Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Maulkörbe haben Konjunktur. Sie sind längstens ins Visier der life style victims geraten. So wurde schnell aus der Not - man könnte auch aus dem Verunstalter sagen - ein accessoire. Bunt, gemustert oder einfarbig kommen sie inzwischen daher. Manche lassen sie gleich immer passend zur jeweiligen Kleidung arbeiten. Der Kreativität scheint noch nicht einmal durch das Material Grenzen gesetzt zu sein. Oder doch?
Aus den USA fand ein ganz besonders bißfestes Exemplar den Weg nach Deutschland: Aus echtem Krokodilleder gearbeitet, macht es der Bezeichnung „Maulkorb“ alle Ehre. Das mausgraue Material der Panzerechse schützt die Allgemeinheit nicht nur garantiert sicher vor Aerosolen, sondern auch vor Bissen seines Trägers. Die Wahl eines solch einfallslosen Farbtones dürfte sich über den Preis erklären. Diese Investition muß mit vielen outfits harmonieren. Welcher bissige Zeitgenosse aus Berlin, denn dort sollte es hin, das Exemplar wohl bestellt hat? Für sich oder seinen Hund? Das zu wissen wäre nützlich, denn einstweilen läuft der gefährliche Destinatär noch ohne dieses Ding umher. Es landete beim Zoll, der zur Verstärkung seiner Beißhemmung auch dafür Verwendung haben dürfte.
Den Gegenentwurf findet man bei der Polizei, die in Deutschland schon so zahm ist, daß sie auch ohne Maulkorb niemanden mehr verschreckt, der Böses im Schilde führt. Daher darf sie mit einem Maulkorb light auf Streife gehen - nur so pro forma getragen. Diese Version schützt weder vor Aerosolen, noch vor Bissen der Träger; aber das braucht sie ja auch nicht. Der Polizei wurden schon alle Zähne gezogen, und zu niesen traut sie sich auch nicht mehr, denn das tun bekanntlich nur böse Rassisten.
Spätestens jetzt sollte allen klar sein, für wen die Maulkörbe bestimmt sind und wen sie wovor auch immer bewahren sollen.
Wuff und hatschi!