Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Für Aufregung sorgt immer wieder die aufgedrängte Konfrontation von Kindern bereits im Vorschulalter mit queeren Rollenbildern.
Anzusetzen ist zunächst bei den gängigen Rollenmodellen. Hier ist in den letzten Jahren ein klarer Rückschritt hin zu klischeehaften Bildern zu beobachten. Diese Fehlprägung läßt jetzt das Pendel in die Gegenrichtung ausschlagen.
Ziel muß eine ergebnisoffene Erziehung sein, die keine bestimmte Rolle vorgibt oder zumindest als Orientierung darstellt. Ausgangspunkt muß stets das Interesse und das Talent des Kindes sein - nicht zuletzt im Sinne einer optimalen Entdeckung und Förderung von Begabungen und Neigungen.
Zugegeben: Ich selbst wuchs noch mit Puppen auf, mit denen ich in der Kindheit nichts anzufangen wußte. Erst viel später eroberten sie mein manisches Sammlerherz. Zum Glück blieb es beim Angebot. Mein Desinteresse daran wurde konstatiert und akzeptiert, genauso wie mein Feuereifer, allen Besuchern meiner Eltern den Inhalt meines Kaufladens anzudrehen. Später wurde aus mir weder eine Mutter, noch eine Händlerin.
Soviel als praktisches Beispiel dafür, daß die Prägung auf Rollen in der Kindheit reversibel zu sein scheint - zumindest wenn ein starker Wille sich dem widersetzt. Da ein solcher aber nicht immer vorausgesetzt werden kann, sollte das Angebot möglichst breit und vielfältig ausfallen, begleitet von aufmerksamer Beobachtung dessen, worauf das Kind anspricht. Stumpfsinnige Blau-Rosa~- oder Puppen-Eisenbahn-Stereotypen sollten endgültig überwunden sein. Die Botschaft muß sein, daß jede/r darf, was sie oder er will und kann.
In Bezug auf eher seltene und ungewöhnliche Erscheinungsbilder sollten Fragen der Kinder beantwortet werden, wenn sie diese aus eigener Initiative stellen. Die Fragen sollten jedoch nicht künstlich provoziert werden durch bewußte Konfrontation mit bestimmten Phänomenen. Kinder müssen auf eigenen Wunsch vom Mehrheitsstandard abweichen dürfen; die Ausnahme sollte ihnen aber nicht als gängige Variante vermittelt werden. Letzteres ist der Fehler, der tunlichst zu vermeiden ist. Auch wenn die Erziehung zu Toleranz oberstes Gebot ist, müssen gerade Kinder, die sich für einen ungewöhnlichen Weg entscheiden, darauf vorbereitet werden, daß dieser u. U. mehr Stärke von ihnen erfordert. Ihnen das Gegenteil zu vermitteln, wäre unfair.