Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Eine der vier freigelassenen von insgesamt 222 Geiseln der Hamas-Terroristen erregte Aufsehen durch ihre freundliche Verabschiedung von ihren Entführern und die positive Bewertung ihrer in Geiselhaft erfahrenen Behandlung.
Eminent wichtig in diesem Zusammenhang ist die weitere Internierung der Mehrheit ihrer Leidensgenossen, deren Schicksal die Entlassene bestimmt nicht durch negative Aussagen belasten oder gar gefährden wollte.
Eine gewisse Dankbarkeit dafür, daß es nicht noch schlimmer gekommen war, schwang sicher auch mit. Eine entführte Person in der Gewalt von Terroristen muß sich zur Selbsterhaltung irgendwie mit ihnen arrangieren. Je kooperativer sie sich gibt, umso größer ist ihre Aussicht, relativ unbeschadet davonzukommen.
Es darf unterstellt werden, daß auch Terroristen um die Wirkung von Propaganda wissen und diese zur Sympathiewerbung für ihre Sache einsetzen.
Das den Entführten angetane Unrecht bleibt jedoch auch bei guter Versorgung bestehen. Hätten die Verbrecher die Leute an Ort und Stelle gelassen, bräuchten sie sich nicht um sie zu kümmern. Die Belastung für die Betroffenen ist gleichwohl enorm.
Sicher gibt es auch unter den Entführern solche und andere. Dennoch ziehen alle an einem Strang. Ohne die zumindest passive Unterstützung der Bevölkerung könnten die Terroristen nicht ihrer Sache nachgehen. Ihr Glaube an den Koran, mit dem sie um Vertrauen werben, hielt sie immerhin nicht ab vom Massaker an 1400 Menschen, die meisten von ihnen Zivilisten. Die Entführer brauchten - aus ihrer Sicht - Tauschobjekte zur Freipressung ihrer Kumpane aus israelischer Haft, was in gewisser Weise noch die Entführungen erklären mag. Bei den Morden aber hört es auf. Die Entführer waren wahrscheinlich durchaus die vergleichsweise weniger Hartgesottenen.
Die systematische Untertunnelung von Wohngebieten, Krankenhäusern und Moscheen beweist die Skrupellosigkeit, mit der die Verbrecher auch ihre eigene Bevölkerung opfern. Ihre feigen Anführer halten sich derweil im sicheren Ausland auf. Wenn es dann zu Zivilopfern kommt, ist das nicht Israel anzulasten, das bei der Bekämpfung der terroristischen Strukturen unvermeidlich auch Nicht-Kombattanten trifft. Auch nach dem Kriegsrecht liegt die alleinige Schuld dafür bei denjenigen, die zivile Objekte mißbräuchlich militärisch einsetzen.