Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Junge Marokkaner suchen ihre Zukunft in Europa. Zu Hause haben sie keine berufliche Perspektive, denn dort herrscht ein Despot, der nur seine eigenen Interessen verfolgt. Die finanziellen Mittel des Landes wandern größtenteils in seine eigene Tasche; so hat er es bereits zum fünftreichsten Mann Afrikas gebracht. Der Rest wird in protzige Prestigeobjekte investiert, die für die Bevölkerung keinen Nutzen erbringen. Richtig, für Rüstung braucht er auch noch einiges, denn Marokko hält noch immer widerrechtlich die Westsahara besetzt und ignoriert impertinent gegenteilige Entscheidungen der Vereinten Nationen.
Marokko bezeichnet sich zwar als konstitutionelle Monarchie, ist tatsächlich aber ein Hybridregime mit stark autoritären Einschlägen zu Gunsten Muhammads VI. Eine relativ gute Menschenrechtslage und stringente Terrorismusbekämpfung bestechen nur vordergründig, denn die Bildungsmisere und die wirtschaftliche Perspektivlosigkeit weiter Kreise der Bevölkerung haben zur Folge, daß es dort unterschwellig gärt und sich ein Konfliktpotential aufbaut, das nur mit Hilfe der Migration unter der Decke gehalten werden kann und auf mittlere Sicht die Errungenschaften des Landes bedroht.
Es zeigt sich hier das schon anderenorts aufgetauchte Dilemma: Muhammad VI geriert sich als Garant der Stabilität, tut dies aber nur zu seinem eigenen persönlichen Nutzen. Letzteres bedingt, daß die Mittel, die er seinem Volk stiehlt, fehlen für eine nachhaltige Entwicklung hin zu Bildung, Prosperität, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Er ist nicht die Lösung, sondern das Problem.
Geschickt beobachtet er die internationalen Reaktionen auf sein Verhalten und paßt dieses so an, daß es ihm zum Vorteil gereicht. So nimmt er diplomatische Beziehungen zu Israel auf und erhält im Gegenzug dafür von den USA die Unterstützung für die Annexion der Westsahara, deren reiche Phosphatvorkommen er ausbeutet zur Füllung der Löcher, die sein Diebstahl im Staatshaushalt hinterläßt. Von der EU erpreßt er Wirtschaftshilfe mit dem Versprechen, die Migration aus Marokko einzudämmen, deren Ursache er selbst darstellt.
Nur die Beseitigung dieser Laus im Pelze des Landes kann die Zustände dort verändern. Die Migration zementiert dagegen die bestehende Lage, denn nur vor Ort kann der Despot seines Amtes enthoben werden. Dazu bedarf es aber gerade derjenigen, die jetzt ihr Heil in der Flucht suchen. Europa begeht gleich einen Doppelfehler, indem es diese Leute aufnimmt und mit dem Despoten die Wurzeln des Terrorismus nährt. Die Wirtschaftshilfe wandert nicht nur wieder in seinen Sack, sondern ermöglicht es ihm zudem, kritische Stimmen in Marokko durch dosierte Verhinderung einer Eskalation ruhig zu stellen.
Mit kurzsichtigen und unreflektierten Aktionen schaufelt Europa sich sein eigenes Grab. Es setzt immer wieder auf falsche Verbündete.
Die USA aber handeln mit der Verteilung von Rechten, über die sie nicht verfügen, und schaffen immer weitere Konflikte, zu deren „Lösung“ sie sich dann selbst mandatieren. Das Muster ist bekannt.
Marokko kann als Paradebeispiel dafür herangezogen werden, wem Migration wirklich hilft: viel weniger den Migranten als ihren Feinden. Der Schlüssel zur Herbeiführung einer Wende wäre die Erkenntnis, wer der gemeinsame Gegner der Migranten und der Staaten, in die sie fälschlicherweise streben, ist.
https://www.dw.com/de/marokkos-migrationsdruck-auf-die-eu/a-55867321
https://www.abendblatt.de/politik/ausland/article231115402/Trump-Auch-Marokko-normalisiert-Beziehungen-zu-Israel.html