Meister der Inszenierung

in deutsch •  5 years ago 

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Jetzt waren die USA so lange in Syrien präsent und konnten ihn einfach nicht finden: Abu Bakr al Bagdadi. Doch gerade als ihr Rückzug schon fast abgeschlossen war, gelang ihnen der große Wurf. Al Bagdadi wurde aufgespürt und beging entgegenkommenderweise gleich Selbstmord.

Für diese günstige Koinzidenz muß man schon ein echter Glückspilz sein. Wenn man eben aus „God’s own country“ kommt ….

Wäre al Bagdadi den Russen in die Fänge geraten, hätte er vielleicht Aufschlußreiches zu berichten gewußt über seine Hinterleute und Finanziers.
Hätte er nicht Selbstmord begangen, hätte von den USA ein Gerichtsverfahren gegen ihn angestrengt werden müssen mit der gleichen Gefahr. Zudem hätten seine Anhänger mit Attentaten gegen US-amerikanische Ziele wahrscheinlich versucht, ihn freizupressen oder zu rächen.
Hätten die US-Einsatzkräfte ihn erschossen, hätte dies u. U. international Kritik hervorgerufen wegen einer Vollstreckung ohne Gerichtsverfahren. Darüber setzen sich die USA bekanntlich zwar hinweg, aber so erscheint die Lösung „eleganter“.
Das Szenario seines Todes entspricht fast haargenau dem von Usama bin Ladin, nur daß dieser seinerzeit nicht den Gefallen erwies, sich selbst den Garaus zu machen. Zufall oder Absicht?

Schließlich haben die USA durch diese Tat die Schlagzeilen der Medien von Rußland zurückerobert, die dieses infolge der brillanten diplomatischen Schachzüge der letzten Zeit besetzt hielt.
Und nicht zuletzt, um nicht zu sagen vor allem, können die USA auf diese Weise erst einmal von der Ungeheuerlichkeit ablenken, daß ihr Interesse in Syrien ausschließlich den Ölquellen gilt, weswegen sie diese - Rückzug hin, Rückzug her - illegalerweise weiterhin besetzt halten und ausbeuten, während sie Syrien als uninteressanten großen Sandkasten verunglimpfen und ihre Verbündeten im Stich lassen.

Der Terrorismus als solcher wird mit al Bagdadi nicht gestorben sein, denn vermutlich war er nur einer der Köpfe der Hydra. Das ist jedoch wahrscheinlich auch nicht wirklich gewollt, denn irgendwann wird wieder ein Bauernopfer gebraucht, wenn wieder einmal Nebelkerzen zu zünden sind.

Zufälle gibt es ….

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/militäreinsatz-in-syrien-al-bagdadi-war-nie-ein-alleinherrscher/ar-AAJriUw?ocid=spartandhp
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/nordsyrien-us-truppen-schützen-syrische-ölfelder-–-russland-reagiert-besorgt/ar-AAJmyMT?ocid=spartandhp
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/moskau-die-usa-vergreifen-sich-an-syrischem-öl/ar-AAJnFGm?ocid=spartanntp
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Zum wievielten Mal ist der denn jetzt gestorben?

Am 11.11.2014 meldete das irakische Innenministerium, al-Baghdadi sei verletzt oder getötet worden.
Am 18.03.2015 berichtete der Guardian von einer schweren Verletzung des IS-Chefs.
Am 28.05.2017 meldeten russische Medien den Tod des Mannes aufgrund eines Luftangriffs.
Im Juni 2017 berichtete die staatliche iranische Nachrichtenagentur IRNA unter Berufung auf einen Vertreter von Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei: „Der Terrorist Bagdadi ist definitiv tot“
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Abu_Bakr_al-Baghdadi

Moskau sagt zu der Jubelmeldung jetzt:

„Das russische Verteidigungsministerium verfügt über keine verlässlichen Informationen, dass das US-Militär eine Operation zur erneuten ‚Vernichtung‘ des ehemaligen IS-Anführers Abu Bakr al-Baghdadi in einem von der Türkei kontrollierten Teil der Deeskalationszone Idlib durchgeführt hat“

Sind die USA soviel glaubwürdiger als alle anderen, jetzt gerade, wo sie eine Erfolgsmeldung dringend brauchen, da sie völlig aus dem Spiel genommen sind?

Scheint ein Stehaufmännchen zu sein.

Und praktischerweise hat er sich gleich selbst mit einer Bombe pulverisiert, so das nichts vorzeigbares mehr übrig ist. So wie bei Bin Laden, den man sofort an die Haie verfüttert hat.
Nicht das es wirklich eine Rolle spielt, denn wie Du schon sagst, durch sowas (auch wenn es stimmt) wird der IS nicht besiegt, bzw. der islamistische Extremismus nicht beendet. Da gibt es sicher genügend Typen, die nur zu gerne die Rolle des großen Anführers übernehmen werden.