Phantomproblem: die Mietpreismär

in deutsch •  5 years ago 

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Zur Ablenkung von den wirklich virulenten Problemen werden gerne Phantomprobleme inszeniert. Ein nicht ganz neuer Trick, der aber doch noch immer verfängt.

Phantomdebatten bedienen gleich mehrere Zwecke:
a) Sie binden die Aufmerksamkeit der Bevölkerung, indessen hinter deren Rücken die wirklich bedeutenden Dinge entschieden werden - ohne Störung durch den Souverän, der ja anderweitig beschäftigt ist.
b) Sie bringen gesellschaftliche Gruppen gegeneinander in Stellung, derweil das Regime auf diese Weise seine Position verfestigt. Divide et impera!
c) Sie dienen oft als vordergründiges Vehikel, das zur Durchsetzung ansonsten nicht konsensfähiger Positionen instrumentalisiert wird.

Möglich ist das nur, weil

  • die Masse der Bevölkerung es vorzieht, gefühlten Eindrücken zu folgen, anstatt diese anhand von Fakten zu verifizieren;
  • in Deutschland die Entfachung von Neid leider allzu oft auf fruchtbaren Boden fällt;
  • die fatale Tendenz verbreitet ist, für eigene Wünsche und Entscheidungen andere aufkommen zu lassen.

Die Mietpreismär liefert ein geradezu symptomatisches Beispiel für dieses Phänomen.
Friedrich Breyer widerlegt in seiner Untersuchung die gerne verbreitete Lüge von der Mietpreisexplosion, die nur in manipulierten Gehirnen stattfindet, in der Realität aber der Entsprechung entbehrt. Das einschlägige Zahlenmaterial jedenfalls untermauert sie nicht - ganz im Gegenteil.
Jeder wohnt gerne angenehm - am liebsten zum Nulltarif, weil am Ende des Geldes noch so viele Wünsche übrig sind (Daß es dem Vermieter ähnlich ergeht, interessiert nicht weiter.). Da ärgert jeder Cent, der für Miete aufzuwenden ist. Wohnen mag ein Menschenrecht sein; Menschenrechte sind Kleidung und Nahrung aber auch. Verfiele man auf die Idee, die Preise dafür zu indexieren oder zu limitieren?
Es wird nur abgestellt auf die nominalen Mietpreise. Daß diese häufig von insolventen oder zahlungsunwilligen Mietern nicht, oder nur mit hohen Aufwendungen verbunden, einzutreiben sind, bleibt außer Acht. Auch die von Mietern angerichteten Schäden werden ausgeblendet.

So auf eine falsche Fährte gelockt, schaden sich die Betreffenden selbst, wie Friedrich Breyer sehr überzeugend darlegt. Wenn sie es bemerken, ist es zu spät. Sie haben sich dann selbst in den Fuß geschossen und zudem das Wesentliche verpaßt (siehe oben).
Gleich in doppelter Hinsicht dumm gelaufen!

https://www.sueddeutsche.de/politik/friedrich-breyer-mieten-mietenexplosion-mietendeckel-1.4501814
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