Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!
Kaum war er weg, ist er wieder da: Jewgeni Prigoschin. Sein Aufenthalt in Weißrußland scheint ein zeitlich nur sehr begrenzter gewesen zu sein. Sein Kurz-Exil hatte wohl eher pro-forma-Charakter und war nicht auf Dauer angelegt. Offensichtlich fand er es in Minsk nicht ganz so nett, weswegen ihn nichts dort hielt, und es ihn auf der Stelle zurück nach St. Petersburg zog.
Auch seine Truppen befinden sich weiterhin in Rußland in ihren Basislagern.
Das offizielle Rußland bemüht sich, keine Notiz von ihm zu nehmen. Der Präsidentensprecher Dimitri Peskow klingt nicht eben überzeugend mit der Behauptung, man wisse nicht, wo er sich aufhalte, verfüge über keine Möglichkeiten, es herauszufinden und habe auch kein Interesse daran.
Die aufgetauchten Bilder von der Hausdurchsuchung in des Wagner-Chefs Residenz lassen vermuten, daß man ihm nicht mehr nach dem Leben trachtet, was in Anbetracht seiner noch immer vorhandenen Popularität in der Bevölkerung einen Märtyrer geschaffen hätte und denkbar unklug gewesen wäre, sondern daß man ihn zu demontieren versucht. Er soll als skurriler Kauz vorgeführt werden mit Hang zu extravagantem Lebensstil in Widerspruch zu seiner demonstrierten Volksnähe. Die veröffentlichten Bilder untermauern dies jedoch nur bedingt überzeugend.
Er ist nun mal ein Söldnerchef, der auch aktiv in Kämpfe an vorderster Front eingreift. Verkleidungen gehören daher durchaus zur Berufsausstattung. Die Ausstattung des Anwesens, so sichtbar, läßt darauf schließen, daß dort ein zu Geld gekommener Mann aus dem Volke lebt, dem Geschmack und Stilsicherheit nicht angeboren sind. Daß er seine nachweislichen Leistungen nicht für Gotteslohn erbringt, dürfte auch klar sein. Im Kampf mit unkonventionellen Mitteln sind auch Geld und Gold bisweilen erforderliche Einsätze.
Es dürfte darauf hinauslaufen, daß man einander wechselseitig ignoriert, solange der Wagner-Anführer keine neue Konfrontation mehr sucht. Auch Wladimir Putin kann kein Interesse daran haben, die Wogen wieder anzufachen. Die Tatsache allein, daß Jewgeni Prigoschin sich - entgegen der getroffenen Vereinbarung - wieder in Rußland eingeschlichen hat und dort offenbar auch keinen Angriff auf sich befürchtet, spricht dafür, daß beide Seiten sich einen offenen Konflikt nicht leisten können. Sie können vielleicht nicht mehr miteinander, aber definitiv auch nicht ohne oder gar gegeneinander.
Anlage 1
RT-DE
vom 07. Juli 2023
Gold, Waffen und Perücken: Fotos aus Prigoschins Villa aufgetaucht.
Russische Medien zeigen Fotos, die bei der Hausdurchsuchung von Wagner-Chef Prigoschin aufgenommen wurden. In seiner Nobelvilla bei Sankt Petersburg wurden neben Gold, Geld und Waffen auch kuriose Dinge entdeckt.
Die Zeitung Fontanka hat Fotos aus der Villa des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin veröffentlicht. Seine Residenz befindet sich auf einem etwa 1,5 Hektar großen Gelände in Sankt Petersburg. Dazu gehören ein Hubschrauberlandeplatz und ein Innenpool.
Die Bilder zeigen eine luxuriöse Innenausstattung, Goldbarren, Geldstapel und Waffen. Außerdem kursieren Fotos von Pässen, die zwar Prigoschin zeigen, aber auf einen anderen Namen ausgestellt sind. Kurios ist auch eine Sammlung von Perücken – ob zur Tarnung oder zu Spaßzwecken, ist unklar.
An einer Wand fanden die Ermittler ein gerahmtes Foto mit abgetrennten Köpfen. Unbestätigten Berichten zufolge soll das Bild in Syrien entstanden sein. Ein weiterer Fund war ein Vorschlaghammer mit der Aufschrift "Für den Fall wichtiger Verhandlungen". Wagner-Kämpfern wird vorgeworfen, diese Werkzeuge zur Hinrichtung von Überläufern an der Front eingesetzt zu haben.
Wie die Zeitung Iswestija berichtet, gibt es in der Villa auch ein "privates Gebetszimmer". An mehreren Wänden hängen Diplome und Urkunden, darunter ein Dekret vom Sankt Petersburger Gouverneur Alexander Beglow, mit dem Prigoschin für seine Verdienste ausgezeichnet wurde. In der Villa wurde außerdem eine Bescheinigung über die Verleihung der Auszeichnung "Held Russlands" gefunden, die ihm im Juni 2022 verliehen worden war.
Die Villa beherbergt auch einen medizinischen Raum, in dem Geräte stehen, die normalerweise auf Intensivstationen verwendet werden. Die Ermittler fanden unter anderem ein Beatmungsgerät und ein Notfallbett.
Ein weiteres Exponat ist ein Anzug mit Orden und Medaillen. Auf der rechten Seite befinden sich acht ausländische Orden, offenbar von Staaten, in denen die Wagner-Truppe tätig war.
Ebenfalls diese Woche verbreiteten Telegram-Kanälen Fotos, die Prigoschin in Militärkleidung mit falschen Bärten zeigen, die er offenbar bei seiner Arbeit im Ausland verwendete. Auf den Bildern ist der 62-Jährige unter anderem als Beamter des Verteidigungsministeriums aus Sudan und als Diplomat aus Abu Dhabi zu sehen. Laut Medienberichten sind diese Selfies ebenfalls bei der Hausdurchsuchung entdeckt worden.
https://rtde.site/russland/174617-gold-waffen-und-peruecken-fotos/
Anlage 2
https://www.anti-spiegel.ru/2023/lukaschenko-ueber-wagner-und-friedensgespraeche-im-herbst/
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/bizarre-fundst%C3%BCcke-in-anwesen-kreml-gibt-kost%C3%BCmierten-prigoschin-der-l%C3%A4cherlichkeit-preis/ar-AA1dy7sb?OCID=ansmsnnews11