Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Das geflügelte Wort „Reisen bildet.“ trifft zwar in der Regel zu, aber nur in den Grenzen der genetisch individuell vorgegebenen Rezeptions~ und Einordnungsfähigkeit, was auch mit „Intelligenz“ umschrieben werden kann. Bildung als Erwerb von Wissen und Fähigkeiten setzt Intelligenz voraus und füllt den durch sie determinierten Rahmen aus, vermag ihn aber nicht zu erweitern.
Außen vor bleiben bei dieser Betrachtung einmal Reisen, die sich in Müßiggang am Strand erschöpfen oder nur pro forma dem Abhaken bestimmter Sehenswürdigkeiten gelten, die „man“ gesehen haben muß – zumindest durch die mitgeführte Kamera, wobei man oft erst zu Hause sieht, wo man eigentlich war; Hauptsache, man beeindruckt damit in den sozialen Medien.
Die zentrale Frage, um die es hier geht, ist die, ob nur eine vor Ort gewonnene Sicht der Dinge ein profundes Urteil darüber zuläßt.
Der Autor Max Thoma und der Bundestagsabgeordnete Jürgen Braun (AfD) haben sich, wie es scheint, dankenswerterweise mit einem Thema auseinandergesetzt, das immer mal wieder durch die Medien geistert und in einschlägigen Kreisen für Aufregung sorgt: „die Rohingya“ in Myanmar.
Dabei haben beide keine Mühe gescheut, sich die Hintergründe dieses Konfliktes zu erarbeiten. Ihre Erkenntnisse lehnen sich an die des Historikers Jacques P. Leider an, der ausführt, daß der Begriff „Rohingya“ erst seit den 1960er Jahren vereinzelt für muslimische Gruppierungen – und nicht für eine Ethnie - Verwendung gefunden habe und ein Sammelbegriff für Aufständische sei, die für die Errichtung eines unabhängigen muslimischen Staates an den Grenzen zu Bangladesch kämpften.
In einer Bundestagsdebatte zu diesem Thema war der noch ernsthafteste Einwand der Opposition gegen die Rede Jürgen Brauns, er kenne das Krisengebiet nicht aus eigener Anschauung. Ansonsten erging man sich seitens der Kritiker in primitivsten Anwürfen.
Es kann einmal dahingestellt bleiben, ob die Kritiker ihrerseits Myanmar und Bangladesch bereist haben.
Die Genese eines Konfliktes erschließt sich nicht vor Ort. Dazu bedarf es der Heranziehung von Geschichtsbüchern und historischen Dokumenten als Quellen. Die Genese aber ist entscheidend für die Beurteilung des gegenwärtigen Zustandes.
Vor Ort sieht man allenfalls, wie sich die Lage nun darstellt, aber nicht, weshalb es so gekommen ist. Davon abgesehen, steht das, was man sieht, häufig stark unter dem Lichte dessen, was man erwartet, bzw. sehen will. Auch die Informanten vor Ort berichten aus ihrer Sicht, die nicht unbedingt die objektiv richtige sein muß. Kennt man die historische Faktenlage nicht, kann man das Gesehene und Gehörte kaum korrekt einordnen, bzw. kaum die zielführenden Fragen stellen.
Und natürlich gilt das eingangs Festgestellte: Die Inaugenscheinnahme vor Ort bewegt sich im Ergebnis innerhalb der kognitiven Grenzen des Betrachters. Das relativiert stark den Anspruch, den viele Reisende bezüglich ihrer Urteilskompetenz erheben.
Zu der „Rohingya“-Frage selbst, kann man nur vor einer Einmischung in die inneren Angelegenheiten Myanmars warnen. Einmal abgesehen davon, daß dieser Konflikt für Deutschland sicherlich nicht von vitalem Interesse ist, und es den Eiferern an Sachkenntnis mangelt, stellt das Beispiel von Libyen anschaulich und abschreckend dar, welches Desaster durch ausländische Einmischung ausgelöst werden kann. Wenn man am Stuhl der gegenwärtigen Regierung Myanmars sägt, muß man bedenken, was die Alternative zu ihr wäre.
