Platz, aber kein NEST

in deutsch •  4 years ago 

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

„Wir haben Platz!“ skandieren Maulhelden in den Straßen und meinen Platz für die Brandstifter von Moria.
Wenn das so ist, sollten sie nicht zögern, zu handeln. Appelle an andere sind einfach und schwierig zugleich. Als problematisch erweist sich dabei, daß das Tätigwerden vom Willen und Können der anderen abhängt, während man selbst nach eigenem Bekunden unverzüglich in Aktion treten könnte und doch hoffentlich auch will. Andererseits erscheint es offenbar verlockend, andere in die Pflicht zu nehmen und selbst untätig zu bleiben.

Die AfD in Bayern ventilierte nun den Vorschlag, daß die Fürsprecher der Aufnahme der Feuerteufel diese doch bitte bei sich einquartieren mögen - was ja nur konsequent wäre, wenn sie schon im öffentlichen Raum mit Schildern herumhängen, auf denen sie vorhandene Kapazitäten anpreisen.
Damit liegt die AfD inhaltlich nicht sehr weit entfernt von einer Initiative des Bundesamtes für Migration, das vor längerer Zeit ein Programm zur Aufnahme noch weiterer Migranten - über das vorgesehene Kontingent hinaus - aufgelegt hatte unter der Voraussetzung, daß sich Paten für sie fänden, die sich zur Übernahme der damit verbundenen Aufwendungen bereit erklärten. Das Bundesamt für Migration konnte sich daraufhin des Ansturms durchaus erwehren, denn er blieb zur Gänze aus. Die Idee mit dem netten Namen NEST mußte in Ermangelung von Interesse wieder begraben werden.
https://steemit.com/deutsch/@isabellaklais/lackmustest-fuer-gutmenschen-nest

So sind sie typischerweise, die Tugendbolde, wie sie unser Freund Dr. Hans-Peter Car in seinem Kommentar unten mit feinem Spott bezeichnet. Sein Text war als Leserbrief an den Münchener Merkur konzipiert, von diesem aber nicht abgedruckt, da als zu brisant empfunden worden. Hier soll er jetzt ein kundiges und verständiges Forum erhalten.

AfD erzürnt Landrat mit Flüchtlingsantrag

Leserbrief an den Münchener Merkur zum einschlägigen Artikel vom 23.9.2020

von Dr. med. Hans-Peter Car (Unterhaching)

In Ihrem Bericht über die Debatte im Kreistag sucht man vergeblich nach überzeugenden Sachargumenten von Landrat Christoph Göbel (CSU). Göbels Argumentationslinie gegen den schlüssigen AfD-Antrag erschöpft sich in einer windigen Skandalisierung. Vom hohen Roß aus geißelt Landrat Göbel den Antrag als “niveaulos” oder nicht minder plump mit Schmähungen und stillosen Verunglimpfungen der Sorte, er “habe lange nicht so einen Schmarrn gehört”. Gschert zu sein bedarf es wenig, vor allem wenn man argumentativ mit seinem Latein am Ende ist. Schon Markus Söders Mutter soll ihrem Sohn ins Stammbuch geschrieben haben “Wer schreit, hat Unrecht.” Um seinen Einschüchterungen Nachdruck zu verleihen, reagiert der Landrat obendrein “erzürnt” oder indem ihm “der Kragen platzt”. Womit ihr Bericht letztendlich Assoziationen an ein HB-Männchen mit Tendenz zur Realitätsverweigerung evoziert.
Der Antrag der AfD kondensiert tollkühne Forderungen lautstarker Einladungspolitiker unter dem hashtag “Wir haben Platz” und bietet gleichzeitig die unumwundene – vielleicht zu ehrliche - Lösung des Problems, die da schlicht und ergreifend darin besteht, daß nimmersatte Tugendbolde ihre Flüchtlinge nach einem missionsinternen Verteilungsschlüssel bei sich selbst einquartieren.
Der Wind in der Migrationspolitik hat sich gedreht. Selbst einst so liberale Regierungen wie in Schweden oder Dänemark wenden sich von der moralischen Hegemonialmacht Deutschland und deren Bevormundungsallüren zu Recht ab. Ost-Europa hat schon lange die Nase voll von bunt-deutscher Besserwisserei und zunehmend zeigen sich auch Länder wie Österreich oder Frankreich verschnupft durch den Helikopter-Piefke und seinem Tugend-Mantra.
Frau Specht und die AfD nennen Roß und Reiter und die Dinge beim Namen. Es geht nicht an, mit Transparenten und so verblendeten wie prahlerischen Forderungen wie “Wir haben Platz” für noch mehr Zuwanderung zu trommeln. Schon gar nicht nach den Brandstiftungen auf Lesbos und Samos und der Sabotage der Feuerwehr. Deutschland gehört zu den Ländern mit der höchsten Einwohnerdichte, allen voran München und Ottobrunn, wo sich Widerstand gegen eine weitere Nachverdichtung breit macht. Angesichts oft unerschwinglicher Mieten, Wohnungsnot, Altersarmut und einen durch die Corona-Maßnahmen absehbaren Kollaps der Wirtschaft und Finanzierung sind Forderungen wie “Wir haben Platz” schlichtweg ignorant, deplaciert und unverfroren. Laut Prof. Sinn belaufen sich die Kosten für einen Flüchtling langfristig auf bis zu 450.000.-Euro. Wer dieses Geld vorher selbst oder durch Spenden bereitstellt kann nach Zustimmung durch die deutsche Bevölkerung einen Migranten aufnehmen.
Die Vorschläge und Empfehlungen der AfD waren daher absolut stringent und plausibel. Daß getroffene Hunde bellen, ist kein Geheimnis. Der von der AfD vorgeschlagene Einquartierungsschlüssel war offensichtlich ein Volltreffer. Mit einem Wandel durch Anbiederung und Realitätsverweigerung befindet sich die CSU auf dem Holzweg. Je schneller die Migrantencamps in Griechenland durch die deutsche Einladungspolitik geleert werden, desto schneller werden sie hochgradig kriminelle Schlepperbanden – tatkräftig von deutschen NGOs unterstützt – wieder auffüllen.

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