Richtig oder falsch?

in deutsch •  6 years ago 

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

An der aktuellen Diskussion um den Braunkohleabbau im Hambacher Forst scheiden sich die Geister. Während die im Bundestag vertretenen Parteien in dieser Frage gespalten sind und die Haltung der hinter ihnen stehenden Lobbygruppen vertreten, stellt sich für die konservative außerparlamentarische Opposition die Frage, wie sie sich dazu positioniert.
Reflexartig reagieren viele nach dem Prinzip „Wenn die Grünen es gut finden, muß es schlecht sein.“, ohne zu überlegen, was die Sache selbst gebietet.
Ein echter Patriot strebt das Optimum für sein Land an. Die Kohle zerstört Umwelt, Landschaften und gewachsene Ortsstrukturen. Wer von „Heimat“ spricht, darf nicht ihrer Vernichtung das Wort reden. „Heimat“ ist kein abstrakter Begriff. Mit Heimatverbundenheit ist es nicht vereinbar, Menschen aus ihrem angestammten Lebensraum zu verdrängen. Die Heimat muß aber auch fit für die Zukunft gemacht werden. Wer nicht zukunftsorientiert agiert, verpaßt den Fortschritt. Der Erhalt der Arbeitsplätze einiger weniger darf nicht zum Totschlagargument für ein Verharren in der Stagnation werden. Wir wollen nicht zurück in die Steinzeit. Hier sind Anpassung und Flexibilität gefragt.

Ähnlich polarisiert die Stationierung ausländischer Truppen auf deutschem Gebiet.
Hierbei scheint es Patrioten weniger zu stören, mit Grünen und Linken die Seite derer zu einzunehmen, die die Besatzungsmächte (Auch mit NATO-Truppenstatut verbrämt, sind sie das faktisch.)ablehnen.

Es existieren tatsächlich einige Themen, die in sich die unterschiedlichsten politischen Lager vereinen, die jedoch darüber hinaus nichts weiter verbindet.
Es wäre absolut verfehlt, hier den eigenen Standpunkt an dem der anderen auszurichten. Etwas ist richtig oder falsch – unabhängig davon, wer welche Auffassung dazu vertritt. Schließlich wäre es doch paradox, ein Ziel gegen die eigene Überzeugung zu vertreten und damit das Monopol auf das Verfechten der korrekten Linie den Gegnern zu überlassen, nur um aus Prinzip auf deren Gegenseite zu stehen.
Ideal wäre natürlich, wenn man punktuell gemeinsam für eine Sache eintreten könnte. Das scheitert jedoch in der Regel an der Intransigenz vieler Akteure und ihrer zementierten Abneigung gegeneinander. Dann sollte man wenigstens parallel zueinander arbeiten, ohne einander ins Gehege zu kommen.
Das Gegenteil exerzieren in abschreckender Weise immer wieder die Bundestagsparteien vor, die fern ihrer Ziele, die sie zu verfolgen vorgeben, nur noch wahltaktisch handeln oder die Interessen ihrer Finanziers bedienen. So werden einerseits die eigenen Prinzipien verraten, und die Konturen zwischen den Protagonisten verschwimmen immer weiter; andererseits verweigert man mit fast infantilem Trotz Kooperation zum Schaden aller dort, wo sie geboten und möglich wäre.

Der Kompaß, nach dem es sich zu orientieren gilt, ist die als richtig erkannte und den Interessen des Landes dienende Sache. Kritik in anderer Beziehung erscheint umso überzeugender und seriöser, wenn man mit intellektueller Redlichkeit anzuerkennen bereit ist, daß die Gegenseite (ausnahmsweise) einmal richtig liegt. Wer hat schon die Wahrheit auf Dauer gepachtet?

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