Dies soll natürlich kein Plädoyer gegen die Gewinnung von Erkenntnissen vor Ort sein. Diese ersetzen jedoch keine seriöse intellektuelle Vorarbeit. Erst danach verspricht eine Reise die ergänzende Einsicht. Sonst heißt es schnell: Wie Sie sehen, sahen Sie nichts!
www.pi-news.net/2018/04/juergen-braun-raeumt-mit-rohingya-luege-auf-hofreiter-loest-tumult-aus/
https://de.wikipedia.org/wiki/Rohingya
Der Artikel wurde von @redpalestino mit 4,69$ downgeflaggt und ist deshalb nicht sichtbar. Gibt es dazu auch eine Begründung? Ich bin generell gegen Zensur deshalb mein Upvote. Den Inhalt des Artikels möchte ich nicht bewerten, weil ich mich bei dem Thema zuwenig auskenne.
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Der Artikel behandelt die Gewinnung von Erkenntnissen am Beispiel der "Rohingya"-Frage. In der Sache dieses Konfliktes haben andere, z. B. Thoma und Braun, die bessere Einsicht, da sie sich damit eingehend befaßt haben.
Der Flagger ist ein selbsternannter Zensor, dem sich der Artikel kognitiv nicht erschließt (Schreibt Rassismus so "Rassismuss"). Er befaßt sich daher lieber mit unanspruchsvollen Bildern auf seiner Seite.
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Ich vermute ja eher, daß das Einzige, was sich ihm kognitiv nicht erschließt, ist, woher die gute Frau Klais ihren Input nimmt. Als ehemalige Diplomatin könnte sie etwas mehr Ahnung von der Weltgeschichte haben.
Geographisch näher am Ort des Geschehens ist freilich @redpalestino ... und wer liest denn hier schon mittel- und ostasiatische Presse ...?
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Ah ok, verstehe. Habe nur "Rohingya" gelesen und sofort gedacht, da kenn ich mich zu wenig aus um mir ein Urteil zu erlauben. Aber der Artikel nimmt dies nur als Beispiel. Finde ich sehr gut. Umso unverständlicher, wehalb der Artikel downgeflaggt wurde...
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Stimmt, dafür spricht der Schreibfehler im wichtigsten Wort Deines Satzes ganz eindeutig. Nicht. :D
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Das frag ich mich auch immer, wenn ich Deinen Namen unter Artikeln wie diesem lese. :)
Der Rest des Kommentars spricht schon wieder Bände - und nicht für Dich, sorry.
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Du sagst es. Er hat natürlich nicht begriffen, daß der Artikel das Thema "Methodik der Erkenntnis" behandelt. Das ist von ihm auch nicht zu erwarten.
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Wenn das wenigstens ansatzweise rausgearbeitet wäre in Ihrem Beitrag!
Es ist aus keinem Satz zu entnehmen, ob die beiden tatsächlich in Myanmar waren, aber dafür widersprechen Sie sich in einem ganzen Absatz (!) komplett selbst!
Ich war schon mal an einem Punkt, an dem ich inhaltsunabhängig Ihrer Konsequenz bei der Veröffentlichung von Beiträgen und dem Schreibstil, der offenbar einiger Leute Nerven trifft, Respekt zu zollen gewillt war.
Für diesen Beitrag gilt das aber (unabhängig von der Rohingya-Frage!) nicht.
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resteem (und gelesen) wegen des downvotes
referenzierter Artikel ist zwar etwas veraltet, aber ist ja net so wichtig...
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Ich habe exakt aus dem gleichen Grund Selbiges getan. Grüß Gott übrigens @redpalestino.
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Moin!
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Oh, daß sie es nicht mal geschafft hat, den Link richtig zu setzen, sehe ich ja erst jetzt ...
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