. Solange alles funktioniert, wie und warum auch immer, besteht die Tendenz, die Dinge laufen zu lassen.
Grundsätzlich aber verdienen die Ehrenamtlichen Anerkennung und Dank für ihren unbezahlten Einsatz während ihrer Freizeit.

Zu diesen Stützen der Gesellschaft zählt in vorderster Linie auch die freiwillige Feuerwehr. Wenn man ihre Zusammensetzung bemängelt, drängt sich die Frage auf, worauf die einseitige Repräsentanz beruht, ehe man diese Gruppe mit dem Vorwurf der Abschottung belegt.
Könnte es sein, daß unter denjenigen, deren Fehlen kritisiert wird, der Gedanke des Einsatzes für die Gemeinschaft nicht eben ausgeprägt ist? Könne es sein, daß sie es vorziehen, im Ernstfall gerettet zu werden, als selbst zu retten? Könnte es sein, daß die Weiß-Kragen-Arbeiter es scheuen, sich die Finger schmutzig zu machen und lieber lesen als löschen? Könnte es sein, daß die Migranten das Vollversorgungspaket genießen und sich für einen Eigenbeitrag dazu nicht zuständig fühlen? Könnte es sein, daß viele Frauen - so, wie sie die MINT-Berufe meiden - auch diesen Bereich links liegen lassen, warum auch immer? Schließlich stehen ihnen alle Wege offen; nur hinprügeln kann man sie nicht.
Viele mögen valable Gründe für ihr Fernbleiben anführen. Es können und sollen ja auch nicht alle in einen Sektor streben. Jede/r besitzt andere Fähigkeiten, die nicht überall optimalen Einsatz finden können.
Selbst wenn die Feuerwehr sich gegen Migranten, Frauen und Weiß-Kragen-Arbeiter abschottete, wäre das ihr gutes Recht, denn ihre Mitglieder verbringen und opfern ihre Freizeit dort im Dienste der Allgemeinheit. Bei ihrem Einsatz wird schließlich nicht differenziert. Sie retten alle. Mit wem man seine freie Zeit teilt, darf man noch immer selbst entscheiden. Zudem eignet sich vielleicht der Büroinsasse auch nicht wirklich ideal für den praktischen Einsatz und behindert im Ernstfalle nur. Gleiches gilt für Sprachbarrieren bei Migranten. Beim Einsatz ist ein eingespieltes Team unverzichtbar für den Erfolg; und nur auf ihn kommt es an.

Es bleibt allen jedoch freigestellt, einfach einmal hinzugehen und sich einzubringen. Vielleicht stellen sie dann überrascht fest, daß ihr bisheriges Fehlen auch bei der Feuerwehr auf Bedauern stieß. Die Autorin der Studie sollte gleich damit beginnen und mit gutem Beispiel vorangehen.
Daneben bleibt auch die Alternative, einen eigenen Verband zu eröffnen.

Was also will eine solche Studie bewirken? Daß die noch abseits Stehenden zwangsverpflichtet werden? Im Ernst?

Dies liefert ein anschauliches Beispiel dafür, wie Regimeschranzen das tun, was sie „Populisten“ immer vorhalten: Sie reden eine gute Sache schlecht. Daneben aber reden sie auch noch alles Schlechte gut. Das müssen „Populisten“ erst noch lernen.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/hoch-schule/soziologie-geringe-diversitaet-bei-der-feuerwehr-15977480.html
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/populismus-warum-wir-so-gern-das-schlechte-wahrnehmen/ar-BBVrTpP?ocid=spartandhp
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Wieder mal ein Artikel, den Sie sich hätten sparen können, @isabellaklais. Es ist nachweislich bekannt und nachlesbar, daß Brandeinsätze inzwischen eher die Ausnahme als die Regel sind. Auf einen Realbrandeinsatz kommen an die 100 Fehlalarme von Brandmeldeanlagen - und das ist auch gut so.
Historisch gewachsen ist übrigens die Zusammensetzung eines Löschzuges. Nicht alle Mitglieder rennen ins brennende Haus, sondern nur 2 von 6. Der Rest ist für die Infrastruktur draußen zuständig. Eine Eignung für den Atemschutzeinsatz ist nett, aber keine Bedingung für den Einsatz bei der Feuerwehr mehr.

Jugendliche, die gemeinsam aufwachsen, könnten übrigens auch mit 16 gemeinsam zur Feuerwehr ihres Ortes gehen und die Basisausbildung gemeinsam absolvieren. Dann wäre das mit dem eingespielten Team geklärt.
Aber aus kulturellen Gründen passiert das wohl nicht. (Jedenfalls passiert es in meinem Wohnort mit über 100 Nationalitäten, von denen max. 5 bei den zwei Freiwilligen Feuerwehren vertreten sind, nicht.)