Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Olaf Scholz sucht seine Rolle. Ein Blick ins Grundgesetz könnte dabei für Erleuchtung sorgen.
Auch wenn er erst sein Amt als Bundeskanzler übernommen hat, ist der vormalige Vize-Kanzler ja kein Neuling in der Politik. Die trotzige Erklärung „Ich bin jetzt der Bundeskanzler!“ wirkt unsouverän und infantil. Statur kann man nicht mit markigen Sprüchen für sich reklamieren; man erwirbt sie durch entschiedenes Handeln.
Seine bisherigen Auftritte auf internationaler Ebene gerieten zum Fiasko.
Mit der Wahl von Moskau als Ziel seines ersten Antrittsbesuches hätte er ein geschicktes Zeichen der Verständigungsbereitschaft setzen und verlorenes terrain zurückerobern können. Ohne Kosten wäre so eine Atmosphäre guten Willens geschaffen und Äquidistanz zu den internationalen Konfliktpolen geschaffen worden, ohne die eine Vermittlerrolle illusorisch ist.
Stattdessen suchte er, unmittelbar nach Frankreich, die notorisch-intriganten und germanophoben Kriegshetzer in Warschau auf und sorgte so für die Aufwertung der völlig unbedeutenden, aber bei ihrer Minderwertigkeitsbewältigung zu gefährlichem Abenteurertum neigenden Großmäuler, die eine Rolle beanspruchen, die ihnen nicht zusteht.
Im Washington gab er eine erbärmliche Figur ab, als er sich durch die freche Besatzerattitüde des dementen Laiendarstellers eines US-Präsidenten öffentlich zum Befehlsempfänger degradieren ließ, anstelle die Zumutung zurückzuweisen (Wie wäre es gewesen mit: „Über deutsche Politik entscheide ich und nicht Sie!“, gerne gefolgt von dem oben zitierten Satz, der hier durchaus angebracht gewesen wäre - oder ist ihm dies nach der Kanzlerakte verwehrt?) und einen sofortigen beeindruckenden Abgang zu wählen. Dieser Fehler wird ihm nun auf ewig nachhängen und verhindern, daß er auf internationalem Parkett für voll genommen wird - frei nach der Devise „Rede nicht mit Hänschen sondern Hans!“, respektive mit Biden statt Scholz.
Der Franzose, nicht faul, stahl ihm derweil die Schau in Moskau. Prioritätensetzung und kluges timing gehören eben auch zum politischen Handwerk. Macron brachte dabei das Schlüsselelement für das Ende des Ukraine-Theaters ins Spiel: die Umsetzung der Verpflichtungen aus dem Minsker Vertrag durch Kiew. Das wäre eigentlich Scholzens Aufgabe gewesen, dessen unbedarfte Außenpuppe der diesbezüglichen öffentlichen Vertragsaufsage der Ukraine kommentarlos beiwohnte. Wollte die kleine Hupfdohle nicht eigentlich einmal „vom Völkerrecht“ kommen? Hier hätte sie es beweisen können; stattdessen bekam sie die Tragweite dessen garnicht mit, was ihr Kiewer Kollege neben ihr gerade verkündete.
Inzwischen fordern die erbärmlichen Auftritte von Angolaf Scherkel sogar hämisch-gespieltes Mitleid des Wischmoppes von der Themse heraus, der perfide-heuchlerisch Verständnis für des ersteren schwierige Lage in Bezug auf North-Stream II und die deutsche Wirtschaft simuliert.
Während Olaf Scholz von „sehr schwerwiegenden politischen, wirtschaftlichen und strategischen Konsequenzen für Russland“ schwadroniert, verwechselt er, daß diese weniger Rußland, als sein Land treffen würden. Wenn er weiterhin derart die Fakten und Realitäten verkennt oder zumindest ausblendet, fehlt diesem Ignoranten sogar die Bodenberührung mit internationalem Parkett, sodaß er noch nicht einmal darauf ausgleiten kann. Peinlich, aber gefährlich!
Insgesamt ist es für Deutschland vorübergehend nicht einmal so schlecht, wenn ihm die grotesken Aufführungen dieser Witztruppe nicht ernsthaft zugerechnet werden. Aber das kann nur auf sehr kurze Frist gelten, bis die Narrenschar endgültig unschädlich gemacht und auf Dauer entsorgt ist.
https://www.dw.com/de/olaf-scholz-diplomatisch-von-null-auf-hundert/a-60737335
https://www.dw.com/de/ukraine-europas-staaten-voll-im-krisendiplomatie-modus/a-60729875
https://www.dw.com/de/krisendiplomatie-olaf-scholz-sucht-seine-rolle/a-60705